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Corona - was, wenn ein Betreuer erkrankt?

Dies ist ein Beitrag zum Thema Corona - was, wenn ein Betreuer erkrankt? im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Moin moin Wir haben gestern im Büro spontan eine DB abgehalten und Konsequenzen für unseren Auftritt als Betreuer/Bürogemeinschaft abgesprochen. D.h. ...


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Alt 17.03.2020, 22:23   #11
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,576
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Moin moin

Wir haben gestern im Büro spontan eine DB abgehalten und Konsequenzen für unseren Auftritt als Betreuer/Bürogemeinschaft abgesprochen. D.h. wir haben Aussentermine soweit wie möglich gecancelt (sofern sie nicht schon von den Terminpartnern abgesagt wurden), und die Besuche im Büro so weit wie möglich eingegrenzt. D.h. es kommt so gut wie keiner mehr rein.
Es hat bisher noch nicht einen einzigen Protest gegeben, da wir mit den Betreuten, die sonst regelmäßig und häufig ins Büro kommen, abgesprochen, dass das meiste auch Telefonisch geht. Und wenn sie mal wg. Extrabedarfen kommen, dass das auch über ein FAX mit der Bank abgestimmt wird und sie das Geld dort abholen können.

Insgesamt ist es richtig ruhig geworden, so dass der große Haufen an Papierkram abgearbeitet werden kann, der wg. BTHG liegengeblieben ist. Natürlich kommen auch Sachen dazu, weil andere Stellen sich wegcoroniert haben, aber das hält sich in Grenzen. Zumindest bisher. Ich gehe aber davon aus, dass insgesamt noch eine Menge passieren wird, weil wir gerade erst am Anfang der Einschränkungen stehen. Davon abgesehen haben wir hier in Europa keine Erfahrungen (mehr) im Umgang mit Epidemien, weshalb das Chaos auf allen Ebenen so groß ist.
Die Kacke fängt also gerade erst an zu dampfen. Erst wenn das letzte Blatt Klopapier verbraucht ist, wird man sich daran erinnern, dass es auch ohne geht...
Also: Do not panic!

Hier ist ein durchaus ermutingender Artikel aus der SZ über die Lage in Taiwan, Singapur und Südkorea. Dort hat man aus der SARS-Epidemie Lehren gezogen und geht ganz anders und viel erfolgreicher mit Corona um:
https://www.sueddeutsche.de/politik/...orea-1.4845234

MfG

Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 18.03.2020, 07:49   #12
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Wie soll ich den "persönlichen Kontakt" pflegen?
Im Moment gar nicht! Hatte ja bereits geschrieben dass bei mir seit letzter Woche schon dicht ist und ich habe daselbe wie die meisten Vorschreiber erlebt- auf Absagen wird völlig selbstverständlich und zustimmend reagiert.


Zitat:
Ich war gestern zu einem Gespräch mit der BB bei einem B., das ging noch.
Warum macht man sowas? Kann ich überhaupt nicht verstehen.

Ich war gestern zwar erst mal sehr beglückt, das war wirklich regelrecht traumhaftes Arbeiten fast ohne Telefon und Hektik. Irgendwie gar nicht real, fast schon surreal.
Danach fand isch es deutlich weniger schön, es geht doch nix drüber sich nach der Arbeit noch locker mit anderen zu treffen- ging nicht. Ungewohnt und sehr unschön. Jeder der jetzt durch scheinbare Lässigkeit diesen Zustand letztlich verlängert und weiter verschärft den könnte ich ....



Bei uns ist seit Dienstag auch das Gericht "zu", d. h. alles nur noch per Briefpost, Verhandlungen werden abgesagt und wohl nur wichtige Dinge wie Anhörung bei Unterbringung durchgeführt.
Die Institutsambulanz ersetzt die persönlichen Termine (bis auf Spritzen) jetzt mit Telefonaten zu dem Termin-Zeitpunkt.
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diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 18.03.2020, 08:37   #13
Forums-Azubi-Anwärter
 
Registriert seit: 27.01.2019
Beiträge: 25
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Guten Morgen. Selbst ein Pflegegutachten wurde gestern telefonisch durchgeführt. Es gibt für alles eine Lösung. Bitte bitte meidet den persönlichen Kontakt.
Wir arbeiten mit kranken Menschen. Ich möchte weder meine Betreute noch mich und meine Familie gefährden und bleibe im Homeoffice.
Nesli__han ist offline  
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Alt 18.03.2020, 08:50   #14
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
Standard

Hier haben die Gerichte ebenfalls geschlossen, geplante Sitzungen wurden gestern telefonisch abgesagt.

Im Moment ist das ganze Land in einem Ausmahmezustand. Das gilt auch für unsere Klienten. Persönliche Kontakte finden im Moment nicht statt. Im absoluten Notfall würde ich raus fahren, ja. Aber auch wirklich nur dann. Fast alles lässt sich telefonisch, per Mail oder Post klären. Besuche finden nicht statt wenn nicht unabdingbar.

Denn was Michaela hier schrieb:

Zitat:
Jeder der jetzt durch scheinbare Lässigkeit diesen Zustand letztlich verlängert und weiter verschärft den könnte ich ....
sehe ich genauso. Lässigkeit haben wir Deutschen lange genug demonstriert. Nur deshalb musste ein offizielles Spielplatzverbot her. Nur deshalb mussten alle Geschäfte geschlossen werden. Nur deshalb fahren Busse nur noch Sonntagsplan ..... Die neu gewonnene freie Zeit durch Schul- und Firmenschließungen konnte man ja wunderbar zum shoppen nutzen

Und nur deshalb wird auch noch - davon bin ich überzeugt - eine Ausgangssperre kommen (müssen).

Wenn wir das verhindern wollen, dann sollten ALLE so weit es irgendwie geht zu Hause und im Büro bleiben. Noch ist das unsere freie Entscheidung und die sollte klug gewählt werden. Genau das erzähle ich auch seit Tagen allen meinen Klienten und hoffe, dass sie sich dran halten. Bisher hatten diese Verständnis.

Weniger Verständnis erntete aber auch ich gerade von den Leuten , die ihre Dienste eingestellt haben. "Also wir stellen ein, aber Sie sind ja der Betreuer, sie müssen jetzt gucken, dass......"
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Boomer ist offline  
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Alt 18.03.2020, 09:02   #15
Routinier
 
Registriert seit: 29.10.2018
Beiträge: 1,225
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Zitat:
Zitat von Boomer Beitrag anzeigen
Und nur deshalb wird auch noch - davon bin ich überzeugt - eine Ausgangssperre kommen (müssen).
Das wird für die Obdachlosen noch lustig. Die sind ja obdachlos, wo sollen die während einer Ausgangssperre hin, besonders wenn sich die Behörden stur stellen?
Pichilemu ist offline  
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Alt 18.03.2020, 09:15   #16
Berufsbetreuer
 
Registriert seit: 31.07.2007
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,642
Standard Die Wiedergeburt der Schreibtischbetreuung

Zitat:
Zitat von Boomer Beitrag anzeigen
Weniger Verständnis erntete aber auch ich gerade von den Leuten , die ihre Dienste eingestellt haben. "Also wir stellen ein, aber Sie sind ja der Betreuer, sie müssen jetzt gucken, dass......"

Dies dürfte wohl das Problem sein, wobei ich mich den vorherigen Beiträgen anschliesse.

Hoffentlich geraten wir da als "letzte Mohikaner" der Handlungskette nicht noch in die Bredouille.


mfg
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carlos ist offline  
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Alt 18.03.2020, 09:22   #17
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Die sind ja obdachlos, wo sollen die während einer Ausgangssperre hin, besonders wenn sich die Behörden stur stellen?
Aus unserer Stadt kann ich dem nur vehement widersprechen. Hier wurden schon letzte Woche Vereinbarungen gtroffen wie die Mitarbeiter in den Obda`s und die Bewohner zu schützen seien. Bei uns hat man allerdings eigene Zimmer- oft sogar Einzelzimmer, das geht nur im Winter nicht.


Die Mitarbeiter in der Obda arbeiten jetzt in Einzelschicht jeweils in einem Büro, nötige Gespräche gibts an der Pforte mittels der Glasscheibe und die Stadt hat zugesichert zunächst keine Kürzungen oder sonstige Umstände zu bereiten. Dies ind ja auch gar nicht am Platz.
In Städten mit Gemeinschaftsunterkünften oder wo mn morgens das Haus verlassen muss sieht das teilweise sicher anders aus aber die etwas bessere Jahreszeit hat sich z.B. hier auch schon zu allgeemeiner Erleichterung in der Belegung geführt. Hier wird wahrscheinlich die teilweise eingefrorenen Winterhilfe verstärkt und neu aufgelegt werden müssen.



Wenn jetzt allerdings eine offizielle Ausgangssperre verhängt wird muss man neu denken. Die Bewohner der Obda mit ihren vielfältigen "Anliegen" lassen sich ja nicht festbinden.


Zitat:
Weniger Verständnis erntete aber auch ich gerade von den Leuten , die ihre Dienste eingestellt haben. "Also wir stellen ein, aber Sie sind ja der Betreuer, sie müssen jetzt gucken, dass......"
Komisch, kam wie gesagt noch nicht ein einziges Mal von jemand.Wenn es bei dir so ist dann kannst du ja mal auf diesen Artikel verweisen.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zei...=pocket-newtab
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michaela mohr ist offline  
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Alt 18.03.2020, 11:30   #18
Routinier
 
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
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Und gerade kam die Horrormeldung.

Unser AG hatvab Montag für erstmal 2 Monate komplett geschlossen. Heißt keine Einnahmen für viele viele Monate ( die brauchen ja im Normalzustand schon Monate für einen Antrag, da will ich nicht wissen, wann der aktuelle Ausstand von fast 10.000 EUR und die jetzt noch fälligen Anträge bearbeitet sein werden).

Jetzt ist es offiziell. Ich kapituliere. Ich mag nicht mehr. Ich kann finanziell nicht mehr. Einige wissen ja, was im letzten Jahr los war und warum ich keine Reserven mehr habe. Es geht nicht mehr. Ich werde noch diese Woche um - wenn möglich sofortige- Entlassung bitten. Ich werde ab sofort jegliche Tätigkeiten auf das absolute Minimum runter schrauben und mir eine bezahlte Arbeit suchen.

Natürlich habe ich Verständnis, dass auch das AG nicht so weiter machen kann, als wäre alles normal. Aber ganz zusperren und nach mir die Sintflut (es bleibt nur ein Notdienst für Unterbringen etc), das verstehe ich ehrlich nicht. Im Einzelbüro ohne Publikumsverkehr ist die Gefahr geringer als Zuhause bei der Familie oder beim einkaufen. Das Gebäude hat ne Tiefgarage. Man kann theoretisch 8 Stunden arbeiten, ohne auch nur einer einzigen Person zu begegnen.

Egal. Ich muss nicht alles verstehen. Aber ich muss nun handeln, wenn ich nicht selbst bald den Kuckuck hier kleben haben will.
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Boomer ist offline  
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Alt 18.03.2020, 11:56   #19
Forums-Azubi-Anwärter
 
Registriert seit: 27.01.2019
Beiträge: 25
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2 Monate geschlossen bedeutet ja nicht unbedingt, dass dort nicht gearbeitet wird. Ich kann mir zwar schon vorstellen, dass vergütungsanträge jetzt noch langsamer bearbeitet werden aber ich kann mir nicht vorstellen dass alles liegen bleibt.
An deiner Stelle würde ich versuchen telefonisch Auskunft zu holen bevor ich so eine Entscheidung treffe.
Alles Gute für dich.
Nesli__han ist offline  
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Alt 18.03.2020, 13:13   #20
Moderator
 
Benutzerbild von HorstD
 
Registriert seit: 24.03.2005
Ort: Duisburg, Ruhrgebiet, NRW
Beiträge: 5,717
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Hallo, das mit dem „geschlossen“ egal ob bei Gericht oder Behörden läuft ja nicht auf eine Zwangsbeurlaubung der dortigen Beschäftigten hinaus (außer in dem Umfeld, wenn es eine konkrete Infektion gegeben hat und die Kontaktpersonen in Quarantäne müssen, wobei selbst da meist Homeoffice möglich ist, hängt im Einzelfall vom technischen Equipment ab). Gemeint sein dürfte eine Einschränkung des „Publikumsverkehrs“. Schriftlich, per Fax und Telefon kann man weiter verkehren. Das hiesige Amtsgericht wies auch auf den Nachtbriefkasten hin, den es an Gerichtsgebäuden (und vielen Behörden) gibt. Wobei sowieso in den wenigsten Fällen Originalunterlagen eingereicht werden müssen, meist reichen auch Faxe und Scans als email-Anlagen. Also weiter ganz normal mit Gerichten und Behörden kommunizieren.
__________________
Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

Weitere Infos:

https://www.lexikon-betreuungsrecht.de
HorstD ist offline  
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