Betreuer verweigert Unterhalt

[michaela mohr]

dass nach Angaben der Threadstarterin ihr bekannte Ärzte ihr als Physiotherapeutin Rezepte nebst Adressen von Patienten weitergeben und ihr dazu noch Behandlungsaufträge für diese Patienten erteilen würden.

Dazu hat die Threadstarterin folgende Angaben gemacht:

Ich erhalte von der behandelnden Neurologin ärztliche Verordnungen für die Physiotherapie.

Meiner Ansicht nach durchaus üblich.
Ärtze arbeiten mit bestimmten Praxisfeldern öfter zusammen.
Mir ist im Zusammenhang mir der Ursprungsfrage jetzt auch nicht ganz klar warum hier von einer Form der "Arbeitserschleichung" ausgegangen werden sollte?

Und können das auch nicht überprüfen, das muss man (fürs Erste) dem Rechtspfleger überlassen. Wir gehen hier doch wohl nicht von einer allgemeinen Verschwörung aus?

Überprüfen können wir hier sowieso nie etwas.

Wenn ich allerdings lese, das mehrmalige Beschwerden wegen unbezahlter Rechnungen beim Rechtspfleger vorgelegen haben und keine Besserung in dieser Hinsicht erfolgt- berechtigte Gründe an den Angaben der Threadstarterin zu zweifeln sehe ich nicht- dann stimmt mich das sehr bedenklich.

Ich selbst, die Physiotherapeutin des dementen Herrn, habe mich wegen meiner unbezahlten Rechnungen schon mehrfach an das zuständige Amtsgericht gewendet – auch mit Brief per Einschreiben – bisher ohne Reaktion.

Die Idee, dass es manchmal auch bei Gericht nicht mit rechten Dingen zugehen könnte macht mich noch lange nicht zum Verschwörungsfreak.

[HorstD]

Zitat von michaela mohr

Mir ist im Zusammenhang mir der Ursprungsfrage jetzt auch nicht ganz klar warum hier von einer Form der "Arbeitserschleichung" ausgegangen werden sollte?

Das wollte ich damit nicht behaupten. Wobei die Threadstarterin hier - verständlicherweise - erstmal die eigenen wirtschaftlichen Interessen verfolgt.

Wenn ich allerdings lese, das mehrmalige Beschwerden wegen unbezahlter Rechnungen beim Rechtspfleger vorgelegen haben und keine Besserung in dieser Hinsicht erfolgt- berechtigte Gründe an den Angaben der Threadstarterin zu zweifeln sehe ich nicht- dann stimmt mich das sehr bedenklich.

Ok. Gehen wir mal davon aus, die Beschwerde ist auf dem Tisch des zuständigen Rechtspflegers gelandet. Das übliche Vorgehen ist es, dem Betreuer eine Kopie zu senden und ihn bitten, dazu Stellung zu nehmen. Das hat der sicher getan, mit welchen Argumenten, ist unbekannt. Als Außenstehender hat man keine Akteneinsicht. Nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber doch wohl zumindest eine Frage der Höflichkeit, wäre es aber gewesen, der Beschwerdeführerin zu antworten. Gabs denn tatsächlich keine Antwort vom Gericht? Vom Betreuer sollen ja wohl Ausflüchte von wegen gerade kein Geld flüssig vorgebracht worden sein.

Derzeit sehe ich neben erneuten informellen Beschwerden beim Rechtspfleger (und Hinweis an die Betreuungsbehörde wegen vermeintlicher Nichteignung des Betreuers) nur die Möglichkeit, das Honorar einzuklagen (als vertragliche Schuld, hilfsweise als GoA), wobei sich die Klage ja gegen den Betreuten (vertreten durch den Betreuer) richten muss. Von der Klageschrift würde ich eine Kopie dem Betreuungsgericht zur Kenntnis zusenden.

[Walter2021]

Zitat von mimi91

Meine Therapeuten werde ich mir zweifellos immer selbst aussuchen. Und sollte ich einmal dement werden und mein Arzt meinen, über meinen Kopf hinweg einen Therapeuten seiner Wahl aussuchen und zu mir schicken zu dürfen, dann verlasse ich mich darauf, dass die Menschen meines Vertrauens, die rechtzeitig von mir mit entsprechenden Vollmachten ausgestattet wurden, ihm gegenüber deutliche Worte finden.

Zitat von mimi91

Es geht nicht um Empfehlungen, die sich jeder gern anhört. Es geht, s. o. darum, dass nach Angaben der Threadstarterin ihr bekannte Ärzte ihr als Physiotherapeutin Rezepte nebst Adressen von Patienten weitergeben und ihr dazu noch Behandlungsaufträge für diese Patienten erteilen würden.

Liebe Mimi,
irgendwie interpretierst Du in meine Sätze Dinge hinein, die ich nie so geschrieben habe und die vor allem so nie stattgefunden haben.


Die alten Patienten – dement, post OP nach Entlassung aus dem Krankenhaus, nach Schlaganfall o.ä. – gehen ja nicht alleine zum Arzt, sie werden von Sohn/Tochter/Ehepartner zum Arzt begleitet. Wenn dann der Arzt Physiotherapie verordnet, wird eigentlich immer nach einer Empfehlung gefragt. Denn erstens haben Sohn/Tochter/Ehepartner keine Ahnung wo sie einen erfahrenen Therapeuten mit entsprechenden Kenntnissen oder Fortbildungen finden können, zweitens ist es inzwischen – wie bereits geschrieben – fast unmöglich überhaupt noch einen Therapeuten für Hausbesuche zu finden, der nicht mindestens 6 oder 8 Wochen Wartezeit hat.
So sind Sohn/Tochter/Ehepartner immer sehr dankbar, wenn der Arzt direkt den Therapeuten kontaktiert. So kann auch am Telefon alles Medizinische wichtige umfassend zwischend Arzt und Therapeut besprochen werden kann, vor allem da es bei den alten Patienten ja oft um viele Erkrankungen gleichzeitig geht.


Die Ärzte, mit denen ich seit vielen Jahren zusammenarbeite, schätzen meine 20jährige Berufserfahrung, meine Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, dass es keinen Therapeutenwechsel gibt und dass ich mir nicht zu schade bin bei Bedarf auch mal eine Windel zu wechseln. Deshalb sind Sohn/Tochter/Ehepartner, die sich meist gerade mit ganz anderen Aufgaben konfrontiert sehen, dankbar wenn der Arzt sich um schnelle Termine für die notwendige Physiotherapie kümmert.


Meine Ärzte telefonieren übrigens – wenn ich selbst einen schnellen Termin bei einem Facharzt benötige – auch mit dem entsprechenden und vereinbaren sogar einen Termin für mich.


Es ist also mitnichten so, dass hier ein Arzt über die Köpfe von allen irgendwelche Behandlungsaufträge an mich erteilt.


In diesem Thread geht es allerdings um ein ganz anderes Thema, sodass ich mich nicht in der Pflicht sah, das mit den Rezepten der Ärztin – so wie jetzt hier – bis ins Kleinste auszuführen.
Ich hoffe, dass mich „mimi“ nun nicht mehr als Überfallskommando darstellt, das die Patienten ungewollt traktiert.

[Walter2021]

So, habe gerade mit einem Herrn der Betreuungsstelle lange telefoniert. Die zuständige Mitarbeiterin ist gerade in Urlaub.

Der gesamten Betreuungsstelle ist der Sachverhalt, dass der Betreuer "einfach kein Geld rausrückt" hinlänglich bekannt, vor allem da der alte Herr Ehrenbürger der Stadt ist und ihn wegen seiner Prominenz wirklich jeder kennt.


Auch meine Beschwerden hat der Herrn der Betreuungsstellealle selbst gelesen, die kursieren dort im Amt. Der Herr war wirklich bestens informiert!


Es sind bisher - nicht nur von meiner Seite - unzählige Beschwerden über den Betreuer eingegangen. Die zuständige Richterin sieht aber offensichtlich dennoch bisher keine Veranlassung zu einem Betreuerwechsel.

Der überaus nette Herr der Betreuungsstelle machte mir aber Hoffnung, dass sich das eventuell bald ändern könnte, da die eingehenden Beschwerden über den Betreuer wohl massiv sind.


Die Betreuungsstelle kann nicht dafür sorgen, dass der Betreuer Geld auszahlt, dass der Betreuer Rechnungen bezahlt, auch nicht, dass meine berechtigten Forderungen beglichen werden. Das ist alleine Sache des Betreuers!


Mir wurde geraten einen Anwalt/Inkassounternehmen wegen meiner Forderungen zu beauftragen.


PS: Ich hatte mich im vorherigen Beitrag verschrieben, ich habe 30 Jahre Berufserfahrung

[HorstD]

Die Betreuungsbehörde kann zwar nicht für die Bezahlung der Rechnung sorgen, allerdings den Antrag auf Betreuerwechsel stellen, sie ist als Verfahrensbeteiligte antragsbefugt. Ich hoffe, die quatschen nicht nur darüber, sondern stellen auch die Anträge (auch für alle Betreuten dieses Betreuers).

[mimi91]

Zitat von Walter2021

Liebe Mimi,
irgendwie interpretierst Du in meine Sätze Dinge hinein, die ich nie so geschrieben habe und die vor allem so nie stattgefunden haben.


Die alten Patienten – dement, post OP nach Entlassung aus dem Krankenhaus, nach Schlaganfall o.ä. – gehen ja nicht alleine zum Arzt, sie werden von Sohn/Tochter/Ehepartner zum Arzt begleitet. Wenn dann der Arzt Physiotherapie verordnet, wird eigentlich immer nach einer Empfehlung gefragt. Denn erstens haben Sohn/Tochter/Ehepartner keine Ahnung wo sie einen erfahrenen Therapeuten mit entsprechenden Kenntnissen oder Fortbildungen finden können, zweitens ist es inzwischen – wie bereits geschrieben – fast unmöglich überhaupt noch einen Therapeuten für Hausbesuche zu finden, der nicht mindestens 6 oder 8 Wochen Wartezeit hat.
So sind Sohn/Tochter/Ehepartner immer sehr dankbar, wenn der Arzt direkt den Therapeuten kontaktiert. So kann auch am Telefon alles Medizinische wichtige umfassend zwischend Arzt und Therapeut besprochen werden kann, vor allem da es bei den alten Patienten ja oft um viele Erkrankungen gleichzeitig geht.


Die Ärzte, mit denen ich seit vielen Jahren zusammenarbeite, schätzen meine 20jährige Berufserfahrung, meine Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, dass es keinen Therapeutenwechsel gibt und dass ich mir nicht zu schade bin bei Bedarf auch mal eine Windel zu wechseln. Deshalb sind Sohn/Tochter/Ehepartner, die sich meist gerade mit ganz anderen Aufgaben konfrontiert sehen, dankbar wenn der Arzt sich um schnelle Termine für die notwendige Physiotherapie kümmert.


Meine Ärzte telefonieren übrigens – wenn ich selbst einen schnellen Termin bei einem Facharzt benötige – auch mit dem entsprechenden und vereinbaren sogar einen Termin für mich.


Es ist also mitnichten so, dass hier ein Arzt über die Köpfe von allen irgendwelche Behandlungsaufträge an mich erteilt.


In diesem Thread geht es allerdings um ein ganz anderes Thema, sodass ich mich nicht in der Pflicht sah, das mit den Rezepten der Ärztin – so wie jetzt hier – bis ins Kleinste auszuführen.
Ich hoffe, dass mich „mimi“ nun nicht mehr als Überfallskommando darstellt, das die Patienten ungewollt traktiert.

Umso besser, wenn es so läuft, wie jetzt ausführlich (wäre doch nicht notwendig gewesen) dargestellt. Ist ja auch wichtig, dass es gerade bei dementen Patienten inkl. Privatrezepten Absprache mit den Bevollmächtigten/Betreuern gibt.



Ich habe niemanden als Überfallkommando dargestellt. Ich kann mich nur an das halten, was ich lese und das las sich anders:


"Ich erhalte von der behandelnden Neurologin ärztliche Verordnungen für die Physiotherapie. Unterschriften für erbrachte Behandlungen sind bei Privatpatienten weder nötig noch üblich."
"ich bin als Physiotherapeutin da einfach so reingerutscht.
Die Neurologin rief mich an und bat um Bahandlungen des alten Herrn. Dasmals wußte ich weder etwas von einem Betreuer, noch von der prekären finanziellen Situation der anderen medizinischen Dienstleister, die für den Herrn aktiv sind. Das stellte sich alles peu a peu heraus."


Alles Gute für den Herrn und dir viel Glück, dass die Rechnungen bezahlt werden!