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gesetzliche Betreuung

 

Behördenbetreuung wegen Betreuermangel

Dies ist ein Beitrag zum Thema Behördenbetreuung wegen Betreuermangel im Unterforum Vereins- und Behördenbetreuer , Teil der Situation der Betreuer/innen
siehe hierzu: https://btdirekt.de/betreuungs-sozia...rdenbetreuung/ mfg...


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Alt 22.04.2024, 15:53   #1
Berufsbetreuer
 
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Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 2,730
Standard Behördenbetreuung wegen Betreuermangel

siehe hierzu:

https://btdirekt.de/betreuungs-sozia...rdenbetreuung/

mfg
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Optimismus ist nur ein Mangel an Information
(Heiner Müller)
carlos ist offline  
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Alt 22.04.2024, 16:46   #2
Routinier
 
Registriert seit: 29.10.2018
Beiträge: 1,469
Standard

Nicht der erste Beschluss dieser Art, es wird aber in Zukunft immer mehr werden, wenn die Berufsbetreuer zunehmend aus Altersgründen und/oder wegen der schlechten Bezahlung aus dem Beruf aussteigen.


Für das Land natürlich gut, weil man so das Problem von der Landeskasse weg zu den Kommunalkassen verschieben kann. Denn die Kosten der Behördenbetreuung trägt der Landkreis/die kreisfreie Stadt. Und da Behördenbetreuer weisungsgebunden sind und niemals gegen ihre eigenen finanziellen Interessen z. B. Sozialleistungen bei sich selbst geltend machen, kommt mittelfristig eine weitere finanzielle Einsparung zustande.
Pichilemu ist offline  
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Alt 23.04.2024, 10:50   #3
Moderator
 
Benutzerbild von HorstD
 
Registriert seit: 24.03.2005
Ort: Duisburg, Ruhrgebiet, NRW
Beiträge: 6,647
Standard

Naja, bez der Betreuungsführung selbst sind Behördenbetreuer (wie ja auch Vereinsbetreuer) nicht weisungsgebunden. Sie unterliegen beide aber der Rechtsaufsicht ihres Arbeitgebers. Anders ließe sich der Status als befreiter Betreuer ja auch nicht rechtfertigen.

Und naja, die Behauptung, man dürfe gegen den eigenen Arbeitgeber nicht vorgehen (gemeint ist wahrscheinlich der SHT bei der gleichen Trägerkörperschaft), ist zumindest formal nicht richtig. Stimmt im gleichen Maße wie die „Beißhemmung“ von Berufsbetreuern, die gegen Gerichtsbeschlüsse kein Rechtsmittel einlegen, weil man ja böse auf sie werden könnte. Naja, Hasenfüße kanns überall geben.

Im übrigen ist ja die Führung von Behördenbetreuungen ja immer möglich gewesen, ein Teil der Behörden führte zumindest einige wenige.

Und in letzter Zeit kam es verstärkt zu Einstellung von Berufsbetreuern bei Betreuungsbehörden, die ja auch wieder eigene Erfahrung von der anderen Schreibtischseite mitbringen. Die Entwicklung dürfte sich beschleunigen, vor allem da, wo Gerichte ewig mit der Vergütungsauszahlung schlampen. Initiativbewerbungen von Berufsbetreuern (vor allem Sozialarbeiter mit staatl. Anerkennung) können Sinn machen.
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Mit vielen Grüßen
Horst Deinert

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HorstD ist gerade online  
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Alt 23.04.2024, 18:12   #4
Routinier
 
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Ort: Im Weserbergland (NRW)
Beiträge: 1,061
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Zitat:
Zitat von HorstD Beitrag anzeigen
Initiativbewerbungen von Berufsbetreuern (vor allem Sozialarbeiter mit staatl. Anerkennung) können Sinn machen.
Hallo HorstD,

ist das ein "Aufruf" zur Flucht aus dem freien Berufsstand? Hinein in Sozietäten, Vereine oder Behörden? Ich mag mich täuschen, aber ein solches Grundrauschen jedenfalls meine ich seit einiger Zeit nun doch vermehrt wahrzunehmen...(also allgemein, nicht im Speziellen von Dir). Aber klar, solche Bündelungen sind einfach besser händelbar.

Was die angesprochenen Initiativbewerbungen von Sozialarbeitern angeht sehe ich eher schwarz. Mit dieser Spezies wird man den Bedarf wohl nicht decken können, zu abschreckend sind (u.a.) etwa Vergütung oder Realitätsschock und zu träge und überholt sind wohl vielerorts (ganz überwiegend) Behördenstrukturen. Gerade die jungen Kollegen wollen authentische, gute Arbeitsbedingungen, Work-Life-Balance usw. usf. Das Rad werden wir nicht zurückdrehen...

Und allzu viele gibt's davon ja auch auf dem freien Arbeitsmarkt nicht, seit Jahren schon.

https://de.statista.com/statistik/da...raefteluecken/

https://www.iwkoeln.de/studien/helen...teluecken.html

Beste Grüße von Florian
Florian ist offline  
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Alt 24.04.2024, 07:24   #5
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 18.04.2022
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 245
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Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
.... , zu abschreckend sind (u.a.) etwa Vergütung oder Realitätsschock und zu träge und überholt sind wohl vielerorts (ganz überwiegend) Behördenstrukturen. Gerade die jungen Kollegen wollen authentische, gute Arbeitsbedingungen, Work-Life-Balance usw. usf. Das Rad werden wir nicht zurückdrehen...
Meiner Meinung nach eine etwas einseitige und auch überholte Darstellung.

All das bietet mir "meine" Betreuungsbehörde. Und ich weiß auch von den umliegenden Kommunen, dass die Jobs bei der Betreuungsbehörde relativ beliebt sind. Wie es da bundesweit aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen.
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Viele Grüße
Fridel
FridelE ist offline  
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Alt 24.04.2024, 09:33   #6
Routinier
 
Registriert seit: 20.12.2018
Ort: Im Weserbergland (NRW)
Beiträge: 1,061
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Hallo FridelE,

ja, etwas einseitig vielleicht, geschenkt. Es gibt auch innovative Behörden, keine Frage! Ich kenne allerdings hier in meinem Bereich keine solche. Jedenfalls keine, die auch das notwendige Tempo vorlegt. Mag vermutlich auch nicht so simpel sein für den deutschen Michel.

In meinem dystopisch anmutenden Beitrag w.o. spielte ich eher auf die m.E. beabsichtigte Abkehr vom Freien Berufsbetreuer hin zu Bürogemeinschaften, Vereinen und Behörden an. Die Betreuungsbehörde im bisherigen Sinne war nicht gemeint, sondern eher eine neue Abkopplung der dann zukünftig womöglich tätigen Behördenbetreuer (als eigene OE) von der BtB im herkömmlichen Sinne (ebenfalls eigene OE). Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das (insbes. bei zunehmendem Umfang) in Personalunion betreiben würde...

MfG
Florian
Florian ist offline  
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Alt 24.04.2024, 10:23   #7
Moderator
 
Benutzerbild von HorstD
 
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Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen

ist das ein "Aufruf" zur Flucht aus dem freien Berufsstand? Hinein in Sozietäten, Vereine oder Behörden? Ich mag mich täuschen, aber ein solches Grundrauschen jedenfalls meine ich seit einiger Zeit nun doch vermehrt wahrzunehmen...(also allgemein, nicht im Speziellen von Dir). Aber klar, solche Bündelungen sind einfach besser händelbar.
Hallo, ich habe letzte Woche eine Fortbildung bei einer der größten Betreuungsbehörden durchgeführt. Die haben im letzten Jahr fast 10 Personen eingestellt, die vorher Berufsbetreuer waren, auch im Hinblick auf das zu erwartende. Vereinzelt hatte ich auch schon aus anderen Orten mitbekommen.

Ich bitte das nicht als Ausruf zum „Ausbluten“ zu verstehen, aber wenn die Einschätzung bei einzelnen Personen eh so ist, mit der beruflichen Selbstständigkeit mit schlechter Zahlungsmoral nicht weiter machen zu können, dann ist ein gesichertes Gehalt mit dem bekannten TVöD SuE 12 (was auch nicht toll ist, aber wenigstens gesichert kommt) wohl der Alternative vorzuziehen, dass diese Personen dem Betreuungswesen insgesamt verloren gehen. Vom Praxiszugewinn bei den Behörden zu schweigen.

Ansonsten ist m.E. die Zeit für Einzelkämpfer abgelaufen. Gemeinschaftsbüros mit 3-4 Betreuern sollten es schon sein.
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Horst Deinert

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Alt 24.04.2024, 12:19   #8
Routinier
 
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Ort: Im Weserbergland (NRW)
Beiträge: 1,061
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Zitat:
Zitat von HorstD Beitrag anzeigen
Hallo, ich habe letzte Woche eine Fortbildung bei einer der größten Betreuungsbehörden durchgeführt. Die haben im letzten Jahr fast 10 Personen eingestellt, die vorher Berufsbetreuer waren, auch im Hinblick auf das zu erwartende. Vereinzelt hatte ich auch schon aus anderen Orten mitbekommen.
Also schon (zumindest) ein deutlicher Trend, das hätte ich nicht gedacht. Das ist spannend, auch wenn man die Intention der stattgehabten Reform vor dem Hintergrund der zu befördernden Selbstbestimmtheit betrachtet. Der Rechtliche Betreuer war ja gerade immer eine Rechtsfigur außerhalb des ÖR. Das bleibt er auch, schon klar, jedenfalls normativ. Aber, so viel Abstraktion muss erlaubt sein bei solch (mutmaßlich) überschießenden Entwicklungen: Wenn man möchte, kann man ein sich diametral widerstrebendes Konstrukt darin sehen, dass vor diesem Hintergrund gerade Beschäftigte des ÖD (mitunter Beamte) zukünftig vermehrt Betreuungen führen werden. Auch wenn (Behörden)Betreuer insofern (normativ) von ihrer Behörde unabhängig agieren, dürfte man da erhebliche Zweifel anmelden und viell. gar einen Paradigmenwechsel sehen können...

Zitat:
Zitat von HorstD
Ich bitte das nicht als Ausruf zum „Ausbluten“ zu verstehen, aber wenn die Einschätzung bei einzelnen Personen eh so ist, mit der beruflichen Selbstständigkeit mit schlechter Zahlungsmoral nicht weiter machen zu können, dann ist ein gesichertes Gehalt mit dem bekannten TVöD SuE 12 (was auch nicht toll ist, aber wenigstens gesichert kommt) wohl der Alternative vorzuziehen, dass diese Personen dem Betreuungswesen insgesamt verloren gehen. Vom Praxiszugewinn bei den Behörden zu schweigen.
Keine Frage! Ob diese (wohl auch gewollte und beförderte) Entwicklung geräuschlos hinzunehmen die richtige Gangart ist, sei mal dahingestellt. U.a. vom Berufsverband hört man dazu leider nichts.

Zitat:
Zitat von HorstD
Ansonsten ist m.E. die Zeit für Einzelkämpfer abgelaufen. Gemeinschaftsbüros mit 3-4 Betreuern sollten es schon sein.
Ja, das birgt zugegebnermaßen viele Vorteile. Zugleich betrifft diese Entwicklung ja eine sicherlich nicht unerhebliche Zahl von Kollegen (Daten liegen mir dazu gerade nicht vor). Sie sollte daher unbedingt transparent öffentlich thematisiert und diskutiert und nicht, wie bislang, lediglich implizit befördert werden.

Vielleicht mal was für ein eigenes Thema hier im Forum?

Beste Grüße von Florian
Florian ist offline  
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Alt 24.04.2024, 21:28   #9
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
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Moin moin

Zitat:
Zitat von HorstD Beitrag anzeigen
Ansonsten ist m.E. die Zeit für Einzelkämpfer abgelaufen. Gemeinschaftsbüros mit 3-4 Betreuern sollten es schon sein.
Das lese ich ja nur gar zu gern. Aber auch für Gemeinschaftsbüros ist es nicht gerade einfach, qualifizierte KollegInnen zu finden.

So ein Büro kostet Geld - insbesondere dann, wenn Personal eingestellt und das Sekretariat super eingearbeitet ist. Das lohnt sich, wenn die Gemeinschaft groß genug ist, wird aber zum Problem, wenn KollegInnen wg. Rente oder anderen Gründen aussteigen.

Ich suche schon seit einem Jahr nach neuen KollegInnen für mein Gemeinschaftsbüro. Aber auch in diesem Berufszweig fehlt es wie beim Pflegepersonal etc...


MfG
Imre
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Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 24.04.2024, 22:36   #10
Berufsbetreuer
 
Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 1,303
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Zitat:
Zitat von HorstD Beitrag anzeigen

Ansonsten ist m.E. die Zeit für Einzelkämpfer abgelaufen. Gemeinschaftsbüros mit 3-4 Betreuern sollten es schon sein.

Das werden die Betreuerinnen und Betreuer weiterhin selbst entscheiden. Ich glaube im Übrigen nicht, dass solches von außerhalb des operativen Tagesgeschäfts beeinflusst oder dirigiert werden kann. Ich wünsche auch nicht, dass dies versucht wird.



Vielleicht muss man sich nicht bei jeglichem Thema zu einer Meinungsäußerung berufen fühlen. Gestattet ist das natürlich.
Flafluff ist offline  
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