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carlos 16.03.2020 20:28

Corona - was, wenn ein Betreuer erkrankt?
 
Hallo,


ich stelle die o.g. Frage nur mal vorsorglich in den Raum. Sicherlich kommt es darauf an, inwiefern man eingeschränkt ist und wie die Symptome sind. Fakt ist, dass man dann für ungewisse Zeit nur noch in seiner Wohnung bleiben könnte. Also keinerlei Aussenkontakte mehr. Evt. dürfte dann natürlich auch das Thema Verhinderungsbetreuung aufkommen sowie die Möglichkeiten einer evt. Entschädigung, wie sie von der Politik derzeit diskutiert werden. Ich denke da vor allem an einzelkämpfende KollegInnen ohne Bürogemeinschaft.


mfg

Imre Holocher 16.03.2020 21:23

Moin Carlos

Wenn ein Betreuer an dem Coronavirus erkrankt, dann darf er erst mal in Quarantäne gehen. Dazu sollte er eine schöne offizielle Aufforderung bekommen und dann könnte für die finanzielle Seite

https://www.forum-betreuung.de/situa...tml#post125458

da was drinstehen. Insbesondere, wenn Ersatzbetreuungen bestellt werden müssen.
Michaela hat das zwar kritisiert, aber die Kritik trifft nur die Bereiche, wenn keine Quarantäne verordnet ist. Da kann auch ohne direkte Kontakte weitergearbeitet werden und die Vergütung läuft pauschal weiter. Die Finanzen sollten da nocht so das Problem sein.
Der Rest vielleicht schon.

MfG

Imre

ufzeer 16.03.2020 21:27

Es gibt drei Möglichkeiten:


1. leichter Krankheitsverlauf:
- 2 Wochen Homeoffice, Termine 2 Wochen verschieben


2. mittlerer Krankheitsverlauf
- 2 Wochen ausruhen, Termine verschieben, dann aufgelaufene Arbeit abarbeiten


3. schwerster Krankheitsverlauf
- tödlicher Verlauf, nach Dir die Sintflut ....

Boomer 17.03.2020 08:58

Ufzeers Beitrag ist super. Denn es stimmt. Ich hab mich schon vor einer Woche mit dieser Frage geplagt. Inzwischen bin ich an dem Punkt, dass das ganze Land im Ausnahmezustand ist und ich deshalb eben nicht garantieren kann, immer weiter im Normalzustand agieren zu können. Wir müssen doch im Moment alle täglich umdenken.

Eine Anmerkung allerdings: ist man selbst erkrankt, dauert es oft deutlich länger als 2 Wochen, , bis man wieder als geheilt gilt. Also die Folgetests alle negativ sind und man wieder raus darf. Mein letzter Stand dazu ist zwischen 3 und 6 Wochen. 2 Wochen nimmt man aktuell nur für die Inkubationszeit an. Bei tatsächlicher Ansteckung dauert es dann oft sehr viel länger.

.

ufzeer 17.03.2020 11:00

Zitat:

Zitat von Boomer (Beitrag 125515)
Eine Anmerkung allerdings: ist man selbst erkrankt, dauert es oft deutlich länger als 2 Wochen, , bis man wieder als geheilt gilt. Also die Folgetests alle negativ sind und man wieder raus darf. Mein letzter Stand dazu ist zwischen 3 und 6 Wochen. 2 Wochen nimmt man aktuell nur für die Inkubationszeit an. Bei tatsächlicher Ansteckung dauert es dann oft sehr viel länger.
.

Dann halt etwas länger Home-Office.


Wovor ich viel mehr Angst habe:


"Aber sie sind doch der Betreuer, SIE MÜSSEN!"



Allen sozial involvierten wird (zurecht) gedankt, Ärzte, Krankenschwestern, Kassierinnen, usw. .... aber am Ende heißt es "ja aber ... ja aber ... sie sind doch der Betreuer, sie müssen sicherstellen, dass ...." und die Rechtlichen Betreuer sind die Deppen .... weil wir sind ja dann evtl. auch im Hausarrest geblieben um uns und andere zu schützen .... das geht ja garnicht, einer muss ja ...

michaela mohr 17.03.2020 12:56

Zitat:

Wovor ich viel mehr Angst habe:
"Aber sie sind doch der Betreuer, SIE MÜSSEN!"
Kann ich nachvollziehen.
Ich hatte ja bereits letzte Woche sehr offensiv auf mein absolutes Kontakt-"Sparprogramm" hingewiesen und vieles abgesagt und damit gerechnet genau diesen Satz zu hören. Ungelogen hat bislang nicht ein Einziger so reagiert, jeder sagte: sehr vernünftig.

Was mich gerade aber doch irritiert ist eine Meldung aus unserer Tageszeitung heute die mit der aktuellen Diskussion in der RUB (sind Betreuer systemrelevant?) korreliert.

Dort wird die Meinung vertreten, soooo wichtig seien Betreuer jetzt nu nicht - Stichwort Kindergartenplätze- welcher ich (teilweise) beigestimmt habe.

In unsere Zeitung von heute ist die Mitteilung zu finden dass alle Kliniken in der Stadt dicht gemacht haben, absoluter Besuchsstopp mit Einlasskontrollen. Ausnahmen bestehen allerdings beim Einlassstop für RA`s , Notare und gesetzliche Betreuer.
Klar, sicher wegen evtl. nnötiger Einwilligungen in medizinische Massnahmen. Wir sind sicher nicht so dringend wichtig wie ein Ärzteteam aber so ganz ohne Betreuer geht es dann doch nicht.

carlos 17.03.2020 13:49

Ich will jetzt zwar nicht als Wichtigtuer auftreten, denke aber auch, dass wir eine gewisse "Systemrelevanz" haben - wenn auch nicht wie Ärzte oder Krankenhauspersonal. Zumindest heute morgen habe ich ausnahmsweise für eine pflegebedürftige Klientin mit eingekauft (Getränke), da der beauftragte PD + Nachbarschaftshilfe wg. Corona angeblich keine Mitarbeiter zur Verfügung stellen konnten und auch der Getränke-Bringdienst akut ausgelastet ist.



Kleiner Nachtrag zum Thema Pflegeheim. Jetzt ist es bei uns so, dass wenigstens Nahrungsmittel, Getränke (im Heim gibst ja nur Wasser) und Toilettenartikel an der Pforte abgegeben werden dürfen.


Bleibt bitte alle gesund.


MfG

phantasmagoria 17.03.2020 18:46

Zum Einen tragen wir als Betreuer viel Verantwortung für die von uns zu betreunden Menschen und zum Anderen für uns selbst und unsere Familien.
So habe ich einerseits als Ernährerin der Familie und als Mutter meiner Kinder dafür Sorge zu tragen, dass ich solange wie möglich von einer Erkrankung des Corona-Virus verschont bleibe (so schön es wäre, wir werden nicht alle gesund bleiben, das ist bei einer geschätzten Erkrankungsrate von 60-70 % unwahrscheinlich) und auch dafür, nicht als Überträgerin der Krankheit eine Gefahr für meine Betreuten zu werden.
So ist es für mich derzeit keine Frage: das Meiste geht (und muss gehen) per telefon und vom Schreibtisch aus.
Wie lange, weiß noch niemand.
Dass das nicht schön ist und normalerweise anders laufen sollte, ist klar.
Das hier ist aber nicht normal.
Das ist eine Ausnahmesituation, in der Ausnahmelösungen gefunden werden müssen.
Ich habe alle persönlichen Kontakte bis vorerst 19. April (analog zur Schließung der Schulen) ausgesetzt und sehe den Bedarf zur Einsetzung einer Verhinderungsbetreuung (die sich doch dann genauso verhalten müßte ?!?) erst, wenn ich derartig erkrankt wäre über einen längeren Zeitraum, dass ich meiner Arbeit nicht mehr von zuhause aus nachgehen kann.
Selbst die ABWs gehen dazu über, telefonisch zu betreuen statt persönlich, um den Virus nicht zu transportieren.


Allen hier und überall das Allerbeste,
#staythefuckathome#,
Phantasmagoria

Aiwala 17.03.2020 19:15

Ich halte es genau wie phantasmagoria. Hier in Köln haben auch wirklich alle Verständnis dafür.

Weiterhin sind hier "in Zeiten von Corona generell weniger Besuchskontakte gewünscht und werden auch vom Betreuungsgericht im Jahresbericht akzeptiert.
Auf jeden Fall weisen alle Betreuungsvereine ihre MitarbeiterInnen per sofort an, nur noch nicht verschiebbare Termine wie Geldauszahlungen oder Unterbringungen wahrzunehmen." (Zitat aus einer Betreuer Mailingliste.)

Im Home Office kann man wunderbar arbeiten in Zeiten von Telefon, Mail und Skype oder Face Time.

Tomas11 17.03.2020 19:17

Moin,
die HPK´s werden abgesagt, es ist in keiner Behörde mehr ein zugang möglich.
Einrichtungen der Behindertenhilfe und APH´s haben konsequente Besuchsverbote ausgesprochen.
WfB´s sind geschlossen.
Die Pflegedienste fahren ihre Angebote z.T. herunter.


Ich habe meinen Leuten in Einrichtungen letzte vwoche einen Brief geschickt und auf´s Telefon verwiesen - jedenfalls an die, die telefonieren können. Auslöser waren die Vorsichtsmaßnahmen im Ausland und dier hier beginnende Schulschließung.


Was soll´s? Wie soll ich den "persönlichen Kontakt" pflegen? Ich war gestern zu einem Gespräch mit der BB bei einem B., das ging noch.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:54 Uhr.

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