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Sarrazin

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Hallo, Zitat: Aber solches Gerede wie von S. schürt doch noch die gegenseitigen Wiederstände, das trägt doch nix zur Lösung ...


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Alt 06.09.2010, 17:29   #21
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Hallo,

Zitat:
Aber solches Gerede wie von S. schürt doch noch die gegenseitigen Wiederstände, das trägt doch nix zur Lösung bei.

Finde ich gar nicht. Diese Diskussion, die jetzt in Gang gekommen ist, die hätte es ohne dieses "Gerede" so nicht gegeben. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber mitbekommen habe ich , dass man an den die Zahlen darin nicht drehen kann und gut recherchiert wurde. Einiges mag übertrieben dargestellt worden sein, aber nur so verschafft man sich Gehör.

Ich finde es auch einen völlig falschen Weg Sarrazin aus der SPD ausschließen zu wollen. Man kann Menschen nicht mundtot machen, weil sie das aussprechen, was vielen anderen auf der Seele brennt. S. hat niemanden vor seinen Karren gespannt, er hat ein Buch geschrieben, in dem sich die Leute mit ihren Sorgen wiederfinden. Wenn sich nach dieser Diskussion nun wieder nichts ändert, könnte ich mir vorstellen, dass das Konsequenzen hat.
Die Menschen sind es einfach satt sich von den Politikern veräppeln und vertrösten zu lassen.

Jeder, der bisher seinen Mund in diese Richtung aufgemacht hat, wohlmöglich auch ein Buch darüber geschrieben hat, der wurde doch öffentlich fertig gemacht. Man denke nur mal an diese Jugendrichterin, die sich umgebracht hat.

Diese Diskussion ist gut und ich hoffe, dass sie nachhaltig zu einem längst überfälligen Umdenken anregt.

Wir leben in einer Großstadt mit einem hohen Anteil an ausländischen Mitbürgern. In unserem Stadtteil ist die Rate in den letzten 10-15 Jahren sprunghaft angestiegen. Es gibt eigene Viertel, mit türkisch/arabischen Geschäften (Frisör, Backwaren, Schmuck, Bekleidung ect.), dort wohnen so gut wie keine Deutschen und es werden immer mehr. An diese Viertel kommt man oftmals nicht vorbei, um z.B. zur Bushaltstelle oder zu U-Bahn zu kommen. Es ist oft einfach unzumutbar und mit Einbruch der Dunkelheit auch nicht ungefährlich. Die Palette reicht von doofen Anmachen hin bis zu bösen Pöbeleien. Ich selber bin kein Mensch, der sich duckt, aber es gibt genug Leute, die es tun. Das Schlimmste ist, dass man Angst um seine betagten Eltern haben muss und um die Kinder. Um die Schwächsten, mit denen man leichtes Spiel hat.

Ich fahre selten U-Bahn, aber ich habe mir schon eine Menge von meinem Vater erfahren können, der sich auch mit seinen 83 Jahren zu Wort meldet, wenn er angepöbelt wird, aber um den ich manchmal schlichtweg Angst habe.

Mein Sohn erzählte mir vor einiger Zeit, dass er seine Kinder hier nicht aufwachsen lassen möchte. Er sagte, dass er einfach Glück hatte die richtigen Leute gekannt zu haben (und immer noch zu kennen), oftmals fand er sich in brenzlige Siuationen wieder. Er hatte mir viele Dinge einfach nie erzählt, damit ich mir keine Sorgen mache. Einige Sachen hatte ich jedoch ohnehin schon mitbekommen, wenn einer seiner Kumpels überfallen und "abgezogen" wurde. Ich war immer in Alarmbereitschaft.

Unser Stadtteil war bis vor ca. 15 Jahren völlig ok, unsere Straße beschaulich und gemütlich. Das hat sich seitdem total verändert. Die türkischen Mitbürger, die ebenfalls Eigentum in unserer Straße gekauft haben, sind nicht von dieser Sorte, aber sie bleiben für sich und zwar konsequent. Mittlerweile sind einige Frauen, die vorhor ganz normal herumliefen, total verhüllt. Mit ganz wenigen habe ich ein wenig Kontakt, andere grüßen noch nicht einmal. Dafür hört man sie umso mehr, wenn sie nachts aktiv werden.

Selbst unser direkter Nachbar stört es nicht, wenn wir bitten in der Nacht Rücksicht zu nehmen. Er hat Wechselschichten, macht den Tag zur Nacht in seinem Garten. Sein Vorschlag war, dass wir doch alle Fenster schließen sollen, wenn es uns stört (im Hochsommer). Erst über das OA bekamen wir Ruhe. Die deutschen Nachbarn schlugen vor, dass wir zusammenhalten sollten. Es ist doch klar, dass das nicht zu einem friedlichen Nebeneinander beiträgt. Ich könnte noch eine Menge Beispiele anführen...

Nein, ich habe insgesamt die Nase gestrichen voll. Ich möchte ohne Bedenken wieder durch unsere Straßen laufen und über Probleme reden können, anstatt mit einem Spruch abgewatscht zu werden. Es macht mich unheimlich sauer, dass ich viele Sorgen hinnehmen musste, weil die ausländischen Mitbürger sich eben nicht anpassen können, obwohl man sich um Annäherung bemüht. Es sind nicht alle so, weiß Gott nicht, aber ich habe mehr von der schlechten Sorte erlebt als von der guten.
Tina L. ist offline  
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Alt 06.09.2010, 19:03   #22
Berufsbetreuer / Verfahrenspfleger
 
Benutzerbild von Rudi
 
Registriert seit: 16.03.2010
Beiträge: 1,404
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Da wir ja alle offenbar das Buch noch nicht gelesen haben - ich z.B. warte jetzt schon über ne Woche - stelle ich mal den Link aus den Nachrichten von Wikipedia hier rein.
Deutschland schafft sich ab ? Wikipedia

Was mir auffällt, ist das Tendenzielle der Berichterstattung und die Dämonisierung in den Talkshows.
Aber es findet sich unter dem obigen Link eben auch solche ein Satz wie:
"Von zentraler Bedeutung sei es, Menschen in Arbeit zu bringen, denn eine Abhängigkeit von staatlichen Transfers verschärfe das Problem von mangelndem Antrieb und Selbstwertgefühl." Zit.
... also ne völlig neue Armutsdefinition, die ich nur unterstreichen kann.

Also ich muss schon sagen, mich beschäftigt dieses Thema nach wie vor sehr - nicht nur dieses Buch, sondern auch, wie damit umgegangen wird.

Gr. R
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Rudi ist offline  
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Alt 13.09.2010, 02:51   #23
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 20.05.2010
Beiträge: 30
Standard Sprache als Schlüssel zur Integration

Hi,

ich möchte hier einige Erlebnisse schildern. Das hat nicht unbedingt was mit Sarrazin zu tun, aber mit dem Thema „Integration“, das dadurch wieder losgetreten wurde, schon.

Ich habe ca. 5 Jahre Kurse und Trainingsmaßnahmen nach SGB II §16und SGB III§48 für Arbeitslose durchgeführt. Das waren Deutsche und Migranten, die von der Bundesagentur oder von den ARGEn in Trainingsmaßnahmen „geschickt“ werden. Ich weiß, dass man über den Sinn oder Unsinn einiger Trainingsmaßnahmen lange diskutieren kann, aber darum geht es jetzt auch nicht.

Etwa 6 dreimonatige Kurse „Deutsch als Fremdsprache“ waren dabei und die Teilnehmer waren bunt gemischt: verschiedene Nationalitäten, unterschiedliche Aufenthaltsdauer in Deutschland, unterschiedliche Kenntnislevels. Leute, die über 30 Jahre in Deutschland leben und so gut wie kein Deutsch sprechen und Leute, die erst 6 Monate hier waren und beachtenswerte Deutschkenntnisse hatten. Und natürlich auch 1 oder 2 Leute, die in so einen Kurs gar nicht gehören, aber das hat scheinbar System und war bei allen Trainingsmaßnahmen so.

Bei diesen Kursen soll hauptsächlich die Konversation geübt werden, denn die meisten Teilnehmer sprachen außerhalb dieser Stunden niemals Deutsch. Es war für viele die einzige Gelegenheit, den ganzen Tag aktiv mit der deutschen Sprache zu verbringen.

Was mir jetzt bei der Diskussion um dieses Buch wieder einfällt: Ca. 75% der Teilnehmer in jedem Kurs waren erbost, frustriert, wütend, beleidigt, genervt, dass sie einen Deutschkurs besuchen sollen, für den sie keinen Pfennig bezahlten müssen. Einige Aussagen, mit denen ich beinahe täglich konfrontiert war fasse ich hier zusammen:

-Wozu soll ich Deutsch lernen? Keiner meiner Arbeitskollegen hat Deutsch gesprochen. Ich kenne auch niemanden, der Deutsch spricht.

-Ich brauche kein Deutsch. Mein Gemüsehändler, mein Anwalt, mein Hausarzt und mein Vermieter sprechen meine Sprache.

-Ich kenne keine Deutschen, wozu Deutsch lernen? Für die Arbeit kann ich das nicht brauchen.

-Ich bin nicht hier, um mich auf Deutsch zu unterhalten, sondern um Geld zu verdienen. Deutschland interessiert mich nicht.

-Es gibt doch keine Deutschen mehr. Wo sind die denn? Hier wohnen nur noch Ausländer, die Deutschen sind ausgewandert oder gestorben. (Ich dachte hier, es handelt sich um einen Scherz, aber derjenige hat es ernst gemeint. Er hat das Bild, das er aus seinem Stadtteil hatte, auf das ganze Land übertragen. Die einzigen Deutschen, die er je getroffen hatte, arbeiteten bei der ARGE.)

Übrigens, versteht mich nicht falsch, aber über 50% der Teilnehmer, die dies und ähnliches geäußert hatten, waren weder Muslime noch Türken. Es kam meistens (und das ist nur eine persönliche Beobachtung am Rande, keine Wertung) von Migranten aus den GUS-Staaten.

Aber – trotz allem – ich habe den Job gern gemacht und mochte jeden dieser Migranten.
habicht ist offline  
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Alt 13.09.2010, 23:38   #24
mungo
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Ein früherer Klient von mir war Bosnier.
Er, Muslim, war mit einer kroatischen Christin verheiratet (die auch noch evangelisch war...). Ein tolles Paar.
Sie hatte die Hosen angehabt, fließend deutsch gesprochen, er war Schweißer bei Blohm & Voss. 38 Jahre auf der Werft, Riesen-Schiffe zusammengedengelt, und in jeder Schicht gab es Dolmetscher. Er brauchte nie deutsch zu lernen.

Dann hatte sie einen Schlaganfall mit üblen Folgen einschließlich Aphasie erlitten und er konnte sich mit niemandem verständigen, verstand weder die Ärzte noch die Leute auf der Bank oder den Wohnungsmakler. Er stützte in eine Depression.
Dann lernten wir uns kennen.

Mir erschien er als ein freundlicher Bär, den alle entweder ausgenutzt hatten oder ignoriert.
Und hätte er für seine Aufenthaltserlaubnis nach zwei Jahren bei uns eine Sprachprüfung bestehen müssen, wäre alles anders gekommen. Dann hätte sein Arbeitgeber ihn dafür freistellen müssen, statt bloß einen Dolmetscher (!) zu bezahlen, dafür aber auch jemanden bekommen, der sich hier aktiv integrieren kann.

Ich denke, es gibt unter Nichtdeutschen anteilig genausoviele Pappnasen wie unter Deutschen, bloß: Wenn eine Dumpfbacke nicht mal meine Sprache spricht, ist sie ganz allgemein unangenehmer, als wenn sie schlicht eine Dumpfbacke ist.

Da hat deutlich die Politik versagt, einfach, weil sie die Wichtigkeiten nicht erkannt hat.
Und wir haben versagt, weil wir nicht darauf gezeigt haben.

Ich habe Sarrazin auch (noch) nicht gelesen - mein Eindruck ist folgender: Der Mann (oder sein Ghostwriter...) ist vielleicht an der Tastatur ganz gut, aber er ist nicht so gut in seiner verbalen Ausdrucksweise. Und sein Stil ist...
Der Gedanke, die Diskussion, die er angeschoben hat, ist allerdings bestechend.

Und: Was ist denn "Migrationshintergrund"? Der Sohn einer Freundin, dessen Vater aus der Türkei kommt, sagt: "Ich Migrationshintergrund? Wieso? Ich bin hier geboren, hier aufgewachsen, noch nie umgezogen und mache grade mein Abitur - ich habe keine Zeit für 'Migrationshintergrund'."

Es geht immer um Abgrenzung, um "wir" und "die", und das ist wahrscheinlich nicht das Besondere am Deutschen, sondern eher eine Art Dünkel. Den kennen alle Völker, mit verschiedenen Ausdrücken.
Bloß ist es an verschiedenen Stellen schon zu weit gekommen, um noch konfliktfrei geklärt werden zu können. Wenn Elfjährige ihren Eltern die ArGe-Bescheide übersetzen müssen, ist was oberfaul.
 
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Alt 14.09.2010, 21:30   #25
Forums-Azubi
 
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Zitat:
Wenn Elfjährige ihren Eltern die ArGe-Bescheide übersetzen müssen, ist was oberfaul.
Das unterschreib ich sofort. Und es ist schon Normalität, dass Kinder als Dolmetscher für ihre Eltern und Großeltern auftreten.

Und:

Oft habe ich gehört: "Jetzt habe ich schon so lange einen deutschen Pass, wieso muss ich jetzt auch noch die deutsche Sprache lernen?"
habicht ist offline  
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Alt 15.09.2010, 05:52   #26
Berufsbetreuer / Verfahrenspfleger
 
Benutzerbild von Rudi
 
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Ich hab das Buch mittlerweile - und damit angefangen.

Sehr komplex. ... und mein Eindruck, dass er in der Öffentlichkeit bewußt auf dieses Juden-Gen reduziert wird, verschärft sich immens.
Manchmal sagt eben der Betrachter mehr über sich selbst, als über das Betrachtete.

R
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Rudi ist offline  
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Alt 15.09.2010, 07:56   #27
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Moin Rudi

nur als Tip, achte mal auf sein statistisches Material- und dann lies woanders auch noch nach wie er daran gekommen ist, wo es her ist und was einige zu seinen "Auswertungen" anzumerken haben, z.B. der derzeitige Bürgermeister von Neukölln.
Gerade die letzte Samstags Taz war nochmal gut zum Thema.

Grüsse Michaela
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michaela mohr ist offline  
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Alt 15.09.2010, 11:48   #28
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Hallo,

der Bürgermeister von Neukölln sollte sich mal an die eigene Nase fassen. Der war eine ganze Zeit lange überall in den Medien vertreten, um den Leute seine Statistiken vorzurechnen.

Seitdem Sarrazin 2002 für 7 Jahre als Senator für die Finanzen in Berlin tätig war hat er maßgeblich dazu beigetragen den Haushalt zu sanieren und es geschafft, dass es in Berlin das 1. Mal in der Geschichte dieser gebeutelten Stadt zu einem Haushaltsüberschuss kam. Berlin hat ihm viel zu verdanken, dafür hatte man seine provokanten Äußerungen in Kauf genommen, die sind ja nicht neu.

Der Oberbürgermeister von Neukölln Buschkowsky verschaffte sich in den Medien Gehör durch Aussagen, dass die Unterschicht ein geplantes Betreuungsgeld versaufen würde, man von Hartz VI gut leben kann und schoss kräftig gegen die Migranten. Er war sehr, sehr nah bei Sarrazin, fühlt sich ihm sogar verbunden. Selbst wenn dieser Bürgermeister mitten aus dem Problemherd erzählen kann, weil er es hautnah erlebt, während S. es eher von oben herab tut, beide sprechen von dem gleichen Problem.

Keine Ahnung was Buschkowsky gegenüber der Taz geäußert hat, aber bisher hatte er die Probleme in diesem Buch nicht bestritten und sie als richtig beschrieben. Er befürchtete jedoch, dass diese Polarisierungen der Integration nicht weiterhelfen wird. Das sagte ausgerechnet er…

Hier springen nun einige auf den Zug, den Sarrazin angeschoben hat. Er hat es auf die Spitze getrieben, ja, aber ohne ihn gäbe es diese Diskussion nicht. Da hätte Buschkowsky hätte noch Jahrzehnte durch irgendwelche Fernsehsendungen spazieren können und der Wowereit hätte vermutlich weiter weggeschaut und alles schöngeredet.

Dazu fällt mir das Zitat "Der Freund meines Feindes ist mein Freund" ein.
Tina L. ist offline  
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Alt 15.09.2010, 13:14   #29
mungo
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Zitat:
Zitat von Tina L. Beitrag anzeigen
Dazu fällt mir das Zitat "Der Freund meines Feindes ist mein Freund" ein.
Du meinst sicher den Feind meines Feindes.


Sprache...

Das Buch ist vergriffen, hab's bestellt.
Für die Zwischenzeit hab ich mir "Das Ende der Geduld" von Kirsten Heisig mitgenommen. Auch nah am Thema.

Zitat:
Zitat von habicht
Oft habe ich gehört: "Jetzt habe ich schon so lange einen deutschen Pass, wieso muss ich jetzt auch noch die deutsche Sprache lernen?"
Genau das zeigt auf die Stelle, wo ein grundlegender Fehler gemacht worden ist: Die "Blut-Ideologie" der deutschen Staatsbürgerschaft ist ein schweres Erbe, und deshalb ist das Eigentliche am Deutschen, nämlich die Sprache, dabei vollkommen untergegangen.
Was uns nämlich eint, ist nicht die Abstammung, sondern das Deutsche.
Wenn man einen typischen Friesen und einen typischen Bayern an einen Tisch setzt, wird schon am Äußeren deutlich, daß es sich um völlig verschiedene Genpools handelt. Wenn sie sich ein bißchen Mühe geben, können sie aber gegenseitig sogar die Mundart des anderen verstehen: Wir leben nämlich in der ältesten multikulturellen Gesellschaft der Neuzeit.

Das ist ne Menge wert, wenn man richtig damit umgeht.
Wir machen leider gerade vor, wie es nicht geht.

Die sogenannte "Rechtschreibreform" hat viele Eigenheiten unserer Sprache nivelliert und unkenntlich gemacht, sodaß sich kaum noch einer auskennt ("Missstand" ist einer.).
Mich hat das sehr verunsichert (und ich spreche diese Sprache seit etwa 50 Jahren). Das wurde besser, als ich entschieden habe, daß ich das nicht mitmache.

George Bernhard Shaw hat mal 10.000 Pfund Sterling für eine sinnvolle Vereinfachung der englischen Schriftsprache ausgelobt. Meines Wissens liegen die noch immer - mit Zinsen - auf der Bank of England.

Sprache hat was mit Identität zu tun...
Und wer einen deutschen Paß bekommt, ohne daß er die Sprache beherrschen muß, kann sich nicht identifizieren.
Da liegt eine Quelle des Problems.
 
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Alt 15.09.2010, 13:25   #30
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
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Zitat:
Zitat von Tina L. Beitrag anzeigen
Keine Ahnung was Buschkowsky gegenüber der Taz geäußert hat, aber bisher hatte er die Probleme in diesem Buch nicht bestritten und sie als richtig beschrieben.
ne, der war nicht in der TAZ sondern im letzten Stern. er hat anscheinend dazu gelernt.
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michaela mohr ist offline  
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