Dies ist ein Beitrag zum Thema "Betreuer macht Mist" im Unterforum Beiträge zu Rechtsfragen bis 2015 , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Hallo,
oft liest man in diesem Forum Angaben wie "der Betreuer macht Mist", "der Betreuer kümmert sich nicht" usw.
Ich ...
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20.07.2008, 09:45 | #1 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,691
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"Betreuer macht Mist"
Hallo,
oft liest man in diesem Forum Angaben wie "der Betreuer macht Mist", "der Betreuer kümmert sich nicht" usw. Ich möchte, dass das etwas konkreter dargelegt wird. Denn nach meiner Meinung haben immer noch viele Menschen eine falsche Vorstellung, was Aufgabe einer Betreuers ist, und was nicht. Die Fragen sollten gesammelt und von erfahrenen Betreuern beantwortet werden, damit daraus eine Art "FAQ" entsteht. Gruß Andreas |
20.07.2008, 10:19 | #2 |
"Betreuerschreck"
Registriert seit: 24.09.2004
Beiträge: 3,058
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gute Idee find ich
lg MOMO |
20.07.2008, 12:21 | #3 |
Berufsbetreuerin / Fachwirtin in der Alten-und Krankenpflege
Registriert seit: 18.07.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 131
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Finde ich auch eine super Idee.
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Jede Minute die man Lacht, verlängert das Leben um eine Stunde |
20.07.2008, 12:43 | #4 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 28.03.2008
Ort: NRW
Beiträge: 2,086
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Hallo Andreas,
wie soll das denn funktionieren? Kannst Du mal ein Beispiel geben, wie so ein FAQ-thread aussehen könnte. Die Fragestellungen zu der von Dir angesprochen Problematik sind doch i.d.R. sehr speziell und auf den Einzelfall bezogen. Daraus allgemeingültige Aussagen zu filtern, finde ich schwierig. Hilfreicher fände ich, wenn Betreuer, insbesondere die Berufsbetreuer, einmal die Rahmenbedingungen reflektieren würden, unter denen sie ihre Tätigkeit ausführen. Ich denke, dass sich daraus schon viele Schwierigkeiten erklären lassen. Dabei läßt sich ja auch erklären, dass es einen Unterschied zwischen "rechtlicher Betreuung" und "sozialer Betreuung" gibt. Dieser Unterschied und die sich daraus ergebenden Konsequenzen dürfte vielen Betroffenen oder Angehörigen gar nicht bekannt sein. Einen schönen Sonntag Kohlenklau
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Ich trinke nur an Tagen, die auf 'g' enden, und mittwochs They tried to make me go to rehab, but I say no - no - no (Amy Winehouse) Geändert von Kohlenklau (23.07.2008 um 00:33 Uhr) |
21.07.2008, 10:21 | #5 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,691
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ohne
Hallo,
ein Beispiel: "Betreuer kümmert sich um nichts". Der konkrete Vorwurf: Der Betreuer wurde gebeten, bei der Beschaffung neuer Bekleidung zu helfen, und die Schrankwand soll an einen anderen Platz gerückt werden. Lösung: Der Betreuer beantragt beim Sozialamt die Kostenübernahme für neue Bekleidung, und die Schrankwand bleibt, wo sie ist, da er selbst ständige Rückenprobleme hat. Zugegeben, ein recht einfaches Beispiel. Aber genau so etwas kommt häufig vor. Grade Punkte wie "Einkaufen gehen", "Bekleidung kaufen", "Wohnungsreingung" oder einfach "Gesellschaft leisten" sind mitunter Reizthemen, da sie nicht zum Aufgabenkreis eines Betreuers gehören, trotzdem manchmal mit erledigt werden. Wobei man sehr vorsichtig sein muss, die Betreuten sehen das sehr schnell als selbstverständlich an, und dann wird es schwer. Gruss Andreas |
21.07.2008, 12:17 | #6 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Vielleicht könnten ja verschiedene Threads eröffnet werden, die zur Diskussion anregen z.B.: Ich erwarte von meinem Betreuer..... Im Übrigen schließe ich mich den Ausführungen vom kohlenklau vollumfänglich an! Mit freundlichen Grüßen Stracciatellamaus |
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21.07.2008, 12:33 | #7 | |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 30.07.2007
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,643
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Zitat:
Ungeachtet Deines Engagements in der Sache, aber genau dies geschieht doch in diesem Forum - auch ohne "FAQ", oder? Ansonsten, siehe kohlenklau. Darüber hinaus gibt es unzählige Links im Internet zu dem Thema "gesetzliche Betreuung (und alles was damit zu tun hat)", die jedem Interessierten zur Verfügung stehen - wobei "unser" Forum natürlich eine Spitzenfunktion einnimmt mfg Geändert von carlos (21.07.2008 um 12:39 Uhr) |
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21.07.2008, 15:39 | #8 | |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,691
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Zitat:
erst vor wenigen Tagen habe ich die Zusage eine Sozialamtes bekommen, Kostenübernahme für Bekleidung einer Betreuten, die in einem Heim lebt. Gruss Andreas |
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21.07.2008, 15:45 | #9 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,691
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ohne
Hallo,
auch, wenn ich zu meiner Idee stehe, so fürchte ich eher, dass niemand diese FAQ's lesen wird. Wer eine Frage hat, der will sie in aller Regel sofort loswerden, die wenigsten suchen wohl erst im Internet oder hier. Von beruflicher Seite her erlebe ich es immer wieder: man kann z. B. Hinweis richtig groß darstellen, mit Rahmen drum usw. Trotzdem wird das übersehen. Oder wenn es auch Seite 2 steht, dann wird gar nicht so weit gelesen, offenbar interessiert nur Seite 1. Wenn ich Bescheide versende, dann kann ich ab nächsten Tag darauf warten, dass das Telefon klingelt. Immer Nachfragen. Immer ab 12.00 Uhr. Da ist dann der Postbote durch, und man kann ja mal fragen. Lesen kommt immer mehr aus der Mode. Und dass unsereins mal Mittagspause hat, daran denkt eh niemand. Gruss Andreas |
22.07.2008, 14:05 | #10 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo allseits,
ja ich bin auch noch da, wenn auch seltener. Zum Ausgangsthema FAQs für Betreuer: Wo ist das Problem, man denke an Wikipedia - eine/r macht ein Thread auf mit dem Thema FAQs und markiert das Thema als vorrangig, so dass es immer oben auf der Liste der fortlaufenden Threads steht. Sodann kann jeder darin seine Tipps und Tricks schreiben, indem er oder sie diesen Tipp auch benennt z.B. Bekleidungsbeihilfe und schreibt dazu, dass diese nur noch für Heimbewohner gewährt wird und nicht mehr für die eigenständig Lebenden, denn diese bekommen schon 'genug' Hilfe, so der Gesetzgeber. Oder zum Thema sonstige Beihilfen, die samt und sonders für eigenständig Lebende gestrichen wurden. Doch wie ist es bei Härtefällen von Menschen, die der Hilfe bedürfen, um ins Heim oder in den Hospiz ziehen zu können. Redaktionsversehen des Gesetzgebers - eigentlich keine Mittel dafür vorgesehen. Also lässt man die Alten, wo sie sind. Sollen sich andere drum kümmern, nur nicht die BetreuerInnen, da diese lediglich zu deligieren und zu organisieren haben. Und wenn das Zeitbudget nicht ausreicht - dann halt im nächsten Monat. Ja wo kommen wir denn dahin, wenn wir nicht begreifen, dass immer weniger zu machen ist. Apropo deligieren - schon Erfahrungen mit persönlichem Budget? Eigentlich auch eine Aufgabe für BetreuerInnen und auch ein FAQ wert. Und wie wird es demnächst mit den Kranken, wenn schon bei den Krebskranken demnächst bei schlechter Heilungsprognose gespart wird? Der Vorteil der Zeitbudgetierung gegenüber der vorherigen Regelung bis 2005 ist, dass je weniger BetreuerInnen tatsächlich für die Betreuten managen können, weil kein Geld und keine Möglichkeiten gegeben sind, sie mehr Zeit zum Händchen halten haben. Das wurde vor der Gesetzesänderung nicht vergütet. Irgendwelche Einwände gegen Zynismus? Auch ein FAQ wert. Was bleibt uns denn, wenn alle Welt von BetreuerInnen das erwartet, was der Gesetzgeber nicht mehr will. Haben wir uns nicht loyal zu verhalten? Und da der Gesetzgeber ganz offenbar will, dass die Menschen wieder eine geringere Lebenserwartung haben und früher sterben, weil für die Alten und Kranken das Geld fehlt, müssen wir dann illoyal werden? Aber wir sollten nicht verkennen, auch für uns fehlt am Ende die Rente und wir werden dasselbe Schicksal erleiden, wie die, für die jetzt schon das Geld fehlt. In diesem Sinne nicht bange machen lassen. Und wer will möge doch mal den Versuch mit den FAQs probieren. Bin gespannt, was kommt. Heinz |
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