Dies ist ein Beitrag zum Thema ISG Endbericht im Unterforum Situation der Betreuer/innen , Teil der Offenes Forum gesetzliche Betreuung
Bevor mir hier gleich die Tränen kommen, gebe ich bekannt, dass es im öffentlichen Dienst zumindestens bei den Rechtspflegern (Beamte) ...
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#11 |
Gast
Beiträge: n/a
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Bevor mir hier gleich die Tränen kommen, gebe ich bekannt, dass es im öffentlichen Dienst zumindestens bei den Rechtspflegern (Beamte) nicht so ist, wie von Carlos dargestellt.
Im Osten unseres schönen Landes (mich eingeschlossen) arbeitet ein Großteil der Rechtspfleger auch fast 20 Jahre nach der Wende noch immer für 92,5 % Bezahlung, als was der Kollege Rechtspfleger im Westen unseres schönen Landes jeden Monat verdient. Diese Ost/West Unterschiede gibts bei den Berufsbetreuern nicht (mehr). Beförderungen gibt es in einigen Bundesländern nur spärlich. Befördert wird man zumindestens beim Amtsgericht nicht wegen guter Leistungen, sondern eher nach Alter. Es ist wirklich keine Motivation 10 Jahre und länger auf das erste Beförderungsamt Justizinspektor zum Justizoberinspektor zu warten. Außerdem fehlt im Osten unseres schönen Landes jede Menge Rechtspflegerpersonal, dass mangels verfügbarer Landeshaushaltsmittel auch nicht eingestellt wird. Somit arbeitet der Rechtspfleger mehr Pensum ab, als er müsste und nicht zu vergessen für 92,5% Lohnausgleich! Unsere Rechtspflegerpensenzahlen wurden vor einigen Jahren schöngerechnet, dass heißt, was früher 1,5 Rechtspfleger ausmachte, muss nun 1 Rechtspfleger allein schaffen und weil Rechtspfleger fehlen, arbeiten wir wiederum mehr als 1 schöngerechnetes Rechtspflegerpensum ab. Als Dankeschön dafür wurden in einigen Bundesländern (so auch in meinem) Urlaubs- und Weihnachtsgeld komplett gestrichen. Soviel zur Lobby! Ich will aber mal nicht meckern, ich lebe in gesicherter Armut! Mit freundlichen Grüßen Stracciatellamaus |
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#12 |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 1,302
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...und das Geld kommt vermutlich wenigstens einigermaßen pünktlich. Als Berufsbetreuer wartet man schon mal auf einige Tausender monatelang und fängt zur Sicherung des Lebensunterhaltes an, seine Ersparnisse aufzulösen.
Grüße, Flafluff. |
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#13 | |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 30.07.2007
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,730
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![]() Zitat:
Es trifft doch wohl zu, dass sowohl in der freien Wirtschaft als auch im Öffentlichen Dienst (dort allerdings eher mager) - völlig zu Recht - die Gehälter regelmäßig erhöht werden. Dass diese (tariflichen) Erhöhungen aus Arbeitnehmersicht nicht immer zufriedenstellend ausfallen, steht auf einem anderen Blatt - ebenso die Ungleichbehandlung von Ost und West sowie die Tatsache, dass Beamte in den letzten Jahren oftmals von der Einkommensentwicklung abgekoppelt wurden. Betreuer sind von solchen Anpassungen oder gar "Beförderungen" - bei gleichzeitiger Erhöhung der Betriebsausgaben - nun mal ausgeschlossen. Man könnte - im Zeitalter staatlicher Großzügigkeit - ja auch deren Stundensätze entsprechend anpassen. Ungeachtet dessen haben Sie meine volle Solidarität. Aus Erfahrung weiß ich, dass der Öffentliche Dienst - auch die Beamtenschaft (zumindest bis zum gehobenen Dienst ![]() Aber ich will hier auch nicht meckern (doch, eigentlich schon ![]() ![]() gruß carlos |
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#14 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,753
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Hallo,
es gibt aber noch ganz (un-)schöne Unterschiede. Bei "meinem" Amtsgericht brauche ich vor 9 Uhr früh nicht anzurufen. Bis dahin sind die Damen und Herren in der Kantine, frühstücken. Täglich. Das ist kein Gerücht, sondern das hat mir die Leiterin der Kanzlei am Telefon gesagt. Ich glaube Stracciatellamaus, dass sie wirklich viel arbeiten muss. Das ist aber eben längst nicht überall so. Ich will meine Erfahrung, incl. meines eigenen Arbeitsplatzes im öff. Dienst, mal so zusammenfassen: solange sich der Staat diesen Schlendrian noch leisten kann, scheint es uns ja nicht wirklich schlecht zu gehen. Gruß Andreas |
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#15 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 28.03.2008
Ort: NRW
Beiträge: 2,086
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Guten Morgen,
es ist immer wieder interessant zu sehen, wie im Arbeitsleben Partikularinteressen in den Vordergrund gestellt werden und es offensichtlich sehr wichtig ist, sich gegenüber anderen Arbeitnehmern oder Berufsgruppen abzugrenzen. Arbeitgeber und Politiker dürften sich vor Lachen auf die Schenkel klopfen und freudig beobachten, wie die von ihren Entscheidungen Abhängigen sich gegenseitig zerfleischen. Dabei sollte doch nachvollziehbar sein, dass es bei allen Beteiligten im Betreuungsrecht gemeinsame Interessen gibt. Das Gericht, bzw. besonders die Rechtspfleger, müssen doch an gut ausgebildeten und ihre Arbeit beherschenden Betreuern interessiert sein. Dies trägt auch auf ihrer Seite zu einer Minderung der Arbeitsbelastung bei und vermeidet Ärger. Solche Fachkräfte bekommt man aber nur, wenn die Tätigkeit auch entsprechend entlohnt wird und mit einem möglichst hohen sozialen Prestige einhergeht. Betreuer sollte an einer sachgerechten Ausstattung der Gerichte gelegen sein, damit Anträge schnell bearbeitet werden, Formalismus zurückgedrängt wird und vor allem die Vergütungsanträge schnell bearbeitet werden. Ganz unabhängig davon, sollte auch heute noch eine gewisse Solidarität unter kleinen Angestellten, Beamten und Selbständigen bestehen. Vielleicht sollte man nach Gemeinsamkeiten suchen und diese vertiefen, als sich an kleinkarierten Neiddebatten abarbeiten. Schöne Grüße Kohlenklau
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Ich trinke nur an Tagen, die auf 'g' enden, und mittwochs They tried to make me go to rehab, but I say no - no - no (Amy Winehouse) |
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#16 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,753
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#17 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 28.03.2008
Ort: NRW
Beiträge: 2,086
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Wenn ich sehe, was z.Zt. in Deutschland für unfähige Banke(r)n, Abwrackprämien und anderes Gedöns an Geld rausgeschmissen wird, dann kann ich politische Diskussionen über "ausufernde" Betreuungskosten nicht nachvollziehen. Hier geht es um Menschen und so etwas halte ich für systemrelevant.
Die in diesem System Arbeitenden sollten lieber zusammenhalten, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam für Verbesserungen eintreten, als in einen Wettbewerb treten, wem es nun schlechter geht. Ich finde es übrigens bemerkenswert, wenn ich mir die Spitze erlauben darf, wie groß das Interesse am Thema "Evaluation" überhaupt ist.
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#18 | |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 30.07.2007
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,730
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![]() Zitat:
Im übrigen halte ich sogenannte "Neiddebatten" für besser als ihren Ruf - evt. sogar notwendig. Wäre z.B. niemand auf millioneschwere Manager neidisch, gäbe es womöglich noch mehr Ausuferungen. Solche Debatten wirken nämlich - von evt. Polemik mal abgesehen - oft aufklärend. Neider müssen nicht zwangsläufig auch Lügner sein. mfg carlos |
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#19 | |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 28.03.2008
Ort: NRW
Beiträge: 2,086
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![]() Zitat:
Wenn Ottonormalverdiener sich aber untereinander vergleichen und aufeinander losgehen, dann ist das kontraproduktiv und ändert nichts am status quo.
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#20 |
Ehrenamtlicher Betreuer
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,753
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Hallo,
eine sachliche Diskussion zum Thema Verdienst ist und bleibt fast immer ein Wunschtraum. Die kann ich vielleicht noch mit meinen KollegInnen führen, aber auch nur mit Fragezeichen. Sobald ich mit einigen Menschen aus der sogenannten freien Wirtschaft diskutiere, ist es aus. Da wird ganz tief in die Kiste mit den Vorurteilen gegriffen. Unterschiede zwischen Beamten und Angestellten gibt es bei diesen "Diskussionen" sowieso nicht. Wir im öff. Dienst sitzten dann alle auf einem fetten Hintern, rauchen Zigaretten, trinken Kaffee und lesen Zeitung. Ab und zu gehen wir auf Toilette, ansonsten wird mit Kollegen gelabert oder ein Nickerchen gehalten. Gearbeitet wird zwischen 15.55 und 16.00 Uhr, dann ist Feierabend. Ich habe das natürlich übertrieben, aber im Tenor herrscht diese Meinung vor. Und das hält sich extrem hartnäckig. Gruß Andreas |
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berufsbetreuer, betreuungsrecht, einkommen, evaluation, selbständigkeit |
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