Versicherungen für Betreute

[carlos]

Hallo,

als Betreuer achte ich darauf, dass die von mir Bereuten - sofern finanziell möglich - eine Privathaftpflichtversicherung haben und schließe ggf. für diese eine ab.

Wie siehe es aber aus, wenn eine Betreute lediglich ein Sozialhilfe-Heimtaschengeld (mtl. ca. 90,- Euro) zur Verfügung hat?

Der zuständige Sozialhilfeträger erklärte mir, dass er die Kosten für die Versicherung nicht übernimmt.

Die Jahresprämie würde ja fast das gesamte Monatsbudget der Betreuten verschlingen.
Daher neige ich dazu, für die Betreute keine Versicherung abzuschließen - übrigens auch keine Hausratversicherung - letztendlich kann man von ihr sowieso nichts holen...
Dies entspricht zwar nicht meiner Grundeinstellung, aber unter diesen Umständen...

Meine Einstellung zu Versicherungen für Betreue generell:

Ich finde, eine Privathaftpflicht und wenn möglich eine Hausrat sollten vorhanden sein.
Wenn es irgendwie geht, schließe ich auch gerne Rechtsschutzversicherungen ab, da gerade Betreute des öfteren in Konflikt mit mit Vermietern, Arbeitgebern und vor allem (Sozial)-behörden geraten.

Dies kommt - und da denke ich durchaus auch eigennützig - auch meiner Betreuertätigkeit zu Gute.

Was meint Ihr?

[AndreasLübeck]

Hallo,

einige Heime bieten besonders günstige Versicherungen an. Das sind nur ganz wenige Euros im Monat. Das kommt wohl darauf an, wie die Heimleitung das sieht bzw. sich engagiert.


Gruß


Andreas

Hallo,
Privathaftpflicht halte ich generell für notwendig, ausser wenn jemand ständig im Bett liegt. Übrigens kann man die Versicherung auch monatlich bezahlen.

Mit freundlichen Grüßen
Stracciatellamaus

[Tina L.]

Übrigens kann man die Versicherung auch monatlich bezahlen.

Dann wird sie aber teurer...

Die Hausrat- und Haftpflichtversicherung halte ich für notwendig. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte bei einen neuen Einzug in eine Wohnung wenigstens die Haftpflichtversicherung mit in den Mietvertrag aufgenommen werden, dann werden die Kosten i.d.R. auch vom Amt übernommen.

Zitat von Tina L.

Dann wird sie aber teurer...

Über das Jahr verteilt summieren sich selbstverständlich auch Cent Beträge.
Nur wenn man eben die Summe nicht auf einmal aufbringen kann, ist eine monatliche Bezahlung sicher besser als gar keine Versicherung zu haben.

Meine Meinung!
Stracciatellamaus

[carlos]

Zitat von carlos

Hallo,

als Betreuer achte ich darauf, dass die von mir Bereuten.......

Sorry, Freud'scher Versprecher

mfg
carlos

[Karla]

Hallo Forum,

Haftpflichtversicherungen für Heimbewohner schließe ich im Regelfall keine ab. Das wird m.E. nicht von Betreuern erwartet, und dass eine Versicherung bei einem deliktunfähigen Betreuten zahlt, bezweifle ich sehr. Dann hat dieser arme Mensch ca. 5% seines Monatseinkommen zum Fenster raus geworfen. Außerdem gibt es ja auch noch die Haftpflichtversicherung der Heime und die Aufsichtspflicht der Mitarbeiter. Nee, mit 93,00€ ist das für mich nicht angemessen.

Mein früherer Rechtsprof war immer der Ansicht für Kinder unter 7 benötigt man keine Haftpflicht. Trifft die Deliktunfähigkeit nicht genauso auf schwer geistig Behinderte und schwer Demente oder gar psychotische Menschen zu?

Meine Erfahrung ist eher die, dass viele Leute total überversichert sind. Mit SGB-Leistungen in eigener Wohnung ist eine günstige Haftpflichtversicherung angemessen. Alles andere ist m.E. fraglich. Bei vermögenden Betreuten mag die Situation eine andere sein.

Gruß

Karla