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Ehrenamtliche BetreuerInnen Situation

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"Das Ehrenamt ist menschliche Solidarität, die mit Geld nicht zu bezahlen ist und durch den besten Sozialstaat nicht ersetzt werden ...


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Alt 22.09.2009, 16:28   #1
nam
Stammgast
 
Benutzerbild von nam
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: leider noch deutschland
Beiträge: 615
Standard Ehrenamtliche BetreuerInnen Situation

"Das Ehrenamt ist menschliche Solidarität, die mit Geld nicht zu bezahlen ist und durch den besten Sozialstaat nicht ersetzt werden kann. Jeder, der sich einer solchen Aufgabe stellt, verdient den Dank und die Anerkennung aller in unserer Gesellschaft."

(Bundesministerin der Justiz/Brigitte Zypries)

Trotzdem kann man sich doch mal die Frage stellen, wie man ehrenamtliches Engagement im Rahmen gesetzlicher Betreuungen stärken kann, zu mal die ehrenamtliche Betreuung ja Vorrang vor der beruflichen Betreuung haben soll.

Wo ist eigentlich die Lobby der ehrenamtlichen BetreuerInnen?

Doch nicht etwa die Betreuungsvereine oder Behörden?

Mehr finanzielle Unterstützung im Bereich der ehrenamtlichen Betreuung würde ja auch ein definitives Mehr an Hilfe für die Betroffenen bedeuten.

Ein Vorschlag wäre eine die Einkommensteuer reduzierende Pauschale für die ehrenamtlichen BetreuerInnen in angemessener Höhe gesetzlich umzusetzen....

Gibt es noch andere Ideen "DANKE zu sagen" und wie werden diese an unsere politischen Entscheidungsträger heran gebracht?
__________________
Der Barbar, erkennen wir, hat es leicht gesund zu sein, für den Kulturmenschen ist es eine schwere Aufgabe. Sigmund Freud
nam ist offline  
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Alt 23.09.2009, 07:48   #2
Ehrenamtlicher Betreuer
 
Registriert seit: 23.02.2004
Ort: im Norden
Beiträge: 1,692
Standard

Hallo,

ich bin der Meinung, dass die ehrenamtlichen Betreuer tatsächlich sehr oft im stillen Kämmerlein vor sich hin wirken und werkeln, und kaum jemand sie zur Kenntnis nimmt.

Zu diesem Thema hatte ich schon geschrieben, um es kurz zu machen: der einfachste Sportwart vom FC Hintertupfingen findet eher einen positiven Bericht über sein Wirken in der Lokalzeitung, als die ehrenamtlichen Betreuer.

Selbst vom Büro der Bürgerbeauftragten des Landes S-H wurde zugegeben, dass man bei den Ehrungen (Ehrenamtswoche) die ehrenamtlichen Betreuer einfach vergessen hat.

Zur Zusammenarbeit mit den Gerichten gibt es zwei Problemfelder. Bei manchen Fragen haben die Rechtspfleger schlicht keine Ahnung, was man machen kann. Und/oder sie können sich in manche Situationen überhaupt nicht hineindenken, weil dies in ihrer heilen, geregelten und sehr gut bezahlten Beamtenwelt gar nicht vorkommt. Ich wünschte jedem RP, dass er einmal in eine total verdreckte, zugemüllte Wohnung muss. Nur, um die Realität zu erleben.
Dann natürlich das Thema Aufwandsentschädigung/Vergütung. Mich stört nicht die Höhe der Zahlung. Es ist so - wie schon oft geschrieben - daß man zwar sehr schnell vom Gericht an die Erledigung einer Sache erinnert wird, das Gericht selbst lässt sich aber in Allem sehr viel Zeit. Besonders bei der Überweisung der Entschädigung.

Es wird auch in Kauf genommen, dass den Betreuten finanzieller Schaden ersteht. Beispiel: ich bekomme das Angebot einer Bank, Geld anzulegen. Mündelsicher. Zeichnungsfrist 14 Tage. Ein wirklich attraktives Angebot, würde ich gerne machen. Bringt nur nichts, denn das Gericht braucht nach langjähriger Erfahrung mindestens vier Wochen, um eine entsprechende Genehmigung/Beschluß zu übersenden. Da muss man dann auf's poplige Sparbuch zurückgreifen.

Eigentlich müsste man den Rechtspflegern in solchen Fällen gewaltig auf die Füße treten, Thema Amtshaftung. Macht aber niemand, denn man muss mit denen ja noch länger klarkommen. Da hakt es eben im System.

Gruss

Andreas

Geändert von AndreasLübeck (23.09.2009 um 07:51 Uhr)
AndreasLübeck ist offline  
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Alt 11.12.2009, 13:58   #3
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 31.03.2009
Beiträge: 66
Standard Vorstellung zur Betreuung

Hallo,

es ist schon echt abenteuerlich was ich bei der Suche nach einer ehrenamtlichen Betreuungsstelle bereits alles erlebt habe.

Zuerst habe ich mich bei einem Betreuungverein vorgestellt bei dem ich nachher der Meinung war, ich hätte qualifiziert wie ein Berufsbetreuer eine ehrenamtliche Betreuung übernehmen sollen damit bloß sichergestellt ist, das alles 100%ig klappt.
Ich hatte nicht das Gefühl, das man sich mit mir überhaupt die Mühe geben wollte, mich zu schulen.
Alles verlangen, aber bloß nix dafür tun (wie so oft) ...

Nun bin ich "Betreuungsbegleiter" bei einer sehr netten Berufsbetreuerin (das ist ja schon mal ein erster Erfolg ), aber wie gesagt, nur Berufsbetreuerbegleitung.
Mir ist Erfolg im Ehrenamt sehr wichtig, weil ich beruflich nicht besonders "glücklich" bin um das mal milde auszudrücken.
Leider lässt diese Betreuung, für mich als ehrenämtler, auf sich warten, da die Betreuungregelung der Betreuten noch nicht geklärt ist und diese somit, weiter von der Berufsbetreuerin betreut wird (habe da lange aber keinen Bock mehr drauf).

Nun meine Frage:
Kann ich eine ehrenamtliche Betreuung auch über mehrrere Vereine umsetzen??
Ich möchte die derzeitige Stelle ungern aufgeben, aber weiterbringen tut mich diese auch nicht (zumindest nicht für mich zielgerichtet).

Ich würde mich freuen, wenn man das Ehrenamt nicht einfach nur als Sekundärtätigkeit ansehen würde, die es nicht lohnt zu fördern.
Hier liegt viel Potential, aber man muss es auch nutzen.
Und wenn Ehrenämtler den beruflichen die Stelle blockieren, dann soll man es doch gleich lassen, oder??? .....
Hört sich negativ an, ist aber leider auch so gemeint.

LG
Thomas

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Alt 11.12.2009, 16:52   #4
Forums-Geselle
 
Benutzerbild von inne-huhn
 
Registriert seit: 31.08.2009
Ort: Neustadt (in einem von vielen)
Beiträge: 199
Standard ea Betreuungen

Hallo,
bei mehreren Betreuungsvereinen vorstellig zu werden ist durchaus sinnvoll - noch mehr Sinn macht es direkt mit der Behörde zu kontakten, wenn Du eine ea Betreuung übernehmen willst. Die Betreuungsvereine bekommen "Prämie" für übernommene ehrenamtliche Betreuungen und nicht für ehrrenamtliche Betreuer, d.h. splitten ist durchaus möglich.

Gruß
inne-huhn
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Alt 14.12.2009, 11:37   #5
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 31.03.2009
Beiträge: 66
Standard

hi Huhn

Danke für diese Info, es muss doch mal weitergehen

Alles Gute
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Alt 14.12.2009, 20:52   #6
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
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Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,600
Standard

Hallo zusammen

Ehrenamtliche Betreuungen sind doch überhaupt nicht erwünscht!!!
Zumindest, wenn man die schwülstig warmen Worte der Politiker mit deren Taten vergleicht. Das Ehrenamt wird mit Vorliebe über den grünen Klee gelobt, weil man sich davon erhofft nicht so viel bezahlen zu müssen.
Wenn dann aber ab der zweiten ehrenamtlichen Betreuung die Auslagenpauschale auch noch versteuert werden muss, dann wird doch klar, wo die wahre Liebe steckt: Im Geld, Bimbes, Mammon, Schotter.

Nix für Ungut, aber: Eine bessere Werbung für Berufsbetreuer konnte sich die Politik nicht einfallen lassen.

Oder mit anderen Worten: Wenn die Regentschaften schon nicht in der Lage sind, wenigstens einigermaßen zielgerichtet ihres Amtes zu walten, wie sollen die Regierten dann erwarten können, dass etwas sinnvolles dabei herauskommt?

Andererseits: Als Berufsbetreuer bin ich auch parteilich und beklage mich in diesem Falle nicht.

MfG

Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
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Alt 15.12.2009, 08:03   #7
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 31.03.2009
Beiträge: 66
Standard

Guten Morgen,

das sagst Du was:
Siehe Anzeige NRZ, vom 11.12.09 in Mülheim

Soziales: Staat kassiert auch beim Ehrenamt - Mülheim - DerWesten

Staat kassiert beim Ehrenamt
11.12.2009 / Lokalausgabe
Frank Helling

Tue Gutes, engagiere dich ehrenamtlich, entlaste Staat und Stadt – so wird es landauf landab verkündet, vom Bundespräsidenten bis zum Bürgermeister. Doch eine überaus wichtige Aufforderung fehlt: Beschäftige dich vorher mit dem deutschen Steuerrecht! Was sonst passieren kann, müssen aktuell die Mitglieder des Vereins Altentagesstätte Mülheim-Nord an der Hügelstraße leidvoll erfahren: Sie sollen Umsatzsteuer zahlen. Nach Abzug der Vorsteuer wären das, so die Kassierein des Vereins, Inge Strunck, etwa 1000 bis 1300 Euro.

Der Grund: Ob Umsatzsteuer zu bezahlen ist, richtet sich nicht danach, ob es sich um einen Verein oder gemeinnützige Leistungen handelt, sondern nach der Höhe des Umsatzes. Und der lag 2008 bei 19 500 Euro und damit 2000 Euro über der Grenze von 17 500 Euro. Darunter gilt auch ein Verein als Kleinunternehmer, der in aller Regel von der Umsatzsteuer befreit ist. Unerheblich ist dabei, dass der Altenverein lediglich einen Überschuss von 300 Euro erzielte, und auch der wird natürlich für Aktivitäten genutzt.

Für Heinz Sprenger, dessen Ehefrau sich mit anderen seit 2007 in der Altentagesstätte ehrenamtlich engagiert, ist die Forderung des Finanzamtes ein Unding: „Die Vereinsmitglieder sind mit Herz und Liebe dabei. Sie machen mit den Senioren Ausflüge, bieten Busfahrten an, organisieren Nachmittage mit Kaffee und Kuchen zum Selbstkostenpreis und vieles mehr. Der Brief des Finanzamtes bedeutet ein Fiasko und kommt einer Bestrafung für gezeigte Nächstenliebe gleich." Die Preise mal eben zu erhöhen, sei kaum möglich. Viele der 60 bis 70 Senioren, die die Tagesstätte besuchen, könnten sich höhere Preise kaum leisten. „Vor allem die Busreisen in Eigenregie schlugen beim Umsatz zu Buche. Selbstorganisiert werden wir die wohl nicht mehr machen. Dann werden sie aber teurer", schätzt Strunck.

Der Vorsteher des Finanzamtes, Manfred Winkler, will sich zwar mit dem Verein in Verbindung setzen, große Chancen, dass die Behörde auf das Geld verzichtet, sah er gestern allerdings nicht. Einem Erlass aus sogenannten Unbilligkeitsgründen seien äußerst enge Grenzen gesetzt. „Das muss eine Behörde sehr genau prüfen." Jeder Vereinsvorstand sei nun mal in der Pflicht, sich um steuerrechtliche Belange zu kümmern.

Nach NRZ-Informationen ist es kein Einzelfall, was dem Altentagesstättenverein gerade passiert. Es komme immer mal wieder vor, dass sozial engagierte Vereine oder Vereinigungen über der 17 500 Euro-Grenze lägen und sich dann mit Forderungen des Finanzamtes zu beschäftigen haben.

Andrea Hankeln vom Centrum für bürgerschaftliches Engagement, erinnert sich noch, dass vor zwei Jahren, als die Caritas ihr Engagement an der Hügelstraße einstellte, das CBE dabei half, rein ehrenamtliche Nachfolger zu suchen und diese auch fand. „Aber bei der Vereinsgründung waren wir nicht dabei. Wir können so eine Gründung auch nicht begleiten." Ihr Rat lautet: „Unbedingt vorher mit dem Finanzamt sprechen. Die Mitarbeiter geben auch Auskunft."

Für Heinz Sprenger steht hingegen fest: „Wer sich sozial engagiert, soll organisieren, sich mit Computern auskennen, das Steuerrecht im Blick haben und, und, und. Man verlangt von Ehrenamtlern einfach zu viel." KLARTEXT Kassiererin Inge Strunck in der Vereins-Tagesstätte. Foto: Archiv
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ehrenamt, ehrenamtliche betreuung, ehrenamtlicher betreuer


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