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Arthur 02.10.2019 17:20

Uneinigkeit mit Betreuer
 
Hallo,
Ich bin der Arthur und neu hier.
Ich würde gerne wissen an welche Stelle ich mich wenden kann, wenn es Uneinigkeit mit dem Betreuer bezüglich eines Punktes gibt. (Der Betreuer will mir den Umzug nicht erlauben, obwohl dieser meiner Meinung nach zu meinem Wohl wäre.)
Ist das das Betreuungsgericht?
Der Betreuer hat Aufenthaltsbestimmungsrecht, aber BGB 1901 I und BGB 1901 II (1) sprechen für meine Position.
Darf das Betreuungsgericht einfach so reinreden?
Ich fühle mich dem Betreuer hilflos ausgeliefert.

Pichilemu 02.10.2019 17:42

Welchen Grund gibt es denn für den Umzug? Werden Sozialleistungen vom Jobcenter/Sozialamt bezogen, die einem Umzug zustimmen müssten?

Florian 02.10.2019 17:54

Hallo Arthur!


Grundsätzlich haben Sie die Möglichkeit, sich an das Betreuungsgericht zu wenden, um auf eine mögliche Pflichtverletzung durch den gesetzlichen Betreuer hinzuweisen. Das Gericht würde dann im Rahmen seiner Rechtsaufsicht prüfen, ob eine Pflichtverletzung tatsächlich vorliegt. Nur in diesem Fall könnte es dem Betreuer eine Handlungsalternative verpflichtend vorgeben.

Kommt das Gericht allerdings zu dem Ergebnis, der Betreuer verhalte sich pflichtgemäß, so wird und kann es nicht einschreiten, da es keine Fachaufsicht ausübt.


Sie sollten also zunächst genau prüfen, warum der Betreuer dem Wohnungswechsel nicht zustimmt. Sofern Sie etwa Sozialleistungen beziehen sollten, müsste zuvor auch der Leistungsträger zustimmen o. ä.

Vielleicht sollte nochmals ein differenziertes Gespräch mit Ihrem Betreuer stattfinden!

michaela mohr 02.10.2019 18:22

Zitat:

Ich würde gerne wissen an welche Stelle ich mich wenden kann, wenn es Uneinigkeit mit dem Betreuer bezüglich eines Punktes gibt.
Da muss man sich meiner Meinung nach an den Betreuer wenden. Der ist so gut wie der einzige mit dem man Meinungsverschiedenheiten über einen Sachverhalt austragen kann um zu einer guten Lösung zu kommen.



Die Idee, dass das Gericht hier "Schiedsrichter" spielen würde ist verständlich aber leider nicht richtig, eine Betreuung ist kein Fussballspiel.


Betreuer etscheiden in Betreuungen erst mal sehr viel alleine.

Warum kannst du uns nicht noch schreiben was genau der Betreuer gegen deinen Umzug hat?
Die Bemerkung der anderen dass ein Umzug bei Sozialleistungsbezug zuvor geneehmigt werde muss usw. usw. stimmt. Kann es damit was zu tun haben?

Forenfuchs 03.10.2019 10:03


"Die Idee, dass das Gericht hier "Schiedsrichter" spielen würde ist verständlich aber leider nicht richtig, eine Betreuung ist kein Fussballspiel.


Betreuer etscheiden in Betreuungen erst mal sehr viel alleine."


Der Fragesteller hat doch erklärt, er fühle sich dem Betreuer hilflos ausgeliefert und sucht Beratung/Unterstützung.
Da sind das Betreuungsgericht oder die Betreuungsbehörde natürlich die richtigen Ansprechpartner - nicht unbedingt als Schiedsrichter, sondern um durch Aufklärung der Hilflosigkeit entgegen zu wirken.


Dass Betreuer (manchmal zu viel) alleine entscheiden soll gerade nicht sein: sie sollen den Wünschen des Betreuten entsprechen, §1901 Abs. 3 S. 1 BGB. Natürlich ist die Wohlgrenze entscheidend, jemanden also nicht ins Unglück rennen zu lassen. Das sollte ein Betreuer aber so erklären, dass der Betreute es verstehen kann (die angesprochenen Mietobergrenzen etc). Das scheint hier leider nicht so glücklich gelaufen zu sein.

Boomer 03.10.2019 10:56

Wenn es um Beratung und Vermittlung geht, ist das Gericht aber eher falsch. Dann eher die Betreuungdbehörde.

Hier läuft es über das Gericht so ab:
AG übermittelt dem Betreuer die Beschwerde per Post und bittet um Stellungnahme. Diese schickt der Betreuer ans Gericht, das leitet die Stellungnahme zur Kenntnisnahme an den Betroffenen weiter und das wars. Zumindest
, solange der Betreuer keine wirkliche Pflichtverletzung begangen hat. Die Stellungnahmen sind sehr sachlich geschrieben und oft auch mit Fachbegriffen. Das nützt dtm Betroffenen dann gar nichts zum besseren Verständnis. Vermittelt wird da nix.

Dann wäre die Betreuungsbehörde der bessere Ansprechpartner. Die können u. U. auch mal ein Gespräch zu dritt (Betreuer, Betroffener, Mitarbeiter der BB) planen. In diesem kann dann vieles vielleicht verständlicher geklärt werden. Sowohl für das Verständnis des Betroffenen (falls es hier einen guten Grund gäbe) als auch für den Betreuer (falls der nicht ordentlich erklärt hat oder das "Umzugsverbot" vielleicht völlig unbegründet sein sollte).

michaela mohr 03.10.2019 13:27

Zitat:

Der Fragesteller hat doch erklärt, er fühle sich dem Betreuer hilflos ausgeliefert und sucht Beratung/Unterstützung.
Ich leses das nicht so, ich lese dass es eine unterschiedliche Sichtweise zu einer Frage innerhalb der Betreuung gibt nämlich einem Wohnungswechsel wie hier lapidar steht.
Zitat:

Der Betreuer will mir den Umzug nicht erlauben, obwohl dieser meiner Meinung nach zu meinem Wohl wäre.

Als erstes wird hier nicht viel zu der Betreuung gesagt, ein Betreuer kann bzw. könnte einen Wohnungswechsel nur unter ganz bestimmten Bedingungen "verbieten" (nicht erlauben). Die Gründe des "Verbots" wurden uns hier nicht mitgeteilt.



Unser Gericht "berät" in solchen Angelegenheiten nicht, es würde eine Beschwerde aufnehmen und diese dem Betreuer zur Stellungnahme zusenden. Diesen bekäme dann wieder der Betreute, ebenfalls zur Stellungnahme und Kenntnis.



Ich gehe (fast) immer davon aus, dass der altbekannte Mechanismus: es läuft nicht so wie ich möchte- also Beschwerde bei (scheinbar übergeordneter) Instanz, nicht der allein selig- machende, und vor allem nicht der erste Weg sein sollte.



Um es mal unmissverständlich auszudrücken: ein Betreuter der mehrere (am Ende noch unbegründete Beschwerden) in seiner Akte hat bekommt u.U. leicht das Kennzeichen, schwierig, nicht einsichtig, bis hin zum querulatorisch weswegen ich oft dazu rate doch zu versuchen sich in unterschiedlichen Ansichten vernünftig mit dem Betreuer auseinanderzusetzen.


Ein Umzugs"verbot" wäre nur durchzusetzen mit dem AK Aufenthalt und einem Einwilligungsvorbehalt in die Vermögenssorge. Solange das nicht da ist ginge das gar nicht.

Solange wir nichts über die Betreuung, die AK`s und die Hintergründe wissen rate ich persönlich keinem irgendwo als (An-) Kläger aufzutreten.


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