Dies ist ein Beitrag zum Thema Schon wieder eine Vergütungspetition, ja bitte, Petition eröffnet im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
War heute morgen in der RUB, ich habe das gerne weitergeleitet
_____________ Liebe Leserinnen und Leser der Liste,
seit fast ...
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07.09.2020, 08:03 | #1 |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
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Beiträge: 14,097
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Schon wieder eine Vergütungspetition, ja bitte, Petition eröffnet
War heute morgen in der RUB, ich habe das gerne weitergeleitet
_____________ Liebe Leserinnen und Leser der Liste, seit fast 20 Jahren arbeite ich als rechtliche Betreuerin in einem Betreuungsverein. Ich habe mir diese Arbeit bewußt ausgesucht und mache sie wirklich gerne. Der Arbeitsdruck und die Bürokratie haben aber seither massiv zugenommen. Wie das mit der Vergütung aussieht, muß ich den hier agierenden Betreuern sicher nicht erklären. Unser Verein betreut gut 450 Menschen. Hinzu kommen bestimmt 240 ehrenamtliche Betreuer, die von uns begleitet werden. 190 der 450 Menschen leben in stationärem Setting, Neu-Deutsch "besondere Wohnform". Das seit dem 01.01.20 als Errungenschaft "gefeierte" Bundesteilhabegesetz (BTHG) warf bereits seit dem Sommer letzten Jahres massive Schatten voraus. Ich selber betreue fast 40 Menschen, deren Leistungen nun von verschiedenen Anbietern erbracht werden und die zu mehr Selbstbestimmung "gezwungen" werden. Die von mir betreuten Menschen sind in der Regel schwer intelligenzgemindert und haben weitere andere schwerwiegende körperliche Probleme. Eines können sie aber sicher nicht: Die vom Gesetzgeber geförderte und geforderte Selbstbestimmung wie Konto einrichten, verwalten, Rechnungen prüfen, bezahlen, Sozialleistungen beantragen... Der zuvor meist geringere Arbeitsaufwand für stationär lebende Betreute hat sich durch das BTHG an allen beteiligten Stellen, nicht nur bei mir als Betreuerin, auf ein Vielfaches potenziert. Eine "Mischkalkulation", wie man sie bisher anwendete, um über die Runden zu kommen, kann nicht mehr angewendet werden. Das hat der Gesetzgeber wohl nicht bedacht? Die Vergütung für die Menschen in besonderen Wohnformen ist an die geänderten Rechtsverhältnisse und die neue Realität nicht angepasst worden. Sie entspricht daher, noch weniger als vorher, dem Aufwand der anfallenden Aufgaben. Ich habe daher eine Petition ins Leben gerufen, um darauf aufmerksam zu machen und ich würde mich sehr über rege Unterstützung der hier lesenden Menschen freuen. Auch wäre eine Weitergabe der Information über die Petition in Ihrem beruflichen oder persönlichen Netzwerk sehr erfreulich. Gerne würde ich die Marke von 50.000 Unterzeichnenden erreichen, um eine Chance zu erhalten persönlich im Bundestag vorsprechen zu können. Ich weiß, das ist ein stolzes Ziel. Bei 1,3 Millionen Menschen unter Betreuung und einem noch größeren begleitenden Umfeld, müßte das aber doch zu erreichen sein, oder nicht? Bitte unterstützen Sie mich in unser aller Interesse. Fragen, Anmerkungen, Pro und Contra, all das ist unter dem Link möglich. Diskutieren Sie mit, zeichnen Sie mit: https://www.openpetition.de/petition...n-danke-nein-2 Die anzugebenden Daten werden vertraulich behandelt und sind für niemanden komplett einzusehen, auch für mich nicht. Ich bedanke mich bereits jetzt für das Lesen und hoffentlich auch fleißige Unterzeichnen und Weiterleiten. Mit freundlichen Grüßen Gundula Löhr Verein für Betreuungen in Bielefeld e.V. g.loehr@vereinfuerbetreuungen.de<mai...betreuungen.de> Mit freundlichen Grüßen Gundula Löhr Verein für Betreuungen in Bielefeld e.V. Königsweg 5 33617 Bielefeld Tel. 0521-144 3174 Fax 0521-144 4574 www.vereinfuerbetreuungen.de Sollte der Link nicht funktionieren, dann diesen hier: https://www.openpetition.de/petition...n-danke-nein-2
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07.09.2020, 17:30 | #2 |
Routinier
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my 2C dazu:
- Ja, auch ich möchte mehr monetäre Wertschätzung - ja, auch ich finde der Job ist unterbezahlt Aber hier: 42 % (!) in "besonderer Wohnform"!?!? Mal zum Vergleich: mein Anteil an BTHG liegt bei 3 %, drei PROZENT! Und dies erst seit einigen Jahren Betreuertätigkeit, davor lange "0". Mit dem ersten BTHG Fall (erst ab 01.01.2020, also wo es ach so arbeitsintensiv sei) stelle ich fest, das diese Fälle ca. 5 % meines Arbeitsaufwandes eines jeden anderen Falls benötigen. Soviel zum Thema "Mischkalkulation". Diese "Schrägsubvention" der Betreuungsvereine geht zu Lasten der Berufsbetreuer, die nicht mit Tariflohn und Tarifurlaub und Rentenversorgung und Urlaubsanspruch gesegnet sind.
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"SIE sind doch der Betreuer? SIE machen das jetzt!" |
07.09.2020, 19:29 | #3 |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
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Ich ziehe mir gerne deinen unmut zu wenn ich sage- da macht eine was wovon wir u. U. vielleicht alle was haben und schon gibt's Mecker.
Mir ist es vollkommen egal ob ich jetzt 3 % oder 17 oder 73 % an Fällen habe. Irgendwann erwischt mich das u.U.auch. Wenn nicht heute dann morgen. Jammere und stöhne ich erst dann und fordere Abhilfe? So wird das nix mit der Solidarität
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07.09.2020, 19:49 | #4 |
Admin/Berufsbetreuer
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Moin moin
Die Mischung ist überall unterschiedlich. Bei mir sind es 60 % mit BTHG Leistungen und 30 % in Heimen(!!!). So oder so ist es Wurscht, spätestens beim nächsten Antrag nach dem BTHG machen auch die Betreuten in Wohnungen mehr Arbeit. Da muss jetzt nicht groß gekritelt werden. Solidarität ist keine Kleinkrämerei. Daher finde ich, dass Gundula Löhr unterstützt werden sollte. Schon allein deshalb, weil sie etwas unternimmt und nicht einfach nur über die Situation schimpft. MfG Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen und daraus zu lernen. Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen. |
08.09.2020, 08:50 | #5 |
Routinier
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Die Darstellung von Frau Löhr hat mich beeindruckt. Daher habe ich unterzeichnet. Vielen Dank Frau Löhr für die Mühe!
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08.09.2020, 10:32 | #6 | |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
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Zitat:
Die Petition hatte sie in der RUB vorgestellt mit der Bitte um Weiterleitung.
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08.09.2020, 11:02 | #7 |
Routinier
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Das sollte sicher keine "Neiddebatte" sein.Und das man ggf. die Gerechtigkeit der Fallvergabe kritisieren darf, wenn der eine B. mit 100 Fällen um 15 Uhr auf dem Sofa liegt und andere mit nem Burn Out verheizt werden, nunja ....
Wobei ich der Meinung bin, die Petitionen sind, vollkommen nunja vertane Zeit. die Anzahl der Berufsbetreuer ist verschwindend gering, selbst wenn alle Freund und Verwandte sie unterschreiben würden. Das eine weitere Erhöhung der Vergütung nicht im Gesetzesentwurf zu finden ist, obwohl der Sachstand unlängst bekannt sein sollte, ist Fakt und zeigt, was von den leidigen Berufsbetreuern und deren Arbeit gehalten wird. Sonst gebe es über die Jahre mehr Wertschätzung.
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08.09.2020, 12:31 | #8 | ||
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
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Zitat:
Zitat:
Ich habe die Petition auch an die hiesige Psychiatrie/ die Ärzte mit der Bitte um Unterzeichnung weitergeleitet. Sooooo pessimistisch wie du sehe ich das Unterfangen nicht wenn jeder das z.B. auch machen würde. Bevor jetzt wieder kommt: keine Zeit, sage ich dass das mich keine 5 Minuten gekostet hat. Ans Gericht geht es auch noch.
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22.01.2021, 10:07 | #9 |
Forums-Geselle
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Intresse!
1.138 Unterstützende 1.138 in Deutschland
2% von 50.000 Diese Zahlen hab ich grad auf der Petitionsseite gesehen. Finde ich schon interessant. Gruß Mirko |
22.01.2021, 20:49 | #10 | |
Admin/Berufsbetreuer
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Moin moin
Zitat:
Welche 50.000? Betreuer*innen? so viele gibt es dann doch nicht. Zumindest Berufsbetreuer*innen. Das sind etwa 15.000. Und davon sind auch noch viele Anwält*innen, die eine Kanzlei und nebenher ihre Betreuungen führen. Bei denen gehe ich nicht davon aus, dass sie sich für solche Petitionen interessieren, weshalb man sie von vorneherein aus der Vergleichsmarge herausrechnen sollte. Wenn unter den Umständen auch nur 20 % mitgemacht haben sollten, wäre das m.E. durchaus als ein Erfolg zu werten. Stell Dir vor, die Regierung würde eine Umfrage starten und alle Bürger dürften freiwillig daran teilnehmen. Was meinst Du wieviel % der Bevölkerung über 14 Jahre würde mitmachen würden. Bei > 1% darf gejubelt werden... MfG Imre
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