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Betreuungsresumee nach 2 Monaten

Dies ist ein Beitrag zum Thema Betreuungsresumee nach 2 Monaten im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Puh, mir geht seit gut 10 Tagen ziemlich die Puste aus im Alltag. Zuerst wars`ja recht ruhig und ne gute ...


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Alt 04.06.2020, 17:38   #1
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard Betreuungsresumee nach 2 Monaten

Puh, mir geht seit gut 10 Tagen ziemlich die Puste aus im Alltag. Zuerst wars`ja recht ruhig und ne gute Schreibtischarbeitszeit aber mit jeder Woche lockdown mehr fing mein Telefon regelrecht an zu glühen.
Gut 2/3 meiner Leute wurde zunehmend kontaktbedürftiger. Die Zuspitzung der seelischen Not fast greifbar bzw. deutlich hörbarer.
Seit gut 2 Wochen ist inzwischen ein ganzes Drittel echt reif für einen Klinikaufenthalt. Da werden Medis nicht mehr oder nur noch selten genommen, Telefone einfach weggeworfen, die weiteren Werkstattbesuche sozusagen prophylaktisch rundweg abgelehnt, keine Arzttermine mehr eingehalten usw. usw.


Ich bin wieder viel stärker in der Überzeugungsarbeit als früher. Bei zweien darf ich wohl ganz von vorne anfangen. Dabei sind auch Betreuungen die jahrelang wirklich gut liefen.

Klar die Zeit ohne die gewohnten Strukturen war echt lang, für psychisch Kranke echt viel zu lang wenn ich mir jetzt die Ergebnisse ansehe.

An die hat in dem ganzen Schlamassel wirklich keiner so richtig gedacht. Ich weiss auch schon nicht mehr so richtig welche Durchhalteparolen jetzt noch ziehen könnten.



Wie sieht bei euch damit aus?
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diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 04.06.2020, 21:26   #2
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,574
Standard

Moin moin

Glücklicherweise enigermaßen ruhig. Auch habe ich für viele Betreute BW oder sonstige Begleitung organisiert. Und ja:
auch meine Betreuten werden rascheliger.

Insbesondere ein Betreuter (man stelle sich einen Altrocker mit nur marginaler Intelligenz aber erhöhter Affinität zu Verschwörungstheorien vor) fängt an durchzudrehen. Gleichzeitig hängt der Kostenträger quer in der Röhre. Wenn das so weiter geht, dann werde ich den Betreuten beim Kostenträger abliefern, damit der sich dann mal direkt um ihn kümmert.
In ähnlicher Situation vor ein paar Jahren war der Betreute so durchgedreht, dass ich ihn (zufälligerweise zeitgleich mit der Polizei) mit einer großen Spaltaxt in der Stadt angetroffen habe. Nach seinen Angaben wollte er damit die Spritpreise halbieren...
Ein paar andere Schilder hatten schon die Bekanntschaft mit der Axt gemacht.

MfG

Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 04.06.2020, 22:42   #3
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
Standard

Zitat:
In ähnlicher Situation vor ein paar Jahren
Entschuldigung, in meiner Nachfrage ging es mir nicht um Begebenheiten aus vergangenen Jahren (ich kann mich seit 20 Jahren auch an keine vergleichbare lockdown Situation erinnern) sondern um die jetzige/heutige Situation.


Zitat:
Auch habe ich für viele Betreute BW oder sonstige Begleitung organisiert
Das ist natürlich auch sonst vorhanden aber- mit riesigen Einschränkungen.

Bei uns sitzen 25 jährige (neue) BW ler im home office wegen der Ansteckungsgefahr und gehen seit Anfang März z.B. wirklich nicht in die Wohnungen rein. Als hilfreich empfinde ich das nicht besonders.
__________________
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michaela mohr ist offline  
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Alt 05.06.2020, 02:19   #4
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 28.08.2018
Beiträge: 235
Standard

Das ist ja das Dilemma, dass alle! Krankheiten Covid19 hintenan gestellt wurden. Man bewahrt die Menschen vor Covid19. Was natürlich richtig und wichtig ist, aber dafür werden andere Krankheiten nicht mehr behandelt oder diagnostiziert. Bei Krebs z. B können ja vier Wochen früher oder später entdeckt entscheidend sein.

Bei mir arbeitet das BeWo, wir treffen uns draußen. Dafür hab ich seit 3 Monaten meinen Psychiater nicht gesehen. Und der hat weiter auf unbestimmte Zeit zu und schickt nur per Post AU und Rezepte. Ich steh jetzt auch wieder auf der Warteliste für die Klinik. Aber da ist es auch "ungesund". Eigentlich wird man dort animiert, spazieren zu gehen oder im Garten zu sitzen oder auch mal einkaufen zu gehen. Jetzt sind die offenen Stationen dort auch "geschlossen". Man ist nicht eingesperrt, aber darf nicht raus. Der Ausgang entfällt. Und gerade den, das Drängen dazu find ich heilsam. Den ganzen Tag vorm Fernseher liegen kann ich auch daheim.

Für Raucher ist da im Moment die Geschlossene sogar besser. Da gibts ein Raucherzimmer. Auf den Offenen nicht. Da dürfen die Raucher jetzt zweimal am Tag zu vorgeschriebenen Zeiten für 15 Min. raus. Das dürfte auch viele, die eigentlich in die Klinik müssten, aber nicht zwangseingewiesen sind, und das ja auch einsehen abschrecken. Was wiederum dazu führen dürfte, dass viele lieber doch daheim bleiben - ich z. B. wenn es dort immer noch so ist, wenn für mich ein Platz frei ist - bis es eskaliert.

Ich merke mittlerweile rechtzeitig, wann ich in die Klinik muss. Aber wenn man dort eingesperrt ist und dann noch nichtmal rauchen kann, riskier ich lieber die Eskalation.

Das Verhindern einer Ansteckung mit Covid19 sorgt bei vielen Krankheiten für Probleme.
Ich kenn jmd. mit ganz massiven Schmerzen im Knie, so schlimm, der kann nur noch gaaaanz langsam humpeln. Termin Anfang März abgesagt und bis heute wegen Corona kein neuer.

Irgendwann wird sich das evtl. zeigen, ob es richtig war, alle Krankheiten unterzuordnen.
Stefanie78 ist offline  
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Alt 05.06.2020, 07:44   #5
Einsteiger
 
Registriert seit: 21.05.2020
Beiträge: 10
Standard

Guten Morgen,

Ja, bei meinen Betreuten ist es natürlich auch Thema. Ich habe einige die in besonderen Wohnformen leben und denen die Kontaktbeschränkungen und der Lockdown ziemlich getroffen haben- emotional. Allerdings hielt sich das Stresserleben bei der Vielzahl meiner Betreuten in Grenzen.

Ich merke aber in der Zusammenarbeit mit den Kostenträgern wie mühsam das nun alles geworden ist. Keine persönlichen Kontakte mehr, vor die Antragsbearbeitung(für z.B. Eingliederungshilfe etc.)wird oft die "Es ist CORONA" Karte gespielt und deshalb funktionieren viele Dinge nicht.....

Ich bin froh wenn sich ein paar Dinge normalisieren.

Schönes Wochenende !
JaBl ist offline  
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Alt 05.06.2020, 14:09   #6
Held der Arbeit
 
Registriert seit: 03.07.2013
Ort: Bürostandort Oldenburg/Niedersachsen
Beiträge: 401
Standard

Gemischt
Die Ämter spielen hier erstaunlich gut mit und bewilligen z.B. ohne persönliche Vorpsrache und z.T. ohne (Verlängerungs-)Antrag.


Schlimm sind die besonderen Wohnformen mit Besuchs- und Ausgangsverbot. Das passiert gerade ganz viel Schaden an der Psyche der Bewohner und z.T auch der Mitarbeiter.
__________________
--> Das Leben bleibt spannend
K.Wagner ist offline  
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Alt 09.06.2020, 19:54   #7
Einsteiger
 
Registriert seit: 04.07.2017
Beiträge: 23
Standard

Hallo!
Ich hätte mal ein positives Beispiel:

Ich versuche für einen Betreuten seit 3 Jahren den Pflegegrad 4 zu bekommen -wurde immer abgelehnt.

Jetzt hab ich ihn bekommen - der MDK begutachtet per Telefon

Also, liebe Kollegen - vielleicht ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für die Beantragung von Leistungen bei Wackelkandidaten...

Viele Grüße

steffi
steffi-jan ist offline  
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Alt 11.06.2020, 10:27   #8
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 23.06.2017
Ort: Nordenham
Beiträge: 176
Standard

Zitat:
Zitat von steffi-jan Beitrag anzeigen
Also, liebe Kollegen - vielleicht ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für die Beantragung von Leistungen bei Wackelkandidaten...

Christian Martens ist offline  
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Alt 17.06.2020, 14:56   #9
Heißmann
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Kann auch nur positives berichten

Bei mir ist das Telefon relativ ruhig. Es gab nur eine Klientin, die wg. CORONA Probleme hatte, aber das konnte die auch sehr gut alleine lösen.

Auch die Behörden spielen super mit. ALG II wird ohne Muh und Mäh einfach weiterbewilligt.

Die Betreuungsbehörden und die Gerichte sind natürlich in Schichtarbeit und total am rödeln, aber die machen einen super Job und bemühen sich nach Kräften.

Und auch bei mir gab es den Fall, dass ein Pflegegrad zugeteilt werden musste: Begutachtung nach Aktenlage und Telefongespräch ➠ PG 4.

Ja, die Krise verlangt viel von uns allen, aber zum Glück werden wir (zumeist) von der Staatskasse vergütet und bekommen unser Geld.
 
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Alt 23.06.2020, 11:01   #10
Routinier
 
Registriert seit: 29.10.2018
Beiträge: 1,224
Standard

Ich hab die Rückmeldung erhalten, dass in Hessen derzeit gar keine Neuaufnahmen an (psychiatrischen) Krankenhäusern stattfinden, auch keine Notfälle (außer man wird mit der Polizei gebracht). Sogar die Außengelände sind großflächig abgesperrt und man wird nicht mal aufs Klinikgelände gelassen.


Gibt es irgendwelche Bundesländer, wo noch psychiatrische Aufnahmen stattfinden? Ist halt blöd, dann durch die halbe Bundesrepublik gekarrt zu werden, aber wenn es nicht anders geht...
Pichilemu ist offline  
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