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Erreichbarkeit

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Hallo ich bin neu als Berufsbetreuer und habe nun eine Frage. Mich rief nun Sonntags morgens die Sozialstation (kommt dreimal ...


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Alt 23.12.2007, 10:34   #1
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 23.12.2007
Ort: Betreuungsbüro
Beiträge: 36
Standard Erreichbarkeit

Hallo ich bin neu als Berufsbetreuer und habe nun eine Frage. Mich rief nun Sonntags morgens die Sozialstation (kommt dreimal pro Tag zum Insulinspritzen) an, auf dem und sagte, das es meinem Betreuten nicht gut gehe. (Er lebt zwar in katastophalen Zuständen, aber ist klar, kann sich gut ausdrücken, und bekommt seine Sachen auf die Reihe) Ich habe ihn dann besucht, doch außer das er sagt ihm geht es nicht gut , und er gehe nicht ins KRankenhaus, da es ihm wohl morgen wieder besser gehen werde. Dies teilte ich dann der Sozialstation mit, mit der Bitte mich nicht privat anzurufen, da ich Frei Habe (Wochenende). Da meinte die Schwester der Station, ich sei Betreuer und müße daher jeden Tag rund um die Uhr zur Verfügung stehen, wenn etwas sein sollte. Ich sagte ihr das ich von Montags bis Freitags arbeite, in den Zeiten von 8-18 Uhr. Sie sagte das ein Betreuer immer arbeite. Gibt es irgenwo etwas von Seiten des Gerichts das die Arbeitszeiten regelt? Nicht die Urlaubs oder KRankheitsvertretung, das ist mir klar. Kann mir irgendwer eine Antwort geben?
Vielen Dank
Timm
timm207 ist offline  
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Alt 23.12.2007, 10:54   #2
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 15.06.2007
Ort: Aachen
Beiträge: 47
Standard

Hallo Timm.

feste Arbeitszeiten gibt es sicher nicht.

Auch bei mir klingelt am Wochenende oder an Feiertagen manchmal das Telefon. Aber inzwischen kenne ich die meisten meiner "Pappenheimer". Man kann da sicher auch telefonisch einiges abklären. Ich weiß schon jetzt, wer mich Weihnachten in Ruhe läßt und wer mich voraussichtlich mit welchen Problemchen anruft.

Wenn der Pflegedienst allerdings meint, es geht einem Betreuten so schlecht, dann sollte der Pflegedienst den Notarzt rufen. Und wenn der Betreute nicht ins Krankenhaus will, was sollst Du daran ändern ?

Ich kann mir sicherlich vorstellen, daß es über die Feiertage Probleme geben kann und ich auch an Weihnachten tätig werden muß. Es würde mich wundern, wenn Weihnachten nichts passiert. Eine Unterbringungsmaßnahme ist wahrscheinlich schon noch drin.

Ansonsten rufen mich aber auch Betreute an, die mir nur ein frohes Weihnachtsfest wünschen wollen.

Man muß halt abwägen, was wichtig ist und was bis nach den Feiertagen warten kann.

Freundliche Grüße und frohe Weihnachten

Wolfgang Rütten
Berufsbetreuer, Aachen
BB_AACHEN ist offline  
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Alt 23.12.2007, 15:31   #3
Gesperrt
 
Registriert seit: 04.04.2004
Ort: NRW
Beiträge: 2,294
Standard

Hallo,

gundsätzlich habe ich mir angewöhnt an freien Tagen auch frei zu haben. Die berufliche Telefonnr. + die private sind natürlich strikt getrennt. Meine private Nr. ist auch in keinem Telefonbuch zu finden. Am Wochenende und an Feiertagen läuft ein Endlosband, da kann man auch keine Nachricht hinterlassen. Auf dem Band ist eine Notfallnr. angegeben, mit dem Vermerk, dass man diese bei dringenden Gesundheitsangelegenheiten und Unterbringungssachen anrufen kann. Das klappt i.d.R. auch gut.

Ich weigere mich diesen Gedanken, das ich gefälligst 24 Std. zur Verfügung stehe auch noch Nährboden zu geben. Bei den Betreuungsbehörden geht man schließlich auch nach Hause und ist bis zum nächsten Tag nicht mehr erreichbar. Es gibt kaum etwas, was sich nicht auch mal ohne mich regeln ließe bzw. im Notfall übers Telefon besprochen werden könnte.

Bsp. Letztes Wochenende werde ich abends über das Notfallhandy darüber informiert, dass eine Klientin ins KH gekommen ist. Ich sollte sofort kommen, weil eine Besprechung in gr. Runde nötig wäre. Es gab nur 3 Möglichkeiten, 1. neues Hüftgelenk, 2. alles mit Nägeln zu versehen oder 3. nicht zu operieren, was aber eher unwahrscheinlich war. Vorerkrankungen waren auch klar. Die Enkelin war schon in KH, ich wurde leider mal wieder als Letzte informiert... Da ich noch nicht einmal in der Nähe war und die Lage so war, das zunächst mit Nägeln alles wieder zusammgehalten werden sollte, fragte ich mich schon warum ich jetzt sofort kommen sollte... ich erklärte mein Einverständnis, bat mir alles Schriftliche zu faxen und natürlich zu operieren. Die OP sollte am nächsten Tag sein. Am Ende wurde montags operiert, ich war dicke vor Ort und da war schon alles geregelt.

Nein, ich stehe nicht 24 Std. zur Verfügung, denn sonst wäre ich in all den Jahren kaum zur Ruhe gekommen. Ich bin da, wenn es wirklich brenzlig wird, aber ich stehe nicht parat, wenn ich feststelle, dass es gerade keinen Sinn ergibt. Ich stehe auch nicht für Small Talk am Wochenende zur Verfügung. Das alles läßt sich montags nachholen. Ich sehe mich immer noch in erster Linie als gesetzliche Betreuerin, in all den Jahren musste ich lernen eine Grenze zu ziehen.

Ich arbeite zudem mit einem sehr guten Pflegedient zusammen, der mich notfalls immer informiert, wenn wirklich etwas sein sollte. Ansonsten erfahre ich manche Sachen erst montags und bin verdammt dankbar, dass man das auch ohne mich geregelt bekommen hat.

Klar habe ich auch schon echte Notfälle zu Weihnachten gehabt, eine Frau hatte ihre Wohnung unter Wasser gesetzt, so dass die Feuerwehr ausrücken musste. Ein anderes Mal lag eine junge Frau im Sterben und ich bin am 1. Weihnachtstag dorthin gefahen, um mich zu verabschieden. Aber das sind Ausnahmen.

Bei mir sind alle über die Feiertage bestens versorgt, notfalls auch mit einer Stundenbetreuung am heiligen Abend. Ich bin mit Leib und Seele Betreuerin, setze mich für sie ein wo ich nur kann, aber ich habe auch eine Familie, die ebenfalls ungestört Zeit mit mir verbringen möchte und das Recht auf Ruhephasen erkämpfe mir die auch , wenn nötig. Ohne dem wäre ich schon total ausgebrannt und dann könnte ich mich gar nicht mehr um meine Betreuten kümmern.

Man lernt mit der Zeit das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen und abzuwägen.

Mit freundlichen Grüßen

Tina
Tina L. ist offline  
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Alt 23.12.2007, 15:57   #4
Ehrenamtlicher Betreuer
 
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,760
Standard ohne

Hallo,

als Ehrenamtler fahre ich auch nacht um 3 ins Krankenhaus, um die Zustimmung zur OP zu geben. Ärgerlich nur, dass ich einma mit dem Taxi fahren musste und die Kosten (ca. 30 Euro) selbst bezahlen musste. Das Gericht meinte, dies ist in der pauschalen Aufwandsentschädigung mit drin.

Allerdings habe ich mich auch strikt geweigt, als zu der genannten Uhrzeit auch mal die Polizei anrief, mein Betreuter wäre dort aufgeschlagen und wollte zurück ins Heim (ca. 50 km hin und zurück). Ich sollte ihn abholen ud hinfahren.
Es hat dann doch geklappt. Die Polizei musste aus anderen Gründen zu diesem Heim und hat ihn mitgenommen.

(Ich denke mal, in Wrklichkeit ist die Polizei eher bereit, einen halbwegs nüchternen und zugänglichen Menschen in die psychatrische Klinik zu fahren, als einen Einsatz bei einer Massenschlägerei vor einer Disko anzunehmen).

Gruss

Andreas
AndreasLübeck ist offline  
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Alt 23.12.2007, 17:14   #5
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Registriert seit: 04.04.2004
Ort: NRW
Beiträge: 2,294
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Zitat:
als Ehrenamtler fahre ich auch nacht um 3 ins Krankenhaus, um die Zustimmung zur OP zu geben. Ärgerlich nur, dass ich einma mit dem Taxi fahren musste und die Kosten (ca. 30 Euro) selbst bezahlen musste. Das Gericht meinte, dies ist in der pauschalen Aufwandsentschädigung mit drin.
Respekt, das ist mir in den ganzen fast 7 Jahren noch nicht untergekommen. Bei einem Notfall werden die sicher auch ohne mich anfangen und bei allem anderen gibt es zunächst ein Telefon und Fax. Nicht, dass ich mich nicht um meine Betreuten kümmern möchte, aber da wäre die Grenze erreicht. Ich habe allerdings auch mal ne Nacht neben dem Telefon verbracht, als ein Betreuter unter Lebensgefahr operiert werden musste und ich mit dem Arzt abgesprochen hatte, das er mich auf jeden Fall danach anrufen sollte. Das war dann auch so um 3.00 Uhr morgens... :roll: So völlig ausschließen kann man nix.

Mit freundlichen Grüßen

Tina
Tina L. ist offline  
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Alt 30.12.2007, 17:15   #6
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Beiträge: 89
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Hallo Timm2007,
genauso wie Du schreibst, sind die Arbeitszeiten des Betreuer meines Sohnes. In diesen Zeiten ist er natürlich viel unterwegs und es ist ein AB geschaltet, auf den man nicht mal sprechen kann. Aus Sicht einer betroffenen Mutter kann ich nur sagen: ein Betreuer kann nicht um 17 Uhr Feierabend machen und dann nicht mehr erreichbar sein. Entweder er ist erreichbar oder es sollte wie im ärztlichen Dienst - also mit Vertretung funktionieren. Betreute sind immer Menschen, die kurzfristig und sofort Hilfe benötigen können. Klar kann es sein, dass sie nur meinen sie brauchen Hilfe und das auch noch gut bis zum nächsten Tag warten kann. Doch dies abzuschätzen lehrt wahrscheinlich erst lange Erfahrung. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass "unser" Betreuer in Krisensituationen erreichbar gewesen wäre.
charlotte54 ist offline  
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Alt 30.12.2007, 17:16   #7
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Registriert seit: 04.05.2006
Beiträge: 89
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Hallo Timm2007,
genauso wie Du schreibst, sind die Arbeitszeiten des Betreuer meines Sohnes. In diesen Zeiten ist er natürlich viel unterwegs und es ist ein AB geschaltet, auf den man nicht mal sprechen kann. Aus Sicht einer betroffenen Mutter kann ich nur sagen: ein Betreuer kann nicht um 17 Uhr Feierabend machen und dann nicht mehr erreichbar sein. Entweder er ist erreichbar oder es sollte wie im ärztlichen Dienst - also mit Vertretung funktionieren. Betreute sind immer Menschen, die kurzfristig und sofort Hilfe benötigen können. Klar kann es sein, dass sie nur meinen sie brauchen Hilfe und das auch noch gut bis zum nächsten Tag warten kann. Doch dies abzuschätzen lehrt wahrscheinlich erst lange Erfahrung. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass "unser" Betreuer in Krisensituationen erreichbar gewesen wäre.
charlotte54 ist offline  
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Alt 30.12.2007, 23:46   #8
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Hallo Charlotte,

während der Bürozeit sollte ein Betreuer schon erreichbar sein und wenigstens einen AB einschalten. Ich habe ich z.B. ein Band laufen, wenn ich unterwegs bin. Das höre ich unterwegs auch ab.

Ich bin nun fast 7 Jahre dabei, ich habe noch nie Urlaub an einem Stück gemacht, mal 1-2 Tage hier und da, das war es.. natürlich kann ich eine Vertretung benennen, aber ich muss immer und ständig erreichbar bleiben, denn letzendlich kann nur ich in gewissen Dingen entscheiden und sonst niemand. Den Urlaub, den ich mir vorstelle, der ist auf einer einsamen Insel, auf einem Surfbrett oder in einem Taucheranzug. Es gibt kaum eine Möglichkeit völlig alleine mit sich 2-3 Wochen Urlaub zu machen, weil ein Anruf kommen kann, der mich aus dieser Idylle herausholt. Ich kenne Kollegen, die auch nach Australien fliegen, irgendwie geht es immer, aber so stelle ich mir einen Urlaub nicht vor. Ich habe da noch keine Lösung für mich gefunden und lebe halt bisher trotzdem ganz gut damit. Wir haben ein schönes Haus, mit einem Garten und da erhole ich mich auch ganz gut. :wink: Ich mache Feierabend und danach bin ich nur noch für absolute Notfälle über ein Handy erreichbar, dessen Nr. auf einem Band abläuft und alles andere muss einfach warten.

Wenn man diesen Job macht, dann hat man ihn quasi mit Blut unterschrieben und muss sehr genau abwägen was wichtig ist und was nicht. Wenn man immer nur durchpowert, sie nie wirklich einen Feierabend gönnt, dann wird man nicht lange durchhalten. Letztendlich bin ich als Betreuer ein ganz normaler Mensch, mit ganz normalen Bedürfnissen, so sitze ich mal im Kino, oder ich bin bei einem Konzert, wo ich mit Sicherheit das Handy nicht hören werde, nachher nur die Mailbox abhören kann. Nach Feierabend kann mich niemand vertreten, wie soll das gehen? Eine Vertretung von 18.00 Uhr abends bis 8.00 Uhr morgens kann sich kein Betreuer leisten. Und selbst wenn, dann kann die Vertretung eh keine großen Entscheidungen treffen. Im Zweifelsfall wird jeder notfallmäßig versorgt oder untergebracht werden können, auch wenn der Betreuer mal nicht da sein kann. Es gibt psychiatrische Notdienste, Krankenwagen, ect. Der Betreuer ist nicht automatisch mit Haut und Haaren zu einer Art Allgemeingut abgestempelt, was gefälligst immerzu zur Verfügung stehen muss.

Ich habe einige Fälle von Kollegen übernommen, die nach kurzer Zeit das Handtuch geworfen haben und selber fix und fertig waren. Bei ehrenamtlichen Betreuern mag das bei bis zu 10 Fällen noch alles ganz gut hinhauen, je nachdem.. aber bei Berufsbetreuern, die 35-50 Fälle haben, um davon überhaupt leben zu können ist es undenkbar sich gleichermaßen um alle zu kümmern. Jeder sieht nur seine Sache, aber der Betreuer hat noch all die anderen, um die sich ebenfalls gekümmert werden muss. Ich betreue derzeit 35 Menschen und liegt damit noch unter dem, was viele andere Kollegen an Fällen haben. Um diese Fallzahl zu bewältigen, muss ich das eine von dem anderen unterscheiden, gut organisieren und darf mich nicht verheizen lassen mit Dingen, die warten können. Wir bekommen nach dem 1. Jahr 3,5 Stunden für Menschen die zu Hause leben und die Zeit reicht bei den meisten vorne und hinten nicht, genau wie die 2 Stunden für Menschen die im Heim leben. Ich betreue schwerste Borderline Erkrankungen, Drogenabhängige, führe Prozesse gegen Angehörige, wo ich alleine im ersten Monat schon meine 30 Stunden weg hatte.... Wir können nix für diese Politik, die uns immer weniger Zeit gibt und uns keine Luft läßt.

Ich kann nur neuen Kollegen empfehlen sich mit anderen auszutauschen und z.B. den Kontakt mit Betreuerstammtischen ect. zu nutzen.

Mit freundlichen Grüßen

Tina
Tina L. ist offline  
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Alt 31.12.2007, 14:34   #9
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Beiträge: 89
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Hallo Tina, du handhabst deine Arbeit wenigsten anders als "unser" Betreuer. Mein Sohn hat nicht mal gewusst, wenn sein Betreuer in Urlaub geht, und das waren immer ganze vier Wochen. Die Kollegen aus seiner Bürogemeinschaft hatten überhaupt kein Interesse irgendeine Hilfe anzubieten. Man sollte sich eben gut überlegen, ob man diesen Beruf ausüben will, denn er erfordert sicherlich sehr viel Engagement. Manchmal hab ich allerdings das Gefühl, das Geld und der minimalste Zeitaufwand stehen im Vordergrund. Natürlich ist unsere Politik mit Schuld, denn die Kürzungen in diesen Bereichen sind einfach nicht tragbar. Ich frag mich, warum man eigentlich über dieses Thema kaum was in der Öffentlichkeit hört. Sehe ich als genauso wichtig als "Kinderbetreuung". Wir haben auf jeden Fall sehr schlechte Erfahrungen mit der Betreuung gemacht, aber ich denke und hoffe, dass es auch andere gibt.
charlotte54 ist offline  
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Alt 31.12.2007, 14:49   #10
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Hallo Charlotte,

Zitat:
Ich frag mich, warum man eigentlich über dieses Thema kaum was in der Öffentlichkeit hört.
Weil die Berufsbetreuer ein kl. Minderheit ist, der man nicht viel Beachtung schenkt. Es gab sehr wohl Ansätze, wie z.B. Flugblätter, Gespräche mit Politikern usw.
So ganz nebenher hat man uns neben der Pauschalisierung auch noch die Gewerbesteuerpflich aufs Auge gedrückt. D.h. wir sind keine Freiberufler mehr, sondern gewerbesteuerpflichtig und müssen dafür auch noch bezahlen. Das wurde so beschlossen und fertig. Das hat zur Folge, dass wir plötzlich auch der Berufsgenossenschaft angehören und nochmal bezahlen müssen. Natürlich sollte das nicht zu Lasten des Betreuen gehen, muss es aber zwangsläufig, weil man einfach das einsparen muss, was uns die Politk weggenommen hat. Wir können gar nicht streiken, wie soll das gehen? Wir können nicht einfach alles fallenlassen und damit zum Ausdruck bringen was wir leisten. Früher hatte ich 20 Betreuungen und damit war ich voll ausgebucht. Heute habe ich 35 Betreuungen und verdiene weniger. Es gibt solche und solche Betreuer, nach der Pauschalisierung ist es sicher schwerer geworden und jeder geht anders damit um. Wenn dieser Job nicht auch Berufung wäre, dann hätte ich längst aufgehört. Die Arbeit macht mir immer noch Spaß, aber ich könnte mich auch oft schwarz ärgern über die massiven Einbrüche.

Im Zweifelsfall kannst Du Dich beim Gericht über den Betreuer beschweren, wenn Du im persönlichen Gespräch nicht weiterkommst. Dass die Vertretung kein Interesse an Hilfestellungen gezeigt hat, liegt vermutlich daran, dass sie selber kaum etwas entscheiden können. Das ist ja das was ich meinte in meinem vorherigen Beitrag.

Es tut mir leid, dass ihr so schlechte Erfahrungen gemacht habt, das wirft natürlich auch kein gutes Licht auf alle anderen. Es sind bestimmt nicht alle so!!!!!!

Mit freundlichen Grüßen

Tina
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