Dies ist ein Beitrag zum Thema Genossenschaftsbank lehnt alles ab im Unterforum Vermögensverwaltung/Geldangelegenheiten , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Hallo Zusammen,
ich habe mein Büro direkt neben einer Genossenschaftsbank (öffentliche sehr große bekannte Bank). Bankgeschäfte habe ich seit 8 ...
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19.08.2021, 07:54 | #1 |
Forums-Geselle
Registriert seit: 25.04.2016
Beiträge: 216
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Genossenschaftsbank lehnt alles ab
Hallo Zusammen,
ich habe mein Büro direkt neben einer Genossenschaftsbank (öffentliche sehr große bekannte Bank). Bankgeschäfte habe ich seit 8 Jahren immer dort bei der gleichen Beraterin erledigt (Kontoumschreibung auf Betreuung, Kontoauflösungen und Kontoeröffnungen etc.). Es gab dabei nie Probleme. Die Bankberaterin hat nun gewechselt und die neue weigert sich "alle meine Betreuungen zu bearbeiten", sie meint "wieviel kommen denn da noch?". Dies sei nicht ihre Aufgabe. Bei dieser Bank hat jeder Kunde seinen zugewiesenen festen Bankberater. Ich solle zu diesen Beratern gehen auch wenn diese in einer anderen Filiale sitzen. Das heisst also, ich habe diese Bank direkt neben meinem Büro, werde aber in Zukunft alle Filialen im Stadtgebiet abklappern müssen. Leider war kein Gespräch oder Übereinkunft möglich. Neue Kontoeröffnungen für zwei Betreuungen wurden abgelehnt, einer davon hatte bisher kein Konto: "Man möchte für mich keine Konten eröffnen". Weiß jemand ob das so rechtens ist? Wie würdet ihr verfahren? Danke |
19.08.2021, 08:58 | #2 |
Moderator
Registriert seit: 24.03.2005
Ort: Duisburg, Ruhrgebiet, NRW
Beiträge: 5,810
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Ein Basiskonto muss jede Bank einrichten, auch für Betreute. Welcher Sachbearbeiter zuständig ist, ist natürlich Sache der Bank. Vielleicht macht es Sinn, darüber mal mit dem Justiziar der Bank zu sprechen. Da die betreuungsrechtlichen Bestimmungen einen gewissen Einarbeitungsaufwand bedeuten, müsste es im Bankinteresse liegen, das auf einige wenige Personen zu konzentrieren. Natürlich können diese damit keinen Blumentopf ernten - sprich irgendwelche Prämien für neue Vertragsabschlüsse und ähnlichen Unfug.
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Mit vielen Grüßen Horst Deinert Weitere Infos: https://www.lexikon-betreuungsrecht.de |
19.08.2021, 11:14 | #3 |
Stammgast
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 757
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Das geschilderte Problem des TE ist bekannt und ich denke das jeder Betreuer darüber stolpert.
Man kann sich drüber aufregen, oder auch nicht, am besten man terminiert es beim zuständigen Berater, fährt zur entsprechenden Filliale im Stadtgebiet und bringt sich auf dem Rückweg ein lecker Brötchen mit. In Kürze wird es auch bei den Genossensch. Banken nur noch die Hauptstelle im Stadtgebiet geben, der Abbau der Zweigstellen läuft ja im großen schon. Alternativ kannst du auch ein Telefax in die Hauptstelle, z.H der Gesch. Leitung senden. "Trotz der Bemühungen des Unterzeichners war es Frau Meier aus der Zweigstelle Musterhausen nicht möglich ein Girokonto für meine Betreuten zu eröffenen. Ich bitte Sie höflichst darum, Frau Meier darin zu unterstützen, die Eröffnung des Girokontos für meinen Betreuten zu realisieren." An sonsten ist es so wie Horst bereits in # 2 geschrieben hat. Geändert von zwerg1978 (19.08.2021 um 11:25 Uhr) |
20.08.2021, 12:41 | #4 | |
Forums-Geselle
Registriert seit: 29.07.2019
Ort: Nähe Weißwurstäquator
Beiträge: 218
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Zitat:
und weil das so ist, erlaube ich mir ausnahmsweise, hier eine Werbung anzubringen. Es gibt eine kleine Genossenschaftsbank - Raiffaisenbank Arnsdorf, die für sich eine Nische gesucht und beim "Rundum-Service für Betreuer" gefunden hat: https://www.rb-arnstorf.de/privatkun..._Betreuer.html Compliance-Hinweis: Ich habe dort kein Konto und bekomme auch keine Provision. Ich finde einfach nur toll, dass es mal eine explizit "betreuerfreundliche Bank" gibt hoffe daher auf Gnade der ADMINs. Die Bank hat mir eine Betreuerin genannt und ich habe sie schon häufig anderen Betreuern empfohlen, die damit vollauf zufrieden waren. Betreute können im Genossenschaftsnetz bundesweit kosenfrei abheben. |
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10.09.2021, 10:03 | #5 | |
Forums-Geselle
Registriert seit: 25.04.2016
Beiträge: 216
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Zitat:
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12.09.2021, 12:49 | #6 |
Forums-Gesellen-Anwärter
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Beiträge: 58
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Ah ja, das durfte ich mir auch schon anhören. Dass die Bank an Betreutenkonten ja kein Geld verdient... außer natürlich die monatlichen Kontoführungsgebühren.
Ich würde mich nie und nimmer durch die ganzen Filialen der Stadt schicken lassen, nur weil man in der Vor-Ort-Filiale meint, man hätte kein Personal. Die Mitarbeiterin ist doch nicht die Einzige dort, oder? Das Erste, was ich bei der Hinterlegung der Betreuung mache, ist festzulegen, dass meine Hausfiliale von nun an zuständig ist. Wenn man mir das in Zukunft verweigern würde... naja bleibt eigentlich nur Beschwerde bei der Bank, Beschwerde beim Bankombudsmann und schlussendlich Kontoneueröffnung bei einer anderen Bank, auch wenn ich mir da nur ins eigene Fleisch schneiden würde. Es gibt nämlich nur eine Bank, die meinen Kiez überhaupt abdeckt und jede andere Bank ist weiter weg. Leider habe ich es auch schon erlebt, dass das Gericht mir schlicht die Eröffnung eines neuen Kontos bei einer anderen Bank verweigert hat... |
13.09.2021, 09:07 | #7 |
Club 300
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Beiträge: 337
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13.09.2021, 15:59 | #8 |
Moderator
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Beiträge: 5,810
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Die Eröffnung eines neuen Girokontos ist nicht genehmigungspflichtig und war es nie. Was genehmigungspflichtig ist, ist die Kündigung eines bestehenden Girokontos, ferner die Kontoüberziehung (Dispo) sowie die Anlage von Geld.
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13.09.2021, 16:33 | #9 |
Forums-Gesellen-Anwärter
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Korrekt, mir wurde die Kontoschließung verweigert. Ohne die macht die Kontoeröffnung bei einer anderen Bank wenig Sinn. Gab noch ein paar andere Faktoren, warum ich damals darauf verzichtet habe, gegen den Beschluss vorzugehen.
Sollte auch nur als Beispiel dienen, um zu verdeutlichen, dass man als Privatperson natürlich jederzeit die Geschäftsbeziehung beenden kann, als Betreuer ist man da deutlich eingeschränkt. |
13.09.2021, 20:06 | #10 |
Club 300
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Ich habe bisher nur einmal ein Konto geschlossen und da habe ich vorher gefragt, weil ich mir nicht sicher war, und alles war gut.
Aber warum hätte ich fragen müssen? Was ist besonders schützenswert an einem Girokonto, das ich (wahrscheinlich eher mein Betreuter) ohne mit der Wimper zu zucken bis auf den letzten Cent abräumen kann? Und @Domenica, was war in Deinem Fall der Einwand, der dagegen sprach? |
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