Dies ist ein Beitrag zum Thema Schwierigkeiten mit dem Deutschland-Ticket u.a. im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Hallo,
obwohl es nichts nützt, muss ich wieder mal kurz Dampf ablassen.
Zwischen 14 und 15 Uhr wollte ich mit ...
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22.05.2023, 15:56 | #1 |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 30.07.2007
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,693
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Schwierigkeiten mit dem Deutschland-Ticket u.a.
Hallo,
obwohl es nichts nützt, muss ich wieder mal kurz Dampf ablassen. Zwischen 14 und 15 Uhr wollte ich mit verschiedenen Institutionen Telefonate führen. a) Ein großer Energieversorger ließ mich gefühlt eine halbe Stunde in einer Warteschleife - dann habe ich aufgelegt. b) Von einem Jobcenter war Niemand zu erreichen (obwohl ich mit diesem insgesamt gute Erfahrungen gemacht habe). c) Auch bei einer Wohnungsbaugesellschaft erreichte ich Niemand. d) Genauso wie bei einer Beamten-Versorgungsstelle. Auch einige schriftliche Anfragen zuvor blieben ohne Resonanz. Es ist heutzutage immer schwieriger, einen Menschen mal an die Strippe zu kriegen - wohlgemerkt zu einer zivilisierten Uhr- bzw. Bürozeit - außerhalb der Corona-Epidemie. Der allerneueste Hit: Die Umstellung von Job- bzw. MAXX-Ticket auf das sog. "Deutschland-Ticket". Da habe ich es gerade mit einem Anbieter zu tun, wo man nur per Smartphone-App oder durch mtl. PDF-Ausdruck eines Tickets nach vorherigem E-Mail-Kontakt daran kommt. Dass es noch Leute (vor allem Betreute) gibt, die weder ein Smartphone oder einen E-Mail-Account haben (bzw. damit richtig umgehen können) ist in der neuen Digitalisierungsgesellschaft nicht mehr vorgesehen. Antwort des Anbieters: "Hat der Betreute denn Niemand (Enkel oder andere) die dies für ihn machen können....oder Sie als Betreuer?" Willkommen in der Service-Wüste Deutschland!!! (Ach war die analoge Zeit so schön unkompliziert.....) mfg
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Optimismus ist nur ein Mangel an Information (Heiner Müller)
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24.05.2023, 17:28 | #2 |
Stammgast
Registriert seit: 20.12.2018
Ort: Im Weserbergland (NRW)
Beiträge: 793
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Hallo Carlos,
was es wohl wird, wenn's fertig ist...Um Service geht es lange nicht mehr. Alles zielt darauf ab, Erreichbarkeiten zu vermeiden und eine "Friss oder Stirb-Mentalität" immer mehr Einzug halten zu lassen. Es interessiert schlichtweg niemanden mehr, ob Bürger zu ihrem Recht kommen, geschweige denn, ob sie mit Dienstleistungen pp. zufrieden sind. Und seit über drei Jahren hört man, auch jetzt noch, Bandansagen wie "aufgrund der aktuellen Situation..." bla bla, welche Situation denn? Gemeint ist naklar (mittlerweile zu Unrecht) die Pandemie, die man noch immer dazu nutzt, Kunden (zunehmend darf man diese wohl Bittsteller nennen) immer mehr und immer weiter von der Möglichkeit, ihre berechtigten Interessen wahrzunehmen, zu entkoppeln. Also, lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann da nur zustimmen und kenne den geschilderten Ärger zu gut, wie vermutlich die meisten hier. Solange alle blindlings mitfahren im Boot "alles wird leichter dank technischen Fortschritts" wird das Ganze wohl immer mehr und zunehmend unaufhaltsam an Fahrt gewinnen, auch und v.a. z.N. unserer Klienten. UN-BRK, BTHG, Betreuungsrechtsreform usw. vermögen eben, bei aller womöglich positiven Intention dahinter, auch viele progressive soziale Missstände zu verdecken...Getreu dem Motto: Wir tun was, alle sind gleich. Sind sie nicht, sollen sie auch nicht sein und werden! Weniger denn je! Traurig, aber wahr. Zuletzt: Großes Tamtam um das Wohl des Betreuten (sicherlich berechtigt), das nun in seinem Willen aufgeht...schön und gut, am Ende ist vieles davon jedoch leider reine Makulatur. Das meiste dient wohl lediglich dazu, die besagten sozialen Missstände und Schieflagen zu verdunkeln und den Schein zu wahren, man wolle und befördere Verbesserungen. Unsinn! Die Praxis straft alle, die das glauben, Lügen; mich jedenfalls und zunehmend. So, bevor ich mich (weiter) in Rage schreibe... Beste Grüße von Florian |
26.05.2023, 18:04 | #3 |
Forums-Azubi
Registriert seit: 11.03.2023
Ort: NRW
Beiträge: 32
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Letztens hatte mein Betreuter ein Packet nicht angenommen (dringend benötigte Einlagen), welche an einer Packetstation direkt vorm Haus hinterlegt wurden. Irgendwie kam man da nur mit einem Smartphone weiter. Ich bin vom Glauben abgefallen.
Persönlich boykottiere ich solche Sachen, die nur mit Handy u.ä. lösbar sind. Das geht nicht und nervt und evtl. Minderheiten (?) werden damit komplett ausgeschlossen. Grüße und Sonne |
26.05.2023, 22:23 | #4 |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 1,232
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Mir scheint, es könnte mehr ein Kapitalismus- als ein Digitalisierungsproblem sein. Das erstreckt sich seltsamerweise auch auf Ämter, Behörden, Krankenhäuser und Pflegeheime. Rationalisierung ist alles. Hier zur Gewinnmaximierung, dort zur Kostendeckelung. Immer wieder auch beides. Gerne auch zum Selbstzweck. Und ja: selbst beim kleinen Sanitätshaus um die Ecke muss man heutztage am Telefon erst diese und jene Auswahltaste drücken, bevor man zu einer Mitarbeiterin verbunden wird, die zwar weder Kompetenzen noch Befugnisse hat, sich aber alles nochmal genau diktieren lässt. Das natürlich erst, nachdem die Computerstimme die 10seitige Datenschutzerklärung verlesen hat. Hinzu kommt natürlich, dass es ungemein professionell wirkt, auf gar keinen Fall direkt erreichbar zu sein. Man könnte sonst ja für einen laienhaften Stümper gehalten werden. Da möchte die popelige Dorfapotheke der Deutschen Telekom in nichts nachstehen. |
29.05.2023, 06:49 | #5 |
Routinier
Registriert seit: 25.06.2021
Ort: zwischen NRW & Niedersachsen
Beiträge: 1,598
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Dann hast Du sicherlich die Benachrichtigung an Packstation für den Betreuten und für Dich sperren lassen?
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29.05.2023, 11:09 | #6 |
Routinier
Registriert seit: 29.10.2018
Beiträge: 1,369
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Das wundert mich, da ich bislang immer dachte (und so hieß es auch vonseiten der Deutschen Post), an solche Packstationen wird nur geliefert, wer sich ausdrücklich als Kunde für diese Dienstleistung angemeldet hat. Man braucht nämlich nicht nur ein Smartphone, sondern einen Handyvertrag mit Datenvolumen, da zur Bedienung solcher Packstationen mobiles Internet eingeschaltet werden muss. Eine Prepaidkarte ohne Datenvolumen reicht ausdrücklich nicht.
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29.05.2023, 16:20 | #7 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 14.07.2020
Ort: NRW
Beiträge: 250
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Wenn man nicht registriert ist, erhält man doch eine Benachrichtigungskarte und diese scannt man einfach an der Station und erhält das Paket. Ein Smartphone ist nicht notwendig.
Und auch sonst: man kann den Barcode einfach screenshoten (wenn man im WLAN ist) und dann das Foto scannen. So hab ich das ewig gehandhabt bei allen Barcodes usw. Mobile Daten sind dafür nicht notwendig. |
29.05.2023, 16:22 | #8 |
Routinier
Registriert seit: 25.06.2021
Ort: zwischen NRW & Niedersachsen
Beiträge: 1,598
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Bei appgesteuerten Packstationen funktioniert das eben nicht...
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29.05.2023, 16:38 | #9 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 14.07.2020
Ort: NRW
Beiträge: 250
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Ah okay.. Solche gibt es hier bei uns nicht, nie gehört, dann hab ich nichts gesagt...
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