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Vorleben ausgelöscht

Dies ist ein Beitrag zum Thema Vorleben ausgelöscht im Unterforum sonstige Rechtsfragen , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Ich bin frischgebackener Ehrenamtlicher Betreuer. Die Betreute ist meine Schwester. Ich bin demnach Bruder der Betreuten Pfleger der Betreuten (Pflegestufe ...


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Alt 09.07.2019, 06:09   #1
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 07.07.2019
Beiträge: 46
Standard Vorleben ausgelöscht

Ich bin frischgebackener Ehrenamtlicher Betreuer.
Die Betreute ist meine Schwester. Ich bin demnach
  • Bruder der Betreuten
  • Pfleger der Betreuten (Pflegestufe 5)
  • Betreuer

Der Frühere Berufsbetreuer hat
  • Die Wohnung aufgelöst
  • Alles noch verwertbare verkauft/vernichtet (ALLES)
  • Die Festplatte mit allen Daten ohne Sicherheitskopie geschreddert

Sie hat NICHTS mehr.
  • Kein Kleidungstück (nicht einmal ein paar Socken)
  • Keine Akten nicht ein Fetzchen Papier
  • Kein Möbelstück
  • Fahrrad wurde vernichtet/verkauft
  • Kein Geldbeutel
  • Kein Personalausweis
  • Keine Briefe (sie hatte früher Briefe immer wie einen Schatz gehütet
  • Sparbuch wurde nicht gefunden
  • Lebensversicherungsunterlagen nicht gefunden
  • Bausparvertrag nicht gefunden

Das einzige was aus Ihrer Wohnung und Ihrem alten Leben geblieben ist. Ist ein handgeschriebenes Buch mit Liedtexten.

Angeblich gab es in der Wohnung Nichts verwertbares mehr.

Das ganze hat in Brandenburg stattgefunden und ich leben in BaWÜ also sozusagen am anderen Ende der Welt.

Meine Schwester wurde ohnmächtig, Splitternackt mit Hämatomen an der Vorderseite und am Rücken aufgefunden und ist heute nach Krankenhaus und Reha halbseitig gelähmt und neurologisch nicht ansprechbar, kann nicht reden, kann nicht einmal einfachste Dinge verstehen. Pflegestufe 5.

Die Story die uns als Angehörige erzählt wurde lautet: Sie hätte nach dem Duschen einen Schlaganfall bekommen und sei gestürzt. Das Chaos in der Wohnung käme daher dass sie schon längere Zeit psychisch erkrankt sei und von Ihr selbst angerichtet worden.

Aber ich kenne keinen Psychischen Fall, bei der der Betroffene nicht wenigstens einen Geldbeutel besitzt.
Hämatome vorne und hinten sprechen nicht dafür, dass es nur einen einfachen Sturz gegeben hat.

Sie wurde im Krankenhaus nicht nach Spuren einer Vergewaltigung untersucht. Es wurde keine Polizei eingeschaltet.

Bis wir als Familie ausfindig gemacht werden konnten war alles schon vorbei. Alle evt vorliegenden Beweise schon vernichtet. Die eventuelle Straftat aufzulösen erscheint mir sinnlos.

Ich wüsste gerne was Ihr unternehmen würdet.
  • Bilder des Szenarios einfordern
  • Was wurde alles verkauft und wieso gibt es keinen Pfändungsschutz mehr?
  • Wieso wurde die Festplatte geschreddert

Der frühere Berufsbetreuer meinte zu uns, dass man alles noch verwertbare verkaufen müsste um die Kosten der Wohnungsräumung zu senken.
Es war jedoch vereinbart, dass uns die Daten der Festplatte überspielt werden würde, stattdessen hat er sie ohne Datensicherung schreddern lassen mit der Begründung, dass darauf nur Briefe enthalten wären, die die Patientin später psychisch belasten würden.
thomash ist offline  
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Alt 09.07.2019, 08:38   #2
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Zitat:
Die Wohnung aufgelöst
Kündigung einer Wohnung und Auflösung bedarf der gerichtlichen Genehmigung wenn die Betreute das nicht selbst entscheiden kann. Nach deiner Darstellung beim Auffinden und den Foolgen für deine Schwester wäre das sicher schlecht möglich gewesen. Das ist in der Gerichtsakte dokumentiert, dort am besten mal Einblick nehmen.


Zitat:
Die Story die uns als Angehörige erzählt wurde lautet:
Das ist keine "Story" sondern aller Wahrscheinlichkeit nach dem Arzt- und Krankenhausbericht zu entnehmen gewesen.



Zitat:
Aber ich kenne keinen Psychischen Fall, bei der der Betroffene nicht wenigstens einen Geldbeutel besitzt.
Bei allem Respekt, das liegt dann daran dass du zuvor keine psychisch kranken Menschen kennengelernt, gesehen hast. Ich kenne viele mit dem Geldund Papieren in der Hosentasche.


Zitat:
Sie wurde im Krankenhaus nicht nach Spuren einer Vergewaltigung untersucht. Es wurde keine Polizei eingeschaltet.

Wenn es dazu Anlass gegeben hätte wäre das geschehen, dazu sind Notarzt ud auch Krankenhaus verpflichtet. Wenn es dafür keine Anzeichen gab, dann geschieht das auch nicht.


Zitat:
Bis wir als Familie ausfindig gemacht werden konnten war alles schon vorbei. Alle evt vorliegenden Beweise schon vernichtet.
Ich will dir nicht zu nahe treten aber schnell kann das alles nicht über die Bühne gegangen sein. Frag dich evtl. einmal wieso in einem Notfall bei deiner Schwester das Auffinden er amilie so lange dauern musste? Viel Kontakt oder Hinweise auf einen (guten) familiären Hintergrund scheinen nicht vorgelegen zu haben deiner Schilderung nach.


Du schreibst leider auch gar nichts davon wann der Berufsbetreuer bestellt wurde? Schon vor dem Auffinden und vor dem Klinikaufenthalt oder war es nicht eher ein Antrag auf Eilbetreuung durch die Klinik weil sonst keiner da war?
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 09.07.2019, 08:56   #3
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 07.07.2019
Beiträge: 46
Standard

Unser Kontakt war schon eng aber eben so eng wie es sein kann wenn 600km auseinander.

Sie hatte kein Internet, keine Mailadresse, kein Telefon ....
In der heutigen Zeit kann man dies natürlich schwer nachvollziehen.

somit blieb es bei ca. 6 Briefen / Jahr.

Der Kontakt kam auch nur dadurch Zustande, dass die Hauseigentümer einen unserer Briefe erhalten hatten und dann über das Telefonbuch nach uns gesucht hatten.

Die ganze Geschichte was passiert ist, z.b. dass sie nackt aufgefunden wurde mit Hämatomen haben wir erst Wochen später erfahren.

Ich konnte nicht zu Ihr fahren, denn meine Mutter lebt bei mir und ist mit 81 Jahren zu 80% behindert, da kann ich nicht mal so einfach an das andere Ende Deutschlands fahren.
thomash ist offline  
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Alt 09.07.2019, 09:13   #4
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Zitat:
unser Kontakt war schon eng aber eben so eng wie es sein kann wenn 600km auseinander.

Sie hatte kein Internet, keine Mailadresse, kein Telefon ....
In der heutigen Zeit kann man dies natürlich schwer nachvollziehen.

somit blieb es bei ca. 6 Briefen / Jahr.



Das kann man sicher nicht als engen Kontakt bezeichnen, es geht auch nicht um die Frage wie ungewöhnlich ein Leben ohne Telefon ist.
Aus Briefen kann man eher schlecht herauslesen wie und ob sich jemand psychisch verändert hat. 6 Briefe im Jahr ohne persönlichen Bezug, ohne sich gegenüberzustehen oder wenigstens die Stimme zu hören ist für mich ein eher oberflächlicher Kontakt aus dem ich nichts herauslesen kann, oder erfahren wie es jemandem wirklich geht.
Verstehe mich bitte richtig, oft gibt es (gute) Gründe warum Familien sich emotional und nicht nur räumlich voneinander entfernen. Das geht keinen etwas an und ist bei Weitem nicht verwerflich.
Für fragwürdig halte ich es dennoch, wenn man selbst so gut wie nix genaues über eine Person weiss aber dann in der Lage ist festzustellen dass andere, die sich persönlich kümmern mussten alles falsch gemacht zu haben scheinen.


Du hast leider auch diese Frage:
Zitat:
Du schreibst leider auch gar nichts davon wann der Berufsbetreuer bestellt wurde? Schon vor dem Auffinden und vor dem Klinikaufenthalt oder war es nicht eher ein Antrag auf Eilbetreuung durch die Klinik weil sonst keiner da war?
nicht beantwortet. Das wäre wichtig um dir weiterhelfen zu können.
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michaela mohr ist offline  
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Alt 09.07.2019, 09:24   #5
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Beiträge: 5,807
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Warum läuft die gleiche Falldarstellung parallel in 2 Threads? (Auch noch unter Situation der Betreuerinnen/Worst Case Fall)?

Zur vorherigen Frage: ob eine Pflichtwidrigkeit des Vorbetreuers vorliegt, wird schwer zu beantworten sein. Bereits mehrfach wurde auf die Einsicht in die Betreuungsgerichtsakte verwiesen, die etwas Licht in die Sache bringen sollte (insbes durch Gutachten und Sozialbericht der Betreuungsbehörde). Es ist ja schon ein Unterschied, ob die Wohnung schon vor der Betreuerbestellung von Dritten (evtl eigenmächtig vom Vermieter?) leer geräumt wurde oder ob der Betreuer das veranlasst hat. War es der Betreuer, so wäre wichtig zu erfahren, ob ein Zeuge dabei war. Ggf müsste der Vorbetreuer bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden wegen Untreue. Dann würde das Verhalten von einer neutralen Stelle bewertet.
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Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

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Alt 09.07.2019, 09:39   #6
Forums-Azubi
 
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Beiträge: 46
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Berufsbetreuer wurde vom Krankenhaus auf unser Veranlassen hin bestellt. Also nach dem Vorfall.

Wohnung wurde nach meinem Wissensstand vom Berufsbetreuer aufgelöst. Er meinte dazu dass alles was verwertbar ist verwendet werden muss um die Kosten der Räumung zu tragen.
Was genau verwertet wurde wissen wir bis heute noch nicht.

Die vollständigen Unterlagen des Berufsbetreuers liegen noch nicht vor.
thomash ist offline  
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Alt 09.07.2019, 09:42   #7
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Die Aussage mit der Verwertung stimmt im Prinzip. Aber hier ging es wohl um Dinge ohne merkantilen Wert. Bitte noch mal Gerichtsakte lesen.
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Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

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Alt 09.07.2019, 10:09   #8
Forums-Azubi
 
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Werde ich tun und bin gespannt wie viel Wert eine gebrauchte Unterhose oder ein paar Socken hat.
thomash ist offline  
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Alt 09.07.2019, 13:24   #9
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Es muss nicht immer ein materieller Schaden zugrunde liegen, auch immaterielle Schäden sind ersatzfähig (Genugtuungsfunktion). Außerdem gehts ja wohl auch um den Aufwand, alle diese Dinge (soweit überhaupt noch möglich) wiederzubeschaffen. Z.B Urkunden. Da entsteht nicht nur eine neueGebühr, sondern auch Zeitaufwand für Recherche usw.
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Horst Deinert

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Alt 09.07.2019, 13:43   #10
Forums-Azubi
 
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Das sehe ich auch so, aber die Frage ist immer an wen kann man diese Forderung richten.

Bei der Festplatte die geschreddert wurde ist es klar, alles andere weiß man nicht.
thomash ist offline  
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