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Hilfestellungen für betreute Mutter (und allg. Situation)?

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Alt 02.12.2020, 11:43   #1
Einsteiger
 
Registriert seit: 01.12.2020
Beiträge: 20
Unglücklich Hilfestellungen für betreute Mutter (und allg. Situation)?

Forumsbeitrag

Ich versuche mich mal kurz zu fassen und nicht die ganze Story zu erzählen (die vielleicht eher ins geschlossene Forum passt). Ich wäre aber über jeden Tipp dankbar.

Nach dem Tod meines Vaters habe ich auf dessen ausdrücklichen Wunsch die Betreuung meiner Mutter übernommen, die an einer schizoaffektiven Psychose leidet, welche ihr Leben mehr oder weniger bestimmt. Vor dem Tod meines Vaters hatte sie einen längeren Klinikaufenthalt nach einer schweren Manie, seitdem ist sie aber äußerst stabil. Ich habe ihr auch mehr Selbstständigkeit beigebracht, so bestellt sie zum Beispiel ihre Medikamente selbst und geht selbstständig zum Arzt, vor dem Tod meines Vaters undenkbar. Nach dem Tod habe ich mich einige Zeit bei ihr in unserem Familienhaus aufgehalten, musste dann aber wieder arbeiten.

Mein Bruder hat dort ebenfalls mit seiner Familie einige Zeit gewohnt, möchte nun aber auch wieder eine eigene Bleibe. Somit wäre meine Mutter dann alleine zu Hause. Der Pflegedienst kommt jeweils morgens und abends, um die Medikamenteneinnahme zu kontrollieren und nach dem Rechten zu sehen. Eine Heimunterbringung lehnen wir beide ab, meine Mutter ist erst 65 und würde maximal Pflegestufe 1 bekommen (wenn überhaupt). Körperlich ist sie relativ fit und sie erledigt das meiste ohnehin selbst.

Ich würde meiner Mutter gerne ein komfortables Leben ermöglichen. Welche Hilfestellungen sind vorstellbar? Sie möchte am Liebsten, dass ich dort wieder einziehe. Aber ich habe meinen Beruf, meine eigene Familie und es kommt für mich nicht infrage. Ohnehin hat ihre Krankheit den ersten Teil meines Lebens stark dominiert und ich muss jetzt wirklich schauen, dass ich mein eigenes Leben lebe.

Ich hatte zum Beispiel überlegt, das Zimmer im Haus günstig zu vermieten. In erster Linie geht es mir um Notfallsituationen (gar nicht psychischer Natur), wenn sie "umkippt" oder stürzt oder dergleichen. Wenn ich weit weg bin kann ich da ja relativ wenig machen. Allerdings ist sie dieser Idee (wie viele alte Menschen auch ohne psychische Erkrankung) eher abgeneigt. Ich denke aber, dass ich dies mittelfristig durchsetzen muss.

Freunde, die noch im Heimatort wohnen, würden gelegentlich tagsüber nach ihr schauen. Wir telefonieren mehrmals täglich mit Video. Habt ihr noch weitere Ideen einer "nicht-invasiven" Überwachung des Gesundheitszustandes?

Dazu sei noch gesagt, dass ich die Verantwortlichkeiten als Betreuer alle geregelt habe und dies im Jahre 2020 ja auch weitgehend digital möglich ist. So erhält sie ihre Medikamente automatisch und auch die Lebensmittel werden geliefert. Sollte mal etwas nicht klappen ruft sie selbst an oder ich mache es eben. Für die Finanzen gibt es E-Banking. Für den hoffentlich ausbleibenden Fall einer Unterbringung greift ja ohnehin der Notfall und ein Betreuer ist keine 24/7 Pflegekraft, ein ehrenamtlicher sowieso nicht.

Ich bin aber für sie dauerhaft erreichbar und deswegen ziehen wir diesen Weg dem Berufsbetreuer vor (letzteres hatten wir auch vor langer Zeit schon mal ausprobiert und das war äußerst problematisch).

Das Ganze macht mich zur Zeit etwas fertig. Ich liebe meine Mutter und möchte, dass es ihr gut geht. Gleichzeitig kann ich das Ganze nicht mein Leben bestimmen lassen, wie es schon in meiner Jugend war. Distanz ist in familiären Sachen oft das Gebot der Stunde und meist kann man sich aus der Ferne besser lieben.

Über Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
Aurora921 ist offline  
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Alt 02.12.2020, 13:44   #2
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
 
Benutzerbild von michaela mohr
 
Registriert seit: 22.08.2005
Ort: Darmstadt
Beiträge: 14,097
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Zitat:
Welche Hilfestellungen sind vorstellbar?
Du könntest z.B. ein Hausnotrufsystem für sie installieren lassen.

Vielleicht lässt du dich in einem Pflegestützpunkt oder z.B. der Caritas beraten was evtl. noch weiter getan werden könnte wobei ich finde, es ist alles schon recht gut organisiert.

Käme evtl. der Besuch einer (geriatrischen) Tagessstätte in Frage damit der Tag sich nicht so langweilig für sie hinzieht?

Allgemeine Lebensrisiken wie einen plötzlichen Sturz lassen sich sowieso nicht zu 100 % absichern.


PS: der Beitrag passt doch gut hierher.
__________________
diese kommunikation wurde im rahmen der überwachungsgesetze auf ihre kosten dauerhaft gespeichert und wird jederzeit weltweit gegen sie verwendet werden. danke für ihre kooperation.
michaela mohr ist offline  
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Alt 02.12.2020, 20:41   #3
Admin/Berufsbetreuer
 
Benutzerbild von Imre Holocher
 
Registriert seit: 16.03.2004
Ort: Betreuungsbüro Herrlichkeit 6 in 28857 Syke
Beiträge: 8,604
Standard

Moin moin


Du hast etwas von einer Schizzoaffektiven Psychose geschrieben. Falls es in Deiner Gegend psychiatrische Krankenpflege gibt, dann wäre das evtl. auch etwas. Das läuft über die Krankenkasse, ist befristet und damit kann man gerade bei Situationswechseln (z.B. Du ziehst bei Deiner Mutter aus und sie ist wieder allein) gute Kontakte und Zusicht organisieren.
Diese Leistung gibt es allerdings (noch) nicht flächendeckend in Deutschland.


MfG


Imre
__________________
Fehler sind dazu da, um sie zu machen
und daraus zu lernen.
Fehler sind nicht dazu da, sie dauernd zu wiederholen.
Imre Holocher ist offline  
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Alt 05.12.2020, 12:31   #4
She
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 04.12.2020
Beiträge: 60
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Hallo,

also wenn ich lese, welcher Aufwand betrieben werden muss, das es Deiner Mutter gut geht, würde ich auf jeden Fall einen Pflegegrad beantragen, vielleicht klappt es ja.

Selbst wenn es nur Grad 1 wird steht Deiner Mutter dann der sogenannte Entlastungsbetrag zu. Das sind 125€ pro Monat welche von der Kasse für deine Mutter in einen separaten Topf eingezahlt werden.

Von diesem Betrag kann man Nachbarschaftshilfe, oder Haushaltshilfe (nicht irgendeine, vorher bei der Kasse nachfragen) oder eine Beschäftigung gezahlt werden. Beschäftigung ist nicht Pflege, in Heimen sind sie für Unterhaltung und Unterstützung verantwortlich. Hier in meiner Gegend würde der Betrag für einen 2 stündigen Besuch pro Woche ausreichen.

Vorsicht, der Entlastungsbetrag kann zwar angespart werden aber er entfällt am 30.06. des Folgejahres.

Ich weiß, es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber Pflege ist schon teuer genug, nimm Dir mit was Du kriegen kannst.

Weiterhin stehen Dir mit PG auch 4.000€ für Umbaumaßnahmen zu (flacher Duscheinstieg). Dies aber erst genehmigen und sich beraten lassen bevor Handwerker kommen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg

PS: Wenn die Sturzgefahr so hoch ist, dass ein Hausnotruf benötigt wird ist ja wohl schon eine Beeinträchtigung vorhanden. Dies bei der Begutachtung unbedingt erwähnen.
She ist offline  
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Alt 07.12.2020, 22:39   #5
Forums-Geselle
 
Registriert seit: 28.08.2018
Beiträge: 235
Standard

Bei der Diagnose käm ambulant betreutes Wohnen in Betracht. Da gibt es dann pro Woche x Fachleistungsstunden, die man recht frei nutzen kann mit dem Betreuer. Für Arztbesuche, Einkäufe,.. aber auch einfach nur mal einen Spaziergang oder Ausflug.

Wenn Deine Mutter erst 65 ist und körperlich fit, würde ich mir wegen des Umkippens weniger Sorgen machen. Mit 65 ist man doch noch "jung", geht sogar noch arbeiten oft. Da versteh ich Deine Mutter, dass sie sich noch nicht als "Oma" fühlt, die ein Zimmer untervermieten muss, weil sie klapprig ist und bei jedem Duschen oder Staubsaugen auf einmal da liegen könnte.
Stefanie78 ist offline  
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