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gesetzliche Betreuung

 

genz entspannt

Dies ist ein Beitrag zum Thema genz entspannt im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
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Alt 04.10.2017, 12:44   #1
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,593
Standard genz entspannt

Ich habe den Beitrag mal kopiert und verschoben

Zitat:
Zitat von ganz-entspannt Beitrag anzeigen
Guten Morgen liebe Forenteilnehmer,

ich bin durch Zufall auf den Bereich "Berufsbetreuer" gestoßen und bin sehr interessiert, diesen Berufsweg zu gehen. Wahrscheinlich hat mir da auch meine Partnerin den Weg hierfür geöffnet, da sie Sozialpädagogin ist und schon seit Jahrzehnten Schwerstbehinderte betreut. Kurz gesagt. Ich wandere nicht ganz naiv in dieses Metier.

Durch ein wenig Querlesen habe ich auch schon von den brodelnden, aber zumindest schwelenden Konflikten und Problemen rund um die Berufsbetreuung, die Rahmenbedingungen und die Honorare erfahren, weiß also, dass das kein Zuckerschlecken ist .

Allerdings, ich war ein Leben lang selbständig im kaufmännischen (Kunden betreuenden) Bereich und hatte in dieser Eigenschaft schon immer Berührung mit Menschen, Paragraphen, Ämtern, Instanzen, Bossen, Mitarbeitern, Kollegen und weiß, wie schwierige Menschen (ob nun gesund oder nicht ) zu nehmen sind.

Bis hier meine Kurzvorstellung als neues Forenmitglied. Auf Dauer werdet ihr auch mehr von mir erfahren, wenn ich mich in das Forum einhake und bestimmt auch diese oder jene Frage stelle.

Nun direkt ein paar Fragen.

1. wie und wo komme ich gezielt an das nötige Wissen und die Routine, um das nach meinem eigenen Anspruch gut zu machen und

2. dann auch zu Betreuende, ohne vorzeigbare Erfahrungen zu haben, zugewiesen zu bekommen?

3. kann ich da auch Wünsche äußern und mit unkomplizierteren Fällen beginnen, bevor ich mich dann auch an komplexere Fälle heranwage?

4. wie seid ihr an das nötige Wissen gekommen? Es kann ja nicht sein, dass es nur die diversen zu bezahlenden Fernunis gibt.

Ich bin recherchieren gewohnt und würde mich, wenn ich z.B. das Fernunimaterial hätte, auch ohne ein Studium schnell hineinarbeiten. Das Material wird ja aufbauend und strukturiert vorliegen. Aber es scheint auf dem Buchmarkt zwar manche Ratgeber und Nachschlagwerke zu geben, aber kein gezieltes Lehrmaterial.

Ich bin seit Juni in ALG II Bezug und sehe hier eine klare Chance, davon bald Abschied nehmen zu können und gleichzeitig in einen sehr vielfältigen Bereich einsteigen zu können.

Aber die Kosten, die Kosten :-) ...
und wie und wo und wer?

Bis hierhin erstmal meine Vorstellung ...
und bis auf bald mit mehr Worten ...
MfG

Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 04.10.2017, 13:05   #2
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,593
Standard

Moin moin

Dann mal ganz entspannt an Deine Fragen:

1. an das nötige Wissen kommst Du über diverse Fortbildungsangebote und über die Praxis. Damit ist jetzt nicht unbedingt nur einSudium gemeint, sondern auch FBs zu speziellen Themen.
Durch Deine bisherigen Kontakte hast Du schon einen ordentlichen Grundstock an Kenntnissen im Umgang mit den unterschiedlichen Menschen.

2. Um Betreuungen zu bekommen solltest Du Dich bei der Betreuungsstelle in Deiner Nähe bekannt machen und dort Dein Interesse an Betreuungen kund tun. Die Mitarbeiter dort werden Dich nach Deinen Erfahrungen fragen und wahrscheinlich auch über den Bedarf am Betreuern informieren. Sie werden Dir auch sagen, wie Deine Vergütungsstufe voraussichtlich aussehen wird. Wenn nicht, dann solltest Du unbedingt danach fragen.

3. Die Betreuungsstellen versuchen die Vergabe der Betreuungen so zu organisieren. Es klappt aber nicht immer, weil sich oft erst nach dem Betreuungsbeschluss erst herausstellt, wo der Hase im Pfeffer liegt. Ebenso sind Notlagen (d.h. zu viele Betreuungen und zu wenig Betreuer) auch gerne das Problem - und man bekommt doch gleich erst mal schwierigere Betreuungen.

Und dann ist das auch noch relativ: So gut wie alle BetreuerInnen haben am Anfang erst mal geschwitzt, weil sie meinten doch gleich die schwierigen Betreuungen abbekommen zu haben - um nach einigen Jahren Praxis festzustellen, dass es doch immer noch heftiger geht und die Betreuungen zu Anfang vielleicht arbeitsaufwändig, aber doch relativ einfach waren.

4. Ausbildung + Fortbildung + frühere Arbeitspraxis + Arbeitspraxis als Betreuer + viel Austausch mit KollegInnen.

Mach dich als erstes mal gründlich schlau, wie Deine Verdienstmöglichkeiten - also deine Vergütungsstufe - aussehen wird. Gerade, wenn Du aus dem kaufmännischen Bereich kommst, wirst Du dann ganz schnell merken, dass dieser Job sehr unterbezahlt ist. Insbesondere, wenn Du mit dem, was Du bisher zu Deinen Voraussetzungen geschildert hast, bestenfalls auf die mittlere Vergütungsstufe kommen wirst. Das ist zwar besser als ALG 2, aber wenn Du eine Familie ernähren mußt, wirst Du möglicherweise immer noch Anspruch auf ergänzende Leistungen haben.

Die in Deiner Frage erwähnten (Fern-)Unis spielen nicht nur eine Rolle bei der Bildungsvermittlung, sondern auch bei der Vermittlung in die höchste Vergütungsstufe...

MfG

Imre
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Imre Holocher ist offline  
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Alt 04.10.2017, 13:57   #3
Ich bin neu hier
 
Registriert seit: 29.09.2017
Ort: Mönchengladbach
Beiträge: 8
Standard

Hallo Imre,

danke für diese erste ausführliche Antwort.

Ich werde Deine Ratschläge aufgreifen. Mit der örtlichen Betreuungsstelle hatte ich bereits einen ersten Kontakt, da ich dort nach Möglichkeiten und Bereitschaften zur Hospitation angefragt hatte.

Ich mache mir keine Supereinkommen-Illusionen , sondern mir reicht ein solides mittleres Einkommen mit vielleicht gar nicht mal Vollzeit. Meine Konsumwünsche sind begrenzt, so dass ich da ganz ... ja ... entspannt bleiben kann.

Ich werde noch in einem ganz anderen, freiberuflichen, Bereich aktiv sein, so dass sich mir die Möglichkeit, Zug um Zug aufzubauen als ideal darstellt.

Als vieljähriger Selbständiger musste mir sowieso die massive Selbstausbeutung ins Blut übergehen ... mit einer Portion Galgenhumor ist das also keine wirklich harte Offenbarung für mich .


Abschlussfrage.

Ich mache mich also bei der Betreuungsstelle weiter bekannt. Habe ich damit schon Chancen, ins erste kalte Wasser geworfen zu werden?

Parallel werde ich weiter nach Quellen und Lehrgängen suchen, da ich den Bereich kompetent abdecken will aber zumindest wissen will, wo ich schnell und gezielt Information einholen kann.

Huibert
ganz-entspannt ist offline  
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Alt 04.10.2017, 14:07   #4
agw
Admin/ Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von agw
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Mitten in Hessen
Beiträge: 4,807
Standard

Zitat:
sondern mir reicht ein solides mittleres Einkommen mit vielleicht gar nicht mal Vollzeit.
Ob das passt liegt auch an deiner Ausbildung, dazu hast du jedoch nichts geschrieben, reine Kenntnisse durch Tätigkeit werden nicht berücksichtigt bei der Einstufung. Es ist eben ein Unterschied ob es derzeit 27 € oder 44€ gibt.


Zitat:
Habe ich damit schon Chancen, ins erste kalte Wasser geworfen zu werden?
Das kann dir nur deine örtliche Betreuungsbehörde beantworten. Die Nachfrage nach Betreuern ist regional sehr unterschiedlich.

Zitat:
da ich den Bereich kompetent abdecken will aber zumindest wissen will, wo ich schnell und gezielt Information einholen kann.
Da empfiehlt sich das Betreuungsrechtslexikon und die Suchfunktion dieses Forums.
__________________
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agw ist offline  
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Alt 04.10.2017, 16:05   #5
Ich bin neu hier
 
Registriert seit: 29.09.2017
Ort: Mönchengladbach
Beiträge: 8
Standard

schon klar ... ich schätze, als ehedem Abiturient, einigen Semestern BWL, Kaufmannsausbildung und zich Jahre im kaufmännischen Bereich selbständig sollte ich in die mittlere Kategorie fallen können.

Ich mache erstmal bei der örtlichen Betreuungsbehörde weiter ... und danach ergeben sich weitere sinnvolle Fragen.
ganz-entspannt ist offline  
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Alt 04.10.2017, 21:35   #6
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Zitat:
Ich mache mich also bei der Betreuungsstelle weiter bekannt.
Das wird nicht reichen- die Bekanntschaft.
Du solltest konkret anfragen ob es in eurer Gegend Bedarf an neuen Berufsbetreuen gibt.
Das neue Gesetz zur Stärkung der Betreuungsbehörden sagt unmissverständlich dass diese den Bedarf regeln und steuern sollen.
Ungeachtet wird natürlich hier und da, mal mehr mal weniger, auch immer wieder ein Richter "direkt" bestellen. Damit lässt sich aber keine Existenz begründen.

Zitat:
Es ist eben ein Unterschied ob es derzeit 27 € oder 44€ gibt.
Es gibt auch noch die 33,50 Euro Stufe.

Du hattest in deiner Vorstellung bezweifelt dass eine Hospitation möglich wäre auf Grund deines Alters.
Sei versichert, das Alter ist dabei kein Hinderunsgrund und wenn du wirklich wissen willst was der Job täglich und insgesamt fordert dann ist eine Hospitation bestimmt ausgesprochen sinnvoll.
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 05.10.2017, 08:04   #7
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
Standard

Hallo.

Bei uns muss man sich ganz offiziell bei der Betreuungsbehörde schriftlich bewerben. Dann folgt ein Vorstellungsgespräch. Ist das erfolgreich, wird man zu einem Gespräch zu den Richtern gebeten. Und erst wenn die auch ihr ok geben , wird man zukünftig berücksichtigt. Und hier gibt es je nach Bedarf feste Zeiten für "Neuzugänge. D.h. die Bewerbungen werden gesammelt und wenn genug Bedarf und genügend Bewerbungen vorliegen, starten die Einladungen zu den Gesprächen.

Bei mir hat das Procedere 5 Monate gedauert . Allerdings vergingen dann von Gespräch mit den Richtern bis zur ersten Bestellung keine 24 Stunden.

Berufserfahrung zählt leider nicht bei der Vergütung. Nur die Abschlüsse. Hast du einen offiziellen Uniabschluss in BWL? Dann hättest du Chancen auf die Stufe 3. Bei Abschluss einer kaufmännischen Ausbildung auf die 2.

Ich kenne einen Kollegen, der hat 30 Jahre in der Sozialpsychiatrie als Quereinsteiger ohne entsprechenden Abschluss gearbeitet. Half ihm nichts, er hat nur Stufe 1.

Lass dich nicht entmutigen. Der Job ist hart, aber ich möchte nicht mehr tauschen wollen

LG
Boomer
Boomer ist offline  
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Alt 05.10.2017, 10:23   #8
Forums-Azubi-Anwärter
 
Registriert seit: 26.08.2017
Beiträge: 26
Standard

Zitat:
Zitat von Boomer Beitrag anzeigen
Hallo.

Bei uns muss man sich ganz offiziell bei der Betreuungsbehörde schriftlich bewerben. Dann folgt ein Vorstellungsgespräch. Ist das erfolgreich, wird man zu einem Gespräch zu den Richtern gebeten. Und erst wenn die auch ihr ok geben , wird man zukünftig berücksichtigt. Und hier gibt es je nach Bedarf feste Zeiten für "Neuzugänge. D.h. die Bewerbungen werden gesammelt und wenn genug Bedarf und genügend Bewerbungen vorliegen, starten die Einladungen zu den Gesprächen.
In welchem Bundesland bist Du unterwegs?
Astronautin ist offline  
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Alt 05.10.2017, 12:05   #9
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
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Saarland
Boomer ist offline  
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Alt 08.10.2017, 11:31   #10
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 03.05.2017
Beiträge: 66
Standard

Mein Betreuer - na ja, falls ich das noch kitten kann - hat mir mal gesagt, als ich mich entschuldigt habe, weil ich zum zweiten Mal an einem Tag anrief:
Ach, die Angehörigen sind viel schlimmer, die rufen 10 mal an und sind nicht mal krank. Und noch schlimmer sind all die Leute, die anrufen, weil sie Berufsbetreuer werden wollen. Die denken, das ist ein toller Job, wo man nur Teilzeit arbeitet - die sehen nur meine Bürozeiten, aber nicht die Außentermine- , aber Vollzeit verdient und auch eigentlich nichts für können muss.
Frettchen ist offline  
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