Dies ist ein Beitrag zum Thema Bei vorliegendem EV Pferd verkaufen? im Unterforum Vermögensverwaltung/Geldangelegenheiten , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Die Betreute ist alleinerziehend mit 2 U10-Kindern.
Nach fast 2-jähriger Krankheit will ihr Dienstherr sie nun frühpensionieren. Da sie nicht ...
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25.04.2018, 09:15 | #1 |
Stammgast
Registriert seit: 02.02.2011
Ort: Südwestfalen
Beiträge: 730
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Bei vorliegendem EV Pferd verkaufen?
Die Betreute ist alleinerziehend mit 2 U10-Kindern.
Nach fast 2-jähriger Krankheit will ihr Dienstherr sie nun frühpensionieren. Da sie nicht so lange gearbeitet hat, wird sie nur 35 % als Basispension bekommen. Sie fällt wirtschaftlich also echt tief. Bei vollen Bezügen waren ihre Rechnungen meist noch bezahlbar, obwohl es mir in einem Jahr nicht gelungen ist, sie davon abzubringen jeden Monat den Dispo bis zum letzten Cent auszunutzen. Kurz: sie haut die Kohle auf Teufel komm raus raus, hat bei einem bisherigen Monatseinkommen von 4.500 € oft schon zur Monatsmitte nix mehr zu futtern. Dann schnorrt sie sich durch die Nachbarschaft, erzählt von akuter Notlage etc. ... und scheint bisher immer damit durchgekommen zu sein. Ich habe jetzt einen EV beantragt und frage mich, ob ich - falls das klappt - dann wenigstens das Pferd ohne ihre Zustimmung verkaufen könnte. Das kostet pro Monat immerhin fast 200 €. Und meine Budgetrechnung liegt derzeit bei -68€ mtl. für Lebenshaltung. Klar, werden ich noch Sozialleistungen beantragen, wenn der Termin der Pensionierung fest steht. Aber selbst dann ist das Pferd schlicht zu teuer. (Ich weiß, dass ich mich in dem Fall natürlich mächtig unbeliebt machen würde, sie selbst sieht aber nicht ein, dass ihre und die Ernährung der Kinder vorgehen muss). |
25.04.2018, 11:25 | #2 |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 31.07.2007
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,642
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Hallo,
wenn die Ausgaben für das Pferd dazu führen, dass die Lebenshaltungskosten für die Betreute und deren Familie nicht mehr vom Einkommen gedeckt werden können oder gar eine Überschuldungssituation entsteht, ergibt sich die Antwort auf diese Frage von selbst. Andererseits kann ein Haustier bzw. ein Pferd (und dieses in besonderem Maße) besonders für Kinder (pädagogisch) sehr wertvoll sein. Vielleicht findet man im Angehörigenkreis (Tanten, Onkels etc.) Jemanden, der die Kosten hierfür übernimmt. Dass Sozialleistungsträger für entsprechende Kosten aufkommen, halte ich eher für unwahrscheinlich; beantragen kann man's aber mal (man weiß ja nie). mfg |
25.04.2018, 12:29 | #3 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 24.11.2017
Ort: NRW LWL Bezirk
Beiträge: 251
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Brainstorming
Hi,
weil du sehr unbeliebt werden wirst hier noch weitere Ideen, was die Dame für sich selbst versuchen könnte!?: -Betreute soll selbst mehrere Reitbeteiligungen ins Leben rufen (gegen Kostenbeitrag Pferd nutzen lassen) -Kosten für Futter über Tier-Tafel-Spenden evtl. senken? Weiß aber nicht, ob es da etwas für Pferde zu holen gibt. Vermute nicht... -Pferd an jemand vor Ort verkaufen und selbst zur Reitbeteiligung werden -Pferd an einen gemeinnützigen Verein verkaufen/ überlassen, der das Pferd für gute Zwecke einsetzt. (Reiterhof für pädag. Freizeiten etc.) -Pferd an Privatmann verkaufen und ihr eine Reitbeteiligung Saisonweise auf einem anderen Pferd vorschlagen? Selbst bin ich kein Pferdebesitzer, kenne nur aus der Familie und Bekannten die "enge Bindung zwischen Pferd und Besitzer". Die Vorschläge oben zielen drauf aus, dass sie ihr möglichstes Versucht und im Anschluss entweder ne Lösung hat, oder einsichtig wird.
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Da man nie auslernt dürfen Beiträge beliebig kommentiert, hinterfragt, berichtigt werden. |
26.04.2018, 09:41 | #4 |
Stammgast
Registriert seit: 02.02.2011
Ort: Südwestfalen
Beiträge: 730
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Danke für Eure Ideen,
Einiges haben wir schon probiert, die B. hatte das Tier tatsächlich schon verschenkt (und dann zurück geholt), die Reitbeteiligungen sind alle wieder futsch, denn sie ist hier sehr anspruchsvoll, um nicht zu sagen schwierig. Da das Tier schon 27 Jahre alt ist und schon unter einigen Krankheiten leidet, sollte es laut Tierarzt künftig nicht mehr geritten werden. Und tatsächlich hatte ich im selben Dorf schon einen Bauern mit mehreren Pferden, wo das Tier sein Altenteil hätte einnehmen können. Verwandte existieren nicht. Als letzter Schritt käme da halt nur zwangsweise Verkauf - falls sich überhaupz jemand fände. Letztlich der Abdecker, was ich aber echt zu krass finden würde. Noch habe ich ja gar keinen EV, nur beantragt. |
02.05.2018, 01:07 | #5 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 09.09.2009
Beiträge: 142
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Ich als Pferdebesitzer und Betreuer kann und will dazu mal etwas sagen.
Man sollte dabei bedenken, welchen Stellenwert das Pferd in der Regel für den Betreuten hat. Abdecker halte ich für moralisch absolut verwerflich. Du würdest ein Tier mit Alterswehwechen töten lassen!! Also ICH als Betreute würde Dir dafür definitiv nicht NUR an die Gurgel gehen, ich würde Dich verklagen. Sorry, für die Ausdrucksweise! Nun zum konstruktiven Teil. Reitbeteiligung scheidet aufgrund des Alters definitiv aus. Als Beistellpferd kostenlos abgeben ist die EINZIGE Option, vielleicht mit einer Beteiligung an den Futterkosten und der Möglichkeit, weiterhin Kontakt zu dem Tier zu halten. Es könnte so in ihrem Besitz bleiben.Glaube mir, Pferdebesitzer sind ein eigenes Volk, das können Nichtperdebesitzer nicht nachvollziehen, welche Qualität die Beziehung zu einem Pferd in der Regel gewinnt. Für mich wäre das Körperverletzung wenn man mein geliebtes altes Pferd schlachten würde. Alle Pferdebesitzer die ich kenne, würden tatsächlich von ihrer Grundsicherung lieber von der Hand im Mund leben, als so einen Schritt zu gehen. Also, ran an Ebay Kleinanzeigen oder den örtlichen Stadteilanzeiger und mit der Betreuten besprechen, wie man das Pferd adäquat anderweitig unterbringen kann. DIe Idee mit dem Bauern muss nicht schlecht sein, das würde ich ausgiebig mit ihr diskutieren. Aber ehrlich, der Schlachter, puuuuh, dafür würde ich als Betreuer für den Rest meines Lebens schlecht schlafen. |
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