Dies ist ein Beitrag zum Thema Rechtsfragen aus der Praxis (Masterarbeit) im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Guten Abend,
seit längerer Zeit lese ich hier im Forum mit. Ich interessiere mich sehr für die Tätigkeit eines Berufsbetreuers/etc.
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03.01.2021, 18:20 | #1 |
Ich bin neu hier
Registriert seit: 03.01.2021
Beiträge: 7
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Rechtsfragen aus der Praxis (Masterarbeit)
Guten Abend,
seit längerer Zeit lese ich hier im Forum mit. Ich interessiere mich sehr für die Tätigkeit eines Berufsbetreuers/etc. Ich stehe kurz vor meiner Masterarbeit in meinem juristischen Masterstudium und würde gerne eine betreuungsrechtliche Rechtsfrage (aus der Praxis) in dieser bearbeiten. Besonders von Interesse sind Rechtsfragen im Zusammenhang mit Vermögenssorge oder Haftung des Betreuers. Leider habe ich keinen Zugang zu einschlägigen Zeitschriften. Daher beschränkt sich meine Themensuche bisher auf frei zugängliche Quellen. Gibt es derzeit rechtliche Fragestellungen, welche in der Praxis eine Rolle spielen oder sogar "aktuelle" (Grundsatz-)Urteile? Ich bin für jede Anregung dankbar! Gruß |
03.01.2021, 18:41 | #2 | |
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Die Frage ist so allgemein dass sie wohl nicht zu beantworten sein wird. In der Praxis spielen letztlich alle Urteile eine Rolle. Wie wäre es damit sich hier im Bereich der Rechtsfragen nach etwas umzusehen?
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation. |
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03.01.2021, 20:20 | #3 |
Admin/Berufsbetreuer
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,598
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Moin moin
Zum Thema Literatursuche könntest Du sehr wahrscheinlich in der BtPrax fündig werden. Das ist die Fachzeitschrift zum Thema. https://www.reguvis.de/btprax.html?g...8aArAAEALw_wcB MfG Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen und daraus zu lernen. Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen. |
03.01.2021, 20:54 | #4 |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 1,187
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Ich kann Dir bei Interesse ein Urteil aus 2020 zukommen lassen. Ggf. bitte Emailadresse per PM.
Ein Betreuter hatte lange Zeit kategorisch abgelehnt, dass ich Pflegeleistungen für ihn beantrage. Später, als er mithilfe eines Anwalts die Betreuung loswerden wollte (hätte er mir auch einfach sagen können, aber naja), kam sein Anwalt sofort auf die Idee mich auf Schadenseratz für entgangenes Pflegeld zu verklagen. Das Urteil widmet sich der spannenden Frage, ob ein Betreuer ggf. den erklärten Willen des Betreuten übergehen muss, wenn Geldleistungen in Aussicht stehen und kommt zu dem Schluss, dass bei nicht unmittelbar existenzsichernden Leistungen dies nicht der Fall ist und widersprach hiermit der Maßgabe des OLG im PKH-Verfahren, dass das Pflegeld gleich wie bspw. eine Rente einzustufen sei, was die Pflichten des Betreuers betrifft, ggf. auch gegen den Willen des Betreuten Leistungen zu beantragen. Ich habe den Prozess gewonnen, bzw. die Klage wurde abgewiesen (die PKH für die Berufung auch). Spannend an dem Ganzen war letztendlich, wie weit ein Betreuer dem Willen des Betreuten folgen kann. |
04.01.2021, 11:11 | #5 |
Stammgast
Registriert seit: 20.12.2018
Ort: NRW
Beiträge: 663
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Hallo braunschweiger1,
für Deine Abschlussarbeit als LL.M. sollte Deine Literaturrecherche deutlich über "frei zugängliche" Quellen hinausgehen, alles andere wäre ein bisschen mau, denke ich. BtPrax würde Dir sicher gut weiterhelfen. Das Feld "Haftung des Betreuers" ist sehr weit. Interessant vielleicht auch (zivilrechtlich) die unterschiedlichen Haftungsmöglichkeiten aus unerlaubter Handlung, SchE usw. bei Fehlern durch eine beauftragte Urlaubsvertretung o.ä. Strafrecht auch eine Möglichkeit (Untreue usw., auch Strafbarkeit durch Unterlassen in anderen Bereichen...). https://www.bmjv.de/SharedDocs/Downl...cationFile&v=2 Viel Erfolg! Grüße Florian |
04.01.2021, 16:41 | #6 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 29.07.2019
Ort: Nähe Weißwurstäquator
Beiträge: 218
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...außerdem hat man als Student*in Zugang zu Beck Online oder Juris, dort sind i.d.R. Kommentare und Fachzeitschriften wie BtPrax enthalten ;-)
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05.01.2021, 20:27 | #7 | |
Ich bin neu hier
Registriert seit: 03.01.2021
Beiträge: 7
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Zitat:
In der Tragweite unterscheiden sich Urteile m. E. schon... Auch in der Praxis. Im Bereich Rechtsfragen lese ich schon fleißig mit und habe die Themen der letzten 12 Monate ausgewertet. Danke. |
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05.01.2021, 20:38 | #8 | |
Ich bin neu hier
Registriert seit: 03.01.2021
Beiträge: 7
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Zitat:
In Richtung zivilrechtlicher Haftungsmöglichkeiten ließe sich auch ein Zusammenhang zum Studium herstellen. Danke für den Anstoß. Auf die Idee wäre ich ja nicht gekommen... ;-) Leider verfüge ich nur über einen sehr eingeschränkten Juris-Zugang. Aber ja, zumindest die Kommentierung zum BGB ist enthalten. |
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06.01.2021, 09:51 | #9 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 29.07.2019
Ort: Nähe Weißwurstäquator
Beiträge: 218
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Moin,
ja gut, man wird sich ja noch wundern dürfen.. aber es stimmt, BtR ist bei Juris ein extra Modul. Du könntest zur Recherche noch die BtPrax-Datenbank kostenfrei ausprobieren: https://www.reguvis.de/btrecht.html Für die nötigen Zitate kannst du die Berichte ja downloaden. Frohes Schaffen |
06.01.2021, 16:32 | #10 |
Stammgast
Registriert seit: 29.11.2009
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 688
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Moin,
ich hätte da bestimt die eine oder andere interessante Rechtslage/Rechtsfrage. Gern näheres per PN. Allgemein würde mich interessieren, ob ein wohnungsloser Mensch mit Pflegegrad , der fest auf einer Platte lebt, anspruch auf haushaltsnahe Hilfen hat. Grüße vom Leuchtturm |
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