Demenz WG Pflichten Pflegedienst

[BBvSeb]

Guten Tag liebe Forengemeinschaft,


ich stehe mal wieder auf dem Schlauch.


Eine betreute Person ist eine Demenz-WG gezogen. Gefällt ihm auch dort. Die Demenz ist da, aber noch abgeschwächt. Überwiegend klarer Verstand.

Die Kosten der Pflege und Betreuung sind durch das Sozialamt gedeckt und es entstehen Fragen, die ich nicht klären kann.
Man besteht vom Pflegedienst aus, dass ich das mtl. Haushaltsgeld ausschließlich Bar vorbeizubringen hätte. Mein Angebot, dass ich dies doch auch an ein Haushaltsgeld/TG-Konto anweisen kann, damit es in die Kasse übergeleitet wird, wird abgelehnt. TG-Konten führe man nicht. Auch, dass im Rahmen der Entlastungsleistungen und ggfls. der üblichen Besorgungen meine betreute Person zur Bank begleitet werden könne, wird abgelehnt. Ebenso wird abgelehnt, dass man mit der betreuten Person die Post öffnet (natürlich wenn sie das möchte) und durchsieht, was wichtig ist. Auch wurde mitgeteilt, dass ich die Post persönlich abzuholen habe. Man würde die Post einfach in einem Ordner sammeln. Auch die mehrfache Aufforderung, Bitte usw. , für was man denn zuständig sei, bleibt unbeantwortet. Laut des Kostenübernahmebescheides wird ganztägige Betreuung nach § 63a SGB XII ebenso übernommen wie lt. Leistungs- und Prüfvereinbarung nach § 77 ff SGB XII und § 38a SGB XI. Das Konzept soll auch die Alltagsbetreuung abdecken usw. Ich bin ein bisschen angespannt und sehe bisher aus meiner Sicht, dass man mehr machen müsste, außer mir zu sagen, was man nicht macht. Habt ihr bei sowas Erfahrungen?
MfG
Seb

[clavinova]

Hallo,


Mir hat jetzt bei einer neuen Betreuung eine WG gesagt, ich solle Anfang des Quartals die Krankenkassen-Karte zum Einlesen zum Arzt bringen... No way. Das ist tatsächliche Hilfe (Eingliederungsleistung), mein Job ist rechtliche Hilfe. Habe geantwortet, das kann dann ja aus den Entlastungsleistungen finanziert werden. Diese Gelder werden ja automatisch abgetreten, die WG rechnet direkt mit der Pflegekasse ab. Mal sehen, wenn sie's nicht tun, nehme ich halt die Abtretung zurück. Notfalls suche ich einen Externen, der den Weg macht und abrechnet. Das sind alles Pflegeleistungen, auch Bank-Begleitungen, die abgerechnet werden können mit der Pflegekasse. Sollen sie halt haushalten mit dem Geld.

Zum Taschengeld: Das widerspricht sich ja. Wenn sie 200 € wollen, müssen sie ja auch eine Übersicht führen und Belege sammeln. Wie auch immer sie das dann nennen.

Dann kommen halt Externe (ob diese WG DAS will??). Die Apotheke oder andere Anbieter liefern Duschgel und schicken mir die Rechnung. Und auch für alles andere würde ich halt jemand beauftragen. Dann braucht die WG kein Geld...haben aber ne Menge Leute im Haus, die ICH ausgesucht habe. Hm...

Gibt es eine Leistungsvereinbarung mit dem Sozialhilfeträger? Was steht da drin?

Viel Erfolg,
Clavinova

[Boomer]

Um genau diese Themen ist bei mir auch ein Streit mit einer WG entstanden. Ich sollte die Einkäufe machen usw. Alle Erklärungen nutzten nix . Ich hab mich standhaft geweigert, die WG beantragte dann einen Betreuerwechsel (Betroffene kann sich nicht äußern). Die Dame der Betreuungsbehörde hat denen dann kräftig den Marsch geblasen, einen Wechsel (wie in meiner Stellungnahme beantragt) abgelehnt und seitdem läuft es komischerweise ohne Probleme. Die kommen sogar falls nötig am 1. eines Monats zu mir um die Leistungsnachweise unterschreiben zu lassen. Am 1.11. sogar zu mir nach Hause, da hier Feiertag war. Nur der rote Teppich fehlt noch .

Mein Fazit: standhaft bleiben, Alternativen anbieten (siehe Clavinova) und abwarten.