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Der Beruf des BB - ja oder nein?

Dies ist ein Beitrag zum Thema Der Beruf des BB - ja oder nein? im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo Yanik, ich befürchte, du kommst deinem Ziel auch nicht weiter, wenn hier 10 (von 15.000) Berufsbetreuern ihre aktuellen Jahreszahlen ...


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Alt 16.12.2019, 08:22   #11
Moderator
 
Benutzerbild von HorstD
 
Registriert seit: 24.03.2005
Ort: Duisburg, Ruhrgebiet, NRW
Beiträge: 5,799
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Hallo Yanik, ich befürchte, du kommst deinem Ziel auch nicht weiter, wenn hier 10 (von 15.000) Berufsbetreuern ihre aktuellen Jahreszahlen offenbarten. Du solltest lieber mal (mit Vermittlung deiner örtlichen Betreuungsbehörde) mit ein paar tätigen Berufsbetreuern vor Ort Kontakt aufnehmen und vielleicht mal hospitieren. Dann kannst du vielleicht erst mal sehen, wie es tatsächlich aussieht, bevor du dich hier in Zahlenspielchen verstrickst.

Existenzgründungsberatung gäbs professionell zB auch hier: https://ipb-weiterbildung.de/58_Beratung.php
__________________
Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

Weitere Infos:

https://www.lexikon-betreuungsrecht.de
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Alt 16.12.2019, 08:30   #12
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Hier ist auf jeden Fall mal eine Liste wo du dir genau ausrechnen könntest was du mit 10, 20, 30 usw. Betreuten an Einkommen erzielen kannst.
https://www.bundesanzeiger-verlag.de...C3%BCtung_2019
Grundsätzlch ist das gesamte Lexikon ein ziemlicher Hauptgewinn!


Da keiner deine regionalen Gegebenheiten kennt wie viele Betreuer? Betreuer gesucht?Überfülle an Betre uern? kann keiner sagen wie lange es dauern wird bis dann zu der von dir gewünschten Anzahl an Fällen kommst.

Erfahrene Kollegen sagen auch heute noch, nie mehr als 3 bis höchstens 4 Fälle pro Monat annehmen. Für Anfänger dürften eher noch weniger Fallannnahmen sinnvoll sein.

Klar ist auch: die ersten beiden Jahre werden hinsichtlich der Einkommenssituation echt ein Nervenkrieg sein. Für jemand der monatliche pünktliche Einkünfte kennt und gewohnt ist, ist das echt ein riesen Kampf- ausser man hat Gelder zur Überbrückung seines Standards für ein Jahr bereits als Rücklage.
Die Zahlungsmoral der Justizkasse ist trotz aller Bemühungen teilweise immer noch erschreckend schlecht. In einigen Bundesländern wird aus Haushaltsgründen ab Dezember z.B, gar nichts mehr ausgezahlt, andere lassen sich mindestens ein halbes Jahr Zeit bevor dein Vergütungsantrag mal angeschaut wird.
Entsprechend sieht dann dein Konto aus.
Es gibt bei Zahlungen auch keine Regelmässigkeit, läuft es einen Monat mal gut, Gelder kommmen innerhalb von 3 bis 4 Wochen, kann es danach wieder sofort anders werden. Wenn Akten z.B. "unterwegs" sind wegen Anträgen, Stellngnahmen, Verlängerungen usw. kommt erst mal gar nix- bis die Akte wieder zurück ist.

Viel hängt auch von deiner Ausstattung ab, oft denkt man, ach für 12 Fälle brauche ich nicht den grossen Drucker, den schnellen Scanner usw. Dann stellst du fest: ups, klappt alles so nicht, brauche jetzt doch mehr Regale, mehr IT Ausstattung (was man als Angestellter wahrscheinlich auch sehr schnell bekäme) und das kostet- Fehlinvestitutionen auch.

Die meisten BB`s arbeieten sicher mit einer Fallzahl zwischen 40 bis 50 Betreuten, gemischt, also Heim und Wohnung.

Über deine wiederholte Bitte hier doch konkrete eigene Betriebszahlen einzustellen musste ich herzlich lachen. Das wird aus gutem Grund wohl keiner tun, nicht zuletzt wegen Datenschutz und Privatsphäre. Auch per PN lege ich gegenüber einem mir völlig Unbekannten meine privaten finanziellen Verhältnisse nicht offen, ich bin doch nicht mit dem Klammerbeutel gepudert.
Diese Illusion solltest du wohl für deine Emittlungen aufgeben, da reisst auch eine statistische Auswertung nix raus dabei.
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 16.12.2019, 10:46   #13
Routinier
 
Registriert seit: 25.01.2016
Ort: Niederrhein
Beiträge: 1,080
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Konkrete Zahlen? Na gut: Für dieses Jahr beträgt das Betriebsergebnis vor Steuern 190.000 € aus Betreuungen, Verfahrenspflegschaften und Nachlasspflegschaften.



















Spaß ! Möcht jetzt gerne wissen, an wievielen Monitoren gerade der Kaffe ausgespuckt wurde .....



Zitat:
100 EUR / Klient sind bei 50 Betreuten ein Einkommen von 5000. Rechne ich ein Drittel runter (obligatorisch für die ganzen Abgaben) habe ich 3500 EUR. Das ist natürlich nicht wirklich viel um Altersvorsorge zu betreiben, ein Unternehmen zu finanzieren und gut davon zu leben...
Willkommen in der welt der Berufsbetreuer! Genau so sieht die Realität aus ...



Du interessierst Dich scheinbar nur für die monetäre Seite des Berufs. Berufsbetreuer wird man aber auf keinen Fall, weil man so viel verdient. Als Selbständiger ist der Verdienst auch beinahe lächerlich (jeder selbständige Pflegedienst, Entrümpler oder sonstwer geht mit mehr Geld nach Hause).


Du möchtest Zahlen auf dem Präsentierteller? Als Selbständiger solltest Du die Zahlen selbst ermitteln können ....





Zumal man Dir hier schon gute Zahlen genannt hat. Imre hat Dir doch schon die statistischen Stunden von 3,2 genannt. Der Wert ist tatsächlich repräsentativ. Stunden * Anzahl Betreuung * alter Stundensatz * durchschnittliche Erhöhung 10 % = Umsatz


Also: 3,2 Std * 10 Betreuungen * 44 € * 1,1 = 1.548,80 €. Davon bestreitest Du dann all Deine Kosten. Derzeit betragen meine Kosten ca. 19 % der Einnahmen, davon geht dann noch Krankenversicherung und Steuern ab. Das erste Jahr habe ich mich fast komplett vom Ersparten finanziert, bis die ersten deckenden Zahlungen eintrafen.


Und nun kannst du Dir doch schön ausmalen, was Du wie und wann verdienst, genug Input hast Du bekommen (auch was z.B. die Anzahl der Fälle, die man so übernehmen kann, etc).



Im übrigen halte ich es wie Michaela:


Zitat:
Zitat von michaela mohr Beitrag anzeigen
Über deine wiederholte Bitte hier doch konkrete eigene Betriebszahlen einzustellen musste ich herzlich lachen. Das wird aus gutem Grund wohl keiner tun, nicht zuletzt wegen Datenschutz und Privatsphäre. Auch per PN lege ich gegenüber einem mir völlig Unbekannten meine privaten finanziellen Verhältnisse nicht offen, ich bin doch nicht mit dem Klammerbeutel gepudert.

Leerabstände leicht verkürzt wg besserer Lesbarkeit, War aber erstmal witzig Michaela
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"SIE sind doch der Betreuer? SIE machen das jetzt!"
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Alt 16.12.2019, 13:20   #14
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 13.12.2019
Beiträge: 34
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Guten Tag zusammen und danke für die Rückmeldungen.

Zitat:
Zitat von zwerg1978 Beitrag anzeigen
Wie alt bist Du denn ?
Zitat:
Zitat von zwerg1978 Beitrag anzeigen
Wäre für Dich denn nicht ne Kombination vorstellbar ........Angestelltenverhältnis und Sebständigkeit ?

Warum arbeitest Du derzeit so wenig Stunden ?



Ich denke auch, dass Du nach Antworten suchst, die es so nicht gibt..... Die betrieblichen Ausgaben sind bei jedem unterschiedlich, der eine hat ein Büro zur Miete, zuätzlicher Telefonanschl. usw, fährt ein Auto als leasing und hat somit deutlich höhere Kosten als derjenige der aus dem Büro im bezahlten Eigenheim arbeitet und sein Fahrzeug aus angesparten Rücklagen gezaht hat.
Ich bin 30 Jahre alt.
Eine Kombination ist durchaus denkbar, ich kenne auch Leute, die das so handhaben. Würde zumindest die Sozialversicherungskomponente abhaken! Müsste ich mal durchrechnen, was mehr Sinn macht. Rein von der Tätigkeit her wollte ich mein Berufsfeld verlassen. Eine hierarchisch höhere Tätigkeit sehe ich dann aber nicht mehr als Nebenjob (bzw. neben einer solchen Tätigkeit halte ich es nicht für gut umsetzbar, BB zu sein).
Ich arbeite 50 %, um mein Studium abschließen zu können. Unbefristet bin ich mit 30 Std. unter Vertrag - mehr war bisher (bezogen auf das Tätigkeitsfeld) nicht drin. Will ich aber auch dort nicht. Ziel des Studiums war und ist es, im Anschluss mehr in der Tasche zu haben als ein Erzieher und mir weitere, interessante Tätigkeits- und Aufgabenfelder zu erschließen.

Zitat:
Zitat von HorstD Beitrag anzeigen
Hallo Yanik, ich befürchte, du kommst deinem Ziel auch nicht weiter, wenn hier 10 (von 15.000) Berufsbetreuern ihre aktuellen Jahreszahlen offenbarten. Du solltest lieber mal (mit Vermittlung deiner örtlichen Betreuungsbehörde) mit ein paar tätigen Berufsbetreuern vor Ort Kontakt aufnehmen und vielleicht mal hospitieren. Dann kannst du vielleicht erst mal sehen, wie es tatsächlich aussieht, bevor du dich hier in Zahlenspielchen verstrickst.
Zitat:
Zitat von HorstD Beitrag anzeigen
Existenzgründungsberatung gäbs professionell zB auch hier: https://ipb-weiterbildung.de/58_Beratung.php
Super, danke für den Link.
Mich brächten 10 Zahlen schon deutlich weiter als 0. Repräsentativ ist es natürlich nicht, aber es wäre ein Anfang.
Selbstverständlich werde ich Kontakt zu anderen BB aufnehmen, hier komme ich leider nur bedingt weiter.


Wertzuiop ist offline  
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Alt 16.12.2019, 13:22   #15
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 13.12.2019
Beiträge: 34
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Dennoch möchte ich noch auf ein paar Punkte eingehen!

Zitat:
Zitat von michaela mohr Beitrag anzeigen
Hier ist auf jeden Fall mal eine Liste wo du dir genau ausrechnen könntest was du mit 10, 20, 30 usw. Betreuten an Einkommen erzielen kannst.
https://www.bundesanzeiger-verlag.de/betreuung/wiki/Betreuerverg%C3%BCtung_2019
Grundsätzlch ist das gesamte Lexikon ein ziemlicher Hauptgewinn!


Danke. Auf diese Tabelle bin ich auch schon etliche Male gestoßen. Werde mir das aber alles nochmal im Detail anschauen, auch die anderen Infos auf der Seite!

Zitat:
Zitat von michaela mohr Beitrag anzeigen
Da keiner deine regionalen Gegebenheiten kennt wie viele Betreuer? Betreuer gesucht?Überfülle an Betre uern? kann keiner sagen wie lange es dauern wird bis dann zu der von dir gewünschten Anzahl an Fällen kommst.

Erfahrene Kollegen sagen auch heute noch, nie mehr als 3 bis höchstens 4 Fälle pro Monat annehmen. Für Anfänger dürften eher noch weniger Fallannnahmen sinnvoll sein.

Klar ist auch: die ersten beiden Jahre werden hinsichtlich der Einkommenssituation echt ein Nervenkrieg sein. Für jemand der monatliche pünktliche Einkünfte kennt und gewohnt ist, ist das echt ein riesen Kampf- ausser man hat Gelder zur Überbrückung seines Standards für ein Jahr bereits als Rücklage.
Die Zahlungsmoral der Justizkasse ist trotz aller Bemühungen teilweise immer noch erschreckend schlecht. In einigen Bundesländern wird aus Haushaltsgründen ab Dezember z.B, gar nichts mehr ausgezahlt, andere lassen sich mindestens ein halbes Jahr Zeit bevor dein Vergütungsantrag mal angeschaut wird.
Entsprechend sieht dann dein Konto aus.
Es gibt bei Zahlungen auch keine Regelmässigkeit, läuft es einen Monat mal gut, Gelder kommmen innerhalb von 3 bis 4 Wochen, kann es danach wieder sofort anders werden. Wenn Akten z.B. "unterwegs" sind wegen Anträgen, Stellngnahmen, Verlängerungen usw. kommt erst mal gar nix- bis die Akte wieder zurück ist.

Viel hängt auch von deiner Ausstattung ab, oft denkt man, ach für 12 Fälle brauche ich nicht den grossen Drucker, den schnellen Scanner usw. Dann stellst du fest: ups, klappt alles so nicht, brauche jetzt doch mehr Regale, mehr IT Ausstattung (was man als Angestellter wahrscheinlich auch sehr schnell bekäme) und das kostet- Fehlinvestitutionen auch.

Die meisten BB`s arbeieten sicher mit einer Fallzahl zwischen 40 bis 50 Betreuten, gemischt, also Heim und Wohnung.
Gute Infos und Hinweise!

Wertzuiop ist offline  
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Alt 16.12.2019, 13:26   #16
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 13.12.2019
Beiträge: 34
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Zitat:
Zitat von michaela mohr Beitrag anzeigen
Zitat:
Zitat von michaela mohr Beitrag anzeigen
Über deine wiederholte Bitte hier doch konkrete eigene Betriebszahlen einzustellen musste ich herzlich lachen. Das wird aus gutem Grund wohl keiner tun, nicht zuletzt wegen Datenschutz und Privatsphäre. Auch per PN lege ich gegenüber einem mir völlig Unbekannten meine privaten finanziellen Verhältnisse nicht offen, ich bin doch nicht mit dem Klammerbeutel gepudert.
Diese Illusion solltest du wohl für deine Emittlungen aufgeben, da reisst auch eine statistische Auswertung nix raus dabei.


Über diese verklemmte, alberne und (leider) typisch deutsche Einstellung muss ich auch jedes mal herzlich lachen. Ich kann sie nicht nachvollziehen.

Den Bezug zum Datenschutz verstehe ich beim besten Willen nicht. Mich interessieren weder Namen noch andere, personenbezogene Daten der Betreuten, der BB - mit Ausnahme der Betreuungszahlen.
Vielleicht hätte ich meine Frage diesbezüglich eleganter stellen müssen, in etwa: "Wieviele Betreuungsfälle habt ihr (aufgeteilt auf Heimbewohner und sonstige Wohnformen), welche davon länger als 1 Jahr und wieviele länger als 2 Jahre?"

Spaß beiseite: Ich halte diese Einstellung, dass man über Gehalt und Einkommen nicht spricht, für antiquitiert und vor allem auch schädlich. Manche Autoren vermuten dahinter einen christlichen Bezug, andere postulieren, es hinge vielleicht mit Neid oder Angst zusammen (Angst davor, sich eingestehen zu müssen, unterbezahlt zu sein oder sich deswegen als Verlierer fühlen zu müssen).
Es kursieren die seltsamsten Vermutungen über das Berufsbild BB. BB wird unterstellt, sich an schutzlosem Klientel zu bereichern und dabei Gehälter, vergleichbar mit denen von Anwälten oder Ärzten, einzustreichen. Erstmals seit 2005 (von der Umsatzsteuerbefreiung einmal abgesehen) wurde das Thema Vergütungserhöhung überhaupt angegangen, hier im Forum habe ich den Mißmut über die vielerseits als zu schwach empfundene Erhöhung zur Kenntnis genommen. Wie soll sich diese Problematik ggf. ändern, wenn über dieses Thema nicht gesprochen wird. Dazu braucht es Fakten und Zahlen. Da BB ja irgendwie auch nach Tarif bezahlt werden (wenn man es so auslegen möchte), kann ich das um so weniger verstehen.
Aber gut, ich muss das natürlich akzeptieren.

Aber niemand kann von Interessierten und potenziellen Berufseinsteigern erwarten, sich erst hoch zu qualifizieren und dann einen Job zu ergreifen, von dem sie im Vorhinein nicht einmal wissen können, ob er entsprechendes Einkommen ermöglichen kann. (Klar, wenn ich nur auf der Faulen haut liege und das Mindestmaß an Fällen übernehme, habe ich natürlich keine großen Ansprüche an mein Einkommen zu stellen). Das einzige, was man vorher wissen kann, ist: Viel Verantwortung, Risiken der Selbstständigkeit, Nachteile der Abhängigkeit (Gerichte), hohe Ausgaben und am Anfang kein / kaum Einkommen.Toll!

Nimm das bitte nicht zu persönlich gegen dich, es ist ja ein grundsätzliches "Problem".

Zitat:
Zitat von ufzeer Beitrag anzeigen
Willkommen in der welt der Berufsbetreuer! Genau so sieht die Realität aus ...

Du interessierst Dich scheinbar nur für die monetäre Seite des Berufs. Berufsbetreuer wird man aber auf keinen Fall, weil man so viel verdient. Als Selbständiger ist der Verdienst auch beinahe lächerlich (jeder selbständige Pflegedienst, Entrümpler oder sonstwer geht mit mehr Geld nach Hause).
Zitat:
Zitat von ufzeer Beitrag anzeigen
Ich interessiere mich ausdrücklich nicht nur für die monetäre Seite. Hättest du meinen Eröffnungstext gelesen, wüsstest du das. Aber in diesem Thread geht es primär um die Chancen und Möglichkeiten, primär monetärer Natur. Natürlich, ich suche kein Ehrenamt um von Luft und Liebe zu leben. Ich habe mich auch nicht 4 Jahre privat Fortgebildet, große Investitionen getätigt während ich auf Einkommen und Freizeit verzichtet habe, um am Ende mit mehr Arbeit, mehr Verantwortung bei geringerem Einkommen darzustehen. Meine zukünftige Tätigkeit sollte sich kurz- bis mittelfristig amortisieren. Das versuche ich u.a. hier abzuklopfen!

Zitat:
Zitat von ufzeer Beitrag anzeigen
Du möchtest Zahlen auf dem Präsentierteller? Als Selbständiger solltest Du die Zahlen selbst ermitteln können ....
Zitat:
Zitat von ufzeer Beitrag anzeigen

Es ist so schwer, vernünftige Zahlen zu finden. Nicht mal über die durchschnittlichen Zahlen der Betreuungsfälle erhält man eindeutige, verlässliche Aussagen (zumindest nicht über die Quellen, die ich aufgetan habe. Kennst du andere, bitte: Immer her damit! Bin da für alles dankbar im Moment). In dem einen Artikel sind es 30, im nächsten 37. Und selbst das sagt nichts aus, weil die Pauschalen sich an den Betreuungszeiten orientieren. Wieviele der Betreuten verbleiben denn durchschnittlich wie lange usw.? Klar, die Politik (über deren Kompetenz man sich streiten kann) geht davon aus, dass Betreuungen nur kurzfristiger Natur sind...


Rechnen kann ich! Mir fehlt es an Daten.


Zitat:
Zitat von ufzeer Beitrag anzeigen
Zumal man Dir hier schon gute Zahlen genannt hat. Imre hat Dir doch schon die statistischen Stunden von 3,2 genannt. Der Wert ist tatsächlich repräsentativ. Stunden * Anzahl Betreuung * alter Stundensatz * durchschnittliche Erhöhung 10 % = Umsatz


Also: 3,2 Std * 10 Betreuungen * 44 € * 1,1 = 1.548,80 €. Davon bestreitest Du dann all Deine Kosten. Derzeit betragen meine Kosten ca. 19 % der Einnahmen, davon geht dann noch Krankenversicherung und Steuern ab. Das erste Jahr habe ich mich fast komplett vom Ersparten finanziert, bis die ersten deckenden Zahlungen eintrafen.


Und nun kannst du Dir doch schön ausmalen, was Du wie und wann verdienst, genug Input hast Du bekommen (auch was z.B. die Anzahl der Fälle, die man so übernehmen kann, etc).
Zitat:
Zitat von ufzeer Beitrag anzeigen
Danke für die Zusammenfassung. Ich dachte, die Rechnung mit den Stunden ist wegen der Pauschalen obsolet. Aber wenn es nach wie vor gute Werte sind, um damit rechnen zu können...

Vielen vielen Dank für deine Zahlen. Du hälst es ja offensichtlich nicht ganz so wie Michaela. Nur die Zahl deiner Betreuten wäre jetzt noch interessant Scherz beiseite. Damit kann ich wirklich was anfangen.

Weil das bedeutete für mich (und ich weiß, dass diese Zahlen ohne Gewähr sind und nur eine Orientierung darstellen): Bei 50 Fällen hätte ich ein Einkommen von 7744 EUR vor allen Ab- und Ausgaben.
Ist 1/3 vom Gesamten Einkommen realistisch an Abzügen? Du sagst bei dir sind es 19 % vom Einkommen zzgl. Steuern und Krankenversicherung. An welcher Stelle käme das, bezogen auf meine rein fiktive Beispielzahl von 7744 EUR. Sorry, dass ich so blöd frage und gerade noch rumtöne, ich kann ja rechnen :S

Also was ich wissen will: Einkommen (in diesem Fall 7740 EUR) - Steuern - Sozialabgaben (oder umgekehrt?) - betriebliche Kosten - alles andere, was ich für nötig halte oder möchte. Ist das richtig oder wie sieht das aus?



Danke an alle für die Antworten! Viele Grüße


PS: Sorry für die Stückelung der Antworten. Mein Text war zu lang und irgendwo musste ich es cutten!
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Alt 16.12.2019, 14:19   #17
Stammgast
 
Benutzerbild von zwerg1978
 
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Zitat:
Zitat von Wertzuiop Beitrag anzeigen

Also was ich wissen will: Einkommen (in diesem Fall 7740 EUR) - Steuern - Sozialabgaben (oder umgekehrt?) - betriebliche Kosten - alles andere, was ich für nötig halte oder möchte. Ist das richtig oder wie sieht das aus?

Welche Sozialabgaben ????



Du hast irgend ein Einkommen ( Gewerblich )

Davon gehen die Kosten runter ( Miete Strom Telefon Leasing oder Abschreibung Software Mitarbeiter und sonst was )



Dann bleibt irgend ne Zahl über, die kann doch keiner sagen, weil keiner Deine Ausgaben kennt ? Fährst Du mit Bus und Bahn für pauschal 100 Euro oder fährst Du ne C Klasse im Leasing für 650,00 Euro zzgl. Sprit für 200,00 Euro ????

Hast Du ein Büro für 800 Euro gemietet, oder arbeitest Du von zu Hause ?



Egal was es ist, irgend ne zahl steht da und davon zahlst Du dann als freiwilligen versicherter deine Beiträge, diewischen 150 Euro und gehen bis 850 Euro je nach dem, was da für ne Zahll oben steht.


Oder Du bist in der PKV, dann ist das Einkommen egal, dafür zahlst Du im Alter mehr, hast evtl. ne Selbstbeteiligung oder was auch immer. Die Vertsicherung wird dann ebenfalls von den Einnahmen abgezogen und dann steht da wieder ne Zahl......


Und von der Zahl bezahlst Du dann deine Steuern, je nach Steurklasse..... und was dann da über bleibt, das ist Dein Netto.


Beispiel.... Bei 70 K zu versteuerndem einkommen hast Du bei Steurklasse 1 nen Netto von 48.500,00 Euro / Jahr



Und bei 50 K Hast Du dann netto 37.200 Euro / Jahr


Das zu versteuernde Einkommen kannst Du auch noch mit einer Altersvorsorge senken... Gibt X tausend verschiedene Wege nach Rom zu kommen.
zwerg1978 ist offline  
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Alt 16.12.2019, 15:04   #18
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Hallo Zwerg, hallo Yanik,

„Welche Sozialabgaben?“ Naja, Kranken- und Pflegeversicherung sowie Berufsgenossenschaft (Unfallversicherung) sind gesetzliche Pflicht (nur dass man als selbst. Berufsbetreuer bei den beiden ersten die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Versicherung hat), und die Haftpflichtversicherung kann man zumindest indirekt auch als Sozialabgabe betrachten. Rentenversicherung und ALV (bei Berufsanfängern) ist zwar (noch) freiwillig, aber nicht wirklich verzichtbar.

Zur Berechnung, Yannik: die Betreuervergütungen sind der Bruttoumsatz, das wäre analog bei Arbeitnehmern das Arbeitgeberbrutto + SachkostenErsatz (incl Reisekosten). Davon sind die Sachkosten (incl Steuer- und Rechtsberatung) abzuziehen (müssen teilweise über AfA auf mehrere Jahre verteilt werden), dann die Versicherungen abziehen, dann kommst du auf das zu versteuernde Einkommen, von dem ESt (zT als Vorauszahlung), SolZ und ggf Kirchenst. abgezogen wird. Das was übrig bleibt, entspricht in etwa dem Netto. Für Genaueres solltest du mit einen Steuerberater sprechen (am besten mit einem, der andere BBs betreut).

Von mir kannst du auch deshalb keine Zahlen bekommen, da ich gar keine Betreuungen mehr führe, sondern nur noch in der FB tätig bin (also auch Selbständiger, aber anders), ansonsten pensionierter Beamter. In dem Zusammenhang war ich aber auch schon Arbeitgeber (ehrenamtlicher Vereinsgeschäftsführer) und AN-Vertreter (Personalrat). Von daher kenne ich alle Varianten.

Zu den Studien: es gibt einige, zuletzt die vom BMJ finanzierte Studie zur Betreuungsqualität, hier als PDF: https://www.bmjv.de/SharedDocs/Downl..._Betreuung.pdf

Vor einigen Jahren hat der BdB eine große Studie zur Situation der Berufsbetreuer veröffentlicht. Kann man m.W. dort noch für einen gewissen Obolus bestellen
__________________
Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

Weitere Infos:

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Geändert von HorstD (16.12.2019 um 15:16 Uhr)
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Alt 16.12.2019, 17:07   #19
"Nervensäge" vom Dienst
 
Benutzerbild von MurphysLaw
 
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Zitat:
Zitat von Wertzuiop Beitrag anzeigen


Über diese verklemmte, alberne und (leider) typisch deutsche Einstellung muss ich auch jedes mal herzlich lachen. Ich kann sie nicht nachvollziehen.


....


Spaß beiseite: Ich halte diese Einstellung, dass man über Gehalt und Einkommen nicht spricht, für antiquitiert und vor allem auch schädlich. Manche Autoren vermuten dahinter einen christlichen Bezug, andere postulieren, es hinge vielleicht mit Neid oder Angst zusammen (Angst davor, sich eingestehen zu müssen, unterbezahlt zu sein oder sich deswegen als Verlierer fühlen zu müssen).


Obwohl ich "nur" Betreute bin, melde ich mich kurz zu DEINER Ansicht:


Diese erinnert mich an die Werbung für eine Bank, wo der alternde Typ einer zufällig eintreffenden Bekannten sein Handy zeigt, mit den Worten "Mein Haus - mein Bad - mein Auto!"


Als ich noch arbeiten konnte, hatte ich kein Problem, über Stundenlöhne etc zu sprechen, meine Gehaltsabrechnungen sowie meine Steuerklärung, respektive deren Inhalte fielen aber immer strikt unter meine Intimsphäre. Ich gehe nicht mit meinen Einkünften "hausieren" und weder bin ich deshalb verklemmt, noch will ich damit abgeben!


Die Einkünfte Fremden zu offenbaren (und hier sind nicht wenige mit Klarnamen unterwegs!) könnten möglicherweise sehr wohl Neider, Missgünstige und Erwartungen hervorrufen, die man nicht möchte!
Du bist hier zudem in einem öffentlichen Bereich am Schreiben und dieser kann sowohl von Interessenten, aber auch von Betreuungs-"Gegner" eingesehen werden, welche möglicherweise die Infos zu fragwürdigen Zwecken missbrauchen könnten.
Oder aber Betreute, die "weil ja deren Betreuer sooooooo viel verdient" plötzlich auf die Idee kommen könnten, hirnverbrannte Leistungen einzufordern oder oder oder.


Es kann also sehr wohl Gründe dafür geben, wieso Menschen ihren Verdienst/Steuerbescheid nicht mit der Weihnachtspost an Kollegen, Zeitungen und natürlich Freunde und Familie versenden und schon garnicht in einem öffentlichen Forum darstellen möchten!


Gruss,
MurphysLaw
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Alt 16.12.2019, 17:24   #20
Forums-Geselle
 
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Zitat:
Zitat von Wertzuiop Beitrag anzeigen
Spaß beiseite: Ich halte diese Einstellung, dass man über Gehalt und Einkommen nicht spricht, für antiquitiert und vor allem auch schädlich. Manche Autoren vermuten dahinter einen christlichen Bezug, andere postulieren, es hinge vielleicht mit Neid oder Angst zusammen (Angst davor, sich eingestehen zu müssen, unterbezahlt zu sein oder sich deswegen als Verlierer fühlen zu müssen).
Das sehe ich auch so, muss wohl typisch deutsch sein. In Norwegen bsw. kann man nach Registrierung Steuer- und Gehaltsdaten aller Bürger des Landes einsehen. Und vieles mehr...
Susi K ist offline  
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