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Birte 25.05.2020 21:46

Drohende Obdachlosigkeit, Drogen usw.
 
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

junger B. mit Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis will nicht auf Cannabis und MDMA Konsum verzichten. Wegen Vandalismus Verlust der Wohnung und eines Zimmers, das durch das Fachamt für Wohnungsnotfälle gestellt war. Nach geschlossener Unterbringung keine Abstinenzbereitschaft und deshalb keine Aufnahme in therapeutische WG. Rückkehr zu Eltern und Vandalismus in der elterlichen Wohnung. Erneut drohende Obdachlosigkeit.
Hat jemand Ideen?
Sind jemandem Unterbringungsmöglichkeiten im Norden Deutschlands bekannt, die in Frage kommen?

Herzliche Grüße!

michaela mohr 25.05.2020 23:26

Zitat:

Erneut drohende Obdachlosigkeit.
Hat jemand Ideen?
Ja.
Obdachlosigkeit und die dort herrschenden Bedingungen können gerade bei jungen Leuten mit der Zeit gut etwas an Überlegung in Gang setzen.


Zitat:

Sind jemandem Unterbringungsmöglichkeiten im Norden Deutschlands bekannt, die in Frage kommen?
Wenn jemand die Einsicht in bestimmte Notwenigkeit abhanden gekommen ist dann musst du dich mit Unterbringungsmöglichkeiten derzeit gar nicht aufhalten/beschäftigen.Oder redest du von einer geschlossenen Unterbringung? Zur Erkenntnis kann man keinen zwingen und meistens auch nicht überreden- leider.:heul:

Birte 26.05.2020 00:47

Liebe Michaela, vielen Dank für Deine schnelle und kluge Antwort!
Zu dem gleichen Ergebnis sind wir auch im Gespräch mit B., Sozialpädagogin und Ärztin gekommen, bevor die Eltern sich zur Wiederaufnahme bereit erklärt haben. Für mich passt es vom Gefühl und zum theoretischen Wissen. Die Reaktionen des B. in dem Gespräch deuteten für mich darauf hin, dass die Erfahrungen der Obdachlosigkeit etwas „zurechtruckeln“ könnten und eine Chance sein können. Hab mich von den Wünschen der Angehörigen catchen lassen, statt klar zu bleiben.

michaela mohr 26.05.2020 07:45

Danke schön für dein Lob, ich hatte einige Zeit überlegt ob ich meine Antwort wirklich schreibe.


Ich hatte versucht zu betonen dass diese Einstellung zum geschilderten Problem im Grunde nur bei jüngeren Menschen in Ordnung ist. Solange z.B. Sätze bzw. Antworten wie: na und? Kein Problem für mich. Ich finde jederzeit eine neue ....Arbeit, Wohnung usw. Ich kann das alles alleine, nur ich weiss was gut für mich ist, usw. usw. vorherrschen hat man wenig konkrete Möglichkeiten aktiv zu sein.



Dagegen hilft oft nur das Erleben der Realitäten.
Das bedeutet dann (für mich) denjenigen diese Realität selbst erfahren zu lassen ohne ihn selbst fallen zu lassen. Darum ginge es auf keinen Fall.

bin hübsch fein immer sehr dicht im Hintergrund in diesen Phasen an demjenigen dran damit ich gleichzeitig möglichst viel mitkriege und eingreifen kann wenn es auf gefährliche Art in die andere Richtung ginge. Das halte ich für unheimlich wichtig dabei.


Zitat:

Hab mich von den Wünschen der Angehörigen catchen lassen, statt klar zu bleiben.
Dass Angehörige solchem Denken oder Handeln fast natürlich angstvoll gegenüberstehen ist logisch. Wenn es irgend machbar ist lege ich meine (Hinter-) Gedanken auch Angehörigen in dieser Beziehung gegenüber offen und versuche zu verhindern dass vor lauter Angst nicht wieder neue Schlupflöcher eröffnet werden. Manchmal klappt das, manchmal nicht.

Imre Holocher 27.05.2020 21:56

Moin moin

Noch was zu den Angehörigen:
Es ist gut nachvollziehbar, wenn Eltern es verhindern wollen, dass der Sprößling in der Gosse landet. Das wollen keine Eltern, weil sie dann das Gefühl haben, gescheitert zu sein, versagt zu haben oder was noch alles.
Das will niemand und deshalb hoffen sie auf die Hilfe von BetreuerInnen.

Aber:
Genau das macht Eltern zu Co-Suchties. Sie bieten immer wieder eine Hand, einen Rettungsring oder wenigstens einen Strohhalm und hoffen, dass der Nachwuchs dies als Hilfestellung erkennt.
Nö.
Das machen Suchties nie. Oder nur höchst selten.
Von Suchties werden die Hilfeangebote mit vorliebe als Rettungsleine angesehen, die da ist, aber ganz bestimmt nicht genutzt werden sollte - zumindest jetzt nicht.
...und reiten immer weiter in die Grütze.

Als Betreuer ist man/frau schnell in der Rolle sich als Helferlein die Finger zu verbrennen oder zumindest erst einmal einen Schritt zu viel zu machen, dann erst die Lage zu peilen und wieder zurückrudern zu müssen. Das kennt jede/r - siehe mein Footer.

MfG

Imre


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