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Der Beruf des BB - ja oder nein?

Dies ist ein Beitrag zum Thema Der Beruf des BB - ja oder nein? im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Zitat: Zitat von Wertzuiop Aehnliche Chancen/"Risiken" sehe ich auch im Bereich der Freiberufler und besonders den BB, die über ihr ...


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Alt 17.12.2019, 08:35   #31
Moderator
 
Benutzerbild von HorstD
 
Registriert seit: 24.03.2005
Ort: Duisburg, Ruhrgebiet, NRW
Beiträge: 5,796
Standard

Zitat:
Zitat von Wertzuiop Beitrag anzeigen
Aehnliche Chancen/"Risiken" sehe ich auch im Bereich der Freiberufler und besonders den BB, die über ihr Gehalt ähnlich wenig Einfluss haben wie Arbeitnehmer (weil sie ihre Vergütungspauschalen nicht selbst festlegen). Man könnte gar soweit gehen und behaupten, die Tätigkeit des BB verbindet (zumindest in Teilen) die Nachteile der Freiberuflichkeit mit den Nachteilen des Arbeitnehmerverhältnisses. Und wenn niemand wirklich weiß,in welchen finanziellen Rahmen sich BB bewegen
Naja, soweit würde ich nicht gehen. Ganz viele Freiberufler hängen am Fliegenfänger des Staates oder haben zumindest staatlich reglementierte Honorare. Da sind Berufsbetreuer keine Ausnahme. Aber ich denke, hier sind jetzt alle Argumente ausgetauscht. Wenn die Frage noch aktuell ist, würde ich mal versuchen, vor Ort zu hospitieren. Vielleicht kommt dabei sogar die Möglichkeit rum, eine Bürogemeinschaft zu bilden oder in eine einzusteigen. Denn als Einzelkämpfer anfangen, ist ungemein schwieriger. Darauf würde ich mein Hauptaugenmerk legen..
__________________
Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

Weitere Infos:

https://www.lexikon-betreuungsrecht.de
HorstD ist offline  
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Alt 17.12.2019, 17:10   #32
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 12.10.2018
Ort: Bayern
Beiträge: 212
Standard

https://www.rechtspflegerforum.de/sh...verg%C3%BCtung




Das ist der Link zu der veralteten Tabelle. Aber wenn du die Erhöhung draufschläst...
Pfingstrose ist offline  
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Alt 17.12.2019, 18:11   #33
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 13.12.2019
Beiträge: 34
Standard

Merci für alle Hinweise und Tipps.

Wer das Thema mit dem (Nicht-)Offenlegen von Gehalt und möglichen Chancen / Risiken vertiefen möchte kann gerne eine PM schicken. Ansonsten stimmte ich zu, Argumente sind für diesen Thread reichlich ausgetauscht.
Wertzuiop ist offline  
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Alt 18.12.2019, 20:31   #34
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 29.11.2018
Ort: NRW
Beiträge: 282
Standard Selbständigkeit als Berufsbetreuer

Hallo Zusammen.
Ich bin seit geraumer Zeit Betreuerin, habe einen ähnlichen Werdegang, 20 Jahre als Erzieher in versch. Kontexten, dann Studium, dann Betreuer. Habe zunächst Erfahrung als Vereinsbetreuer in unterschiedlichen Betreuungsvereinen gesammelt und meine wichtigste Fortbildung überhaupt war "Haftung als Berufsbetreuer". Dies besonders deswegen, da ich die Erfahrung durch Beobachtung machen konnte, wie häufig die Tätigkeit als Betreuer ausgeübt wird, ohne sich über die Tragweite der damit verbundenen Handlungen- für einen selbst- als auch für den Betreuten, Gedanken zu machen. Ich selbst bin Aktenfreak (geworden) und halte daher alles sehr penibel und jederzeit nachweisbar nach, sodass mir nichts durch die Lappen geht. Arbeite auch viel mit Wiedervorlagen.
Meine eigene Selbstständigkeit habe ich gut vorbereitet. Hier hat mir eine Kalkulation des Betreuungsbüro Buxbaum im www. geholfen, so in etwa ein Businessplan mit flexibel einzutragenden Werten.
Ich gebe zu bedenken, dass auch ich den Eindruck habe, die Fixierung auf das zu generierende Einkommen sei hier Triebfeder und halte dagegen, dass dies sicher auch in der vermuteten Höhe erreicht werden kann. Jedoch ist das Leben das Leben und Betreute Menschen haben mit viel Energieeinsatz ihre zum Teil selbst erschaffene Situation kreiert, und fahren auch bei Einrichtung einer Betreuung damit fort. Dies bedeutet je nach Einzelfall erhebliche Arbeitsbelastung für den Betreuer, zumal meistens, zumindest bei mir, ohne Arbeitsbeziehung zum Betreuten nicht viel zu bewirken ist. Meine Betreuten wollen von mir auf Augenhöhe angesprochen werden, miteinbezogen werden, respektiert werden. Je nachdem, wie die Erkrankung gelagert ist, investiere ich zu Beginn einer Betreuung hier einiges an Zeit und Interesse, welches sich nachher in gutem Umgang miteinander "rechnet". Dir muss jedoch klar sein, dass die Fälle immer komplexer werden und Multiproblemlagen aufweisen, über lange Zeitspannen sehr Zeit- und Arbeitsintensiv sind. ich habe im 1. Jahr als erfahrene selbstständige Betreuerin mit 23 Betreuungen (Neuaufnahmen) täglich von 7:00 Uhr morgens bis 21:00 Uhr abends und samstags mit guter professioneller Büroausstattung gearbeitet und NICHT (!) das schnelle Geld gemacht. Man muss auch ein Stück weit für diese Aufgabe "brennen", man ist vielleicht auch ein Stück Berater, Entwicklungsbegleiter, Vertrauter, Wegweiser, Zuhörer...Es gibt nicht wenige Betreute, die nicht zur Ruhe kommen, umziehen von A nach B, jedesmal mit viel Arbeit für den Betreuer verbunden, oder sonst welche Situationen erschaffen, die dann der Klärung bedürfen.
Rechne mal mit einem Stand von 45 Betreuungen im 3. Jahr. Wenn du bei Null anfängst. Damit bist du aber dermaßen ausgelastet, dass du wohl kaum bis wenig Freizeit und Urlaub haben wirst. 15 Betreuungsaufnahmen pro Jahr sind zu bereits bestehenden Betreuungen-viel! Je nachdem, wie unsauber du arbeitest, weil du zu schnell Neuebetreuungen aufnimmst, gibt es dann Unzufriedenheit seitens des Helfernetzes, der Betreuten selber und es kann dann zu Betreuerwechseln kommen, was dann auch nicht Sinn der Sache ist.
Betreuung ist auch Vertrauensarbeit. Man muss sich auch erstmal einen "Ruf" erarbeiten. Ohne persönliches Investment geht das nicht. So, das ist die andere Sichtweise auf das Betreuergeschäft.

Du musst selbst wissen, wie stabil du bist, was du auch an Rückschlägen einstecken kannst, es kommt nicht selten vor, dass auch Angehörige sehr fordernd und unverschämt auftreten.
Besorg dir doch einschlägige Fachliteratur, durchforste dies Forum hier zu verschiedenen Themen, so bekommst du am Ehesten einen Eindruck über die weitreichenden Konsequenzen der Tätigkeit als rechtlicher Betreuer...
Viel Spaß.
Frankreichfahrer ist offline  
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Alt 20.12.2019, 21:17   #35
Forums-Azubi
 
Registriert seit: 13.12.2019
Beiträge: 34
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danke, für die ausführliche Antwort. Ich bleib am Ball. Allen ein frohes Fest und Grüße
Wertzuiop ist offline  
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Alt 17.07.2020, 08:19   #36
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 14.07.2020
Beiträge: 92
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Hi zusammen,

ich stehe momentan vor der gleichen Entscheidung und bin auf diesen Thread gestoßen.
Wie ist es denn bei Dir weitergegangen, Yanik?

Dass hier niemand seine konkreten Zahlen offenlegen will, kann ich gut nachvollziehen. Tatsächlich ist das aber auch ein Punkt, an dem ich ebenfalls knacke, weil meinen aktuellen Lebensunterhalt bei allem Idealismus ja auch irgendwie bestreiten muss und zusätzlich als Selbstständiger ohne gesetzliche Rentenansprüche noch ein paar Rücklagen für meinen Ruhestand bilden möchte.

Der Bundesverband freier Berufsbetreuer e.V. hat 2019 dazu eine Stellungnahme veröffentlicht und ein durchschnittliches Nettoeinkommen seiner Mitglieder ermittelt. Der Wert lag bei netto 1.661,31€ - deutlich, wie dort betont wird, unter dem eines angestellten Sozialpädagogen.

Mich würde, auch mit Blick auf den aktuellen Referentenentwurf und die sich daraus ergebenden Änderungen (auch wenn ich weiß, dass sie noch auf sich warten lassen werden und nicht final sind), interessieren, ob Ihr Euren Beruf noch einmal wählen würdet?

Damit meine ich nicht nur die finanzielle Situation, sondern auch die persönliche Zufriedenheit- also das Gefühl, den eigenen Ansprüchen und denen der Betreuten mit Blick auf die bürokratischen Hürden gerecht werden zu können.

Meine Hospitanz, um mir einen direkten Eindruck machen zu können, steht noch an. Momentan verunsichert mich ein wenig der Eindruck, dass das Tagesgeschäft oftmals ein- fachlich und psychisch- sehr anspruchsvoller Kampf gegen (bürokratische) Windmühlen ist. Oder sehe/ lese ich da zu schwarz?
Safima ist offline  
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Alt 17.07.2020, 11:08   #37
Stammgast
 
Benutzerbild von zwerg1978
 
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 757
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Zitat:
Zitat von Safima Beitrag anzeigen
Der Wert lag bei netto 1.661,31€ - deutlich, wie dort betont wird, unter dem eines angestellten Sozialpädagogen.

Das ist bestimmt ein Wert wo beispielweise auch Betreuer inclusive sind, die 15 oder 20 Betreuungen haben und das im Teilzeitbereich machen.
Wenn Du 40 - 50 Betreuungen führst und nicht grad im niedrigsten Vergütungssatz liegst, solltest Du netto schon irgendwie so 2500 - 3000 Euro erziehlen.
zwerg1978 ist offline  
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Alt 17.07.2020, 12:06   #38
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 14.07.2020
Beiträge: 92
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Danke für Deine Rückmeldung!
Darf ich die PDF mit der Stellungnahme verlinken? Dort ist auch ersichtlich, wie der Nettobetrag berechnet wurde.
Safima ist offline  
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Alt 17.07.2020, 15:11   #39
Stammgast
 
Benutzerbild von zwerg1978
 
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 757
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Das wurde hier in Unterschiedlichen Beiträgen schon X mal klein gekaut... Jeder hat gänzlich andere Kosten / Ausgaben usw... Bei 45 Betreuungen hast Du einnahmen von ca 6.000 Euro im Monat und davon musst du dann halt Deine Kosten runter rechnen... Der eine arbeitet zu haus und putz das 20 m 2 Büro selber. Der andere hat ein Externes Büro und ne Putzfrau... Dann hat Betreuer B hier schon mal Kosten von 800,00 bis 1000,00 Euro und Betreuer B hat hat 0,00 Kosten für diese Positionen.
Betreuer A macht 45 Betreuungen problemlos alleine, Betreuer B braucht dazu eine Teilzeitkraft auf 450 Euro.... Dann hat Betreuer B wieder 500,00 Euro weniger im Monat, dafür aber auch ne geringere Steuerlast....

Der eine Betreuer fährt nen VW Polo für 120,00 Euro im Monat und der andere ne C Klasse für 850,00 Euro im Monat. Wieder andere Fahren ne C Klasse, bezahlt aus Eigenkapital und legen jeden Monat 400,00 Euro zur Seite um sich in 3 Jahren wieder nen neuen zu kaufen... Es gibt auch Betreuer die fahren alles mit dem Bus und haben nen Monatskarte für 40,00 Euro...


Dann kommt es auf die Krankenversicherung an, hier liegt der Beitragsunterschied auch bei Tag / Nacht, der eine ist in der PKV Basistarif für 350,00 Euro im Monat und der andere ist gesetzlich freiwilligenversichert und zahlt aufgrund geringer betrieblicher Kosten den Höchstbeitrag incl. Krankengeld in Höhe von 880,00 Euro im Monat.


Der eine zahlt Pflichtbeiträge in die Rentenversicherung, der andere zahlt in irgend welche ETF Fondes. Wieder andere kaufen sich eine Anlageobjekt als Altersvorsorge und lassen die Mieter die Altersvorsorge bezahlen. Dafür haben die aber dann höhere zu versteuernde Einnahmen durch Vermietung und Verpachtung....


Das einzige, was man überhaupt mit Sicherheit so halbwegs bestimmen kann, ist die Einnahmenseite.


Ich persönlich habe aktuell 48 Betreuungen ( Ohne Mitarbeiter ) und komme prima klar und würde den Beruf auf jeden Fall wieder wählen. Natürlich gibt es blöde Tage, aber ich kann mit sicherheit sagen das ich mich morgens auf die Arbeit freue es tatsächlich gerne mache.
zwerg1978 ist offline  
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Alt 17.07.2020, 15:30   #40
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 14.07.2020
Beiträge: 92
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Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Das Finanzielle ist nicht Hauptpunkt meines Interesses und nicht der Anreiz, mich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Ich komme aus einem Beruf, in dem Druck durch Fristen und Haftungsrisiken sowie ein übervoller Schreibtisch zum Alltag gehören. In meiner Freizeit bin ich im Ehrenamt aktiv (Demenz- und Schlaganfallpatienten) und es wäre natürlich toll, beide Bereiche verbinden zu können. Aber als ich die Zahlen des Verbandes gelesen habe, musste ich schon ordentlich schlucken.

Ich habe noch eine Frage an Dich/ Euch: Mir ist u.a. von der Betreuungsstelle dazu geraten worden, bei einem Berufsbetreuer zu hospitieren. Bei einem Verband wird das voraussichtlich klappen, aber ich denke, dass das mit Blick auf Organisation und Rahmenbedingungen ja noch einmal etwas anderes ist, als bei einem Berufsbetreuer, oder?

Kann ich da als Frischling einfach so anrufen, mich vorstellen und freundlich nachfragen oder würdet ihr mich fragen, ob ich zu lange in der Sonne gelegen habe? Praktikanten kosten ja immer zusätzliche Zeit, die man in diesem Job- wenn ich richtig lese- auch so schon kaum hat.
Safima ist offline  
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berufsbetreuer, einkommen, einkommen berufsbetreuer, gehalt


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