Dies ist ein Beitrag zum Thema Betreuungspauschalen und Stundensätze im Unterforum Betreuervergütung - Aufwendungsersatz - Mittellosigkeit , Teil der Rechtsfragen im Rahmen des Betreuungsrechts
Zitat:
Zitat von Boomer
Natürlich müssen wir vorsorgen.
Ich verlange aber, dass man uns zutraut, den Weg selbst zu bestimmen. ...
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08.04.2019, 15:54 | #81 | |
Stammgast
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 757
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Zitat:
Grundlegend bedingt richtig..... Ich bin natürlich auch nicht dafür, irgend wie was in eine vorgegebene Kasse zu bezahlen, aber irgendwie muss ne Lösung her, das für das Alter vorgesorgt wird. Ist grundlegend nicht verkehrt. Es gibt genug selständige die bis zum bitteren Ende die Leasing Kiste für 600 - 700 Öcken im Monat fahren und hinterher merken, dass Sie ja nur 300 Euro Rente bekommen... Das mit den Aussenständen ist nichts anderes als bei allen anderen Selbständigen auch. Da muss man dann halt Rücklagen bilden um die Zahlungszeit zu überbrücken. Und zu berücksichtigen ist, dass der Betreuer nur seine Eigene Arbeitsleistung in Vorleistung bringt und nicht wie ein Handwerker noch irgendwie Material usw. Oder bei einem Handelsunternehmen ein gewaltiger Lagerbestand der voprgehalten werden muss etc. Hinzukommen sollte noch erwähnt werden, dass der Betreuer bei einer Grippe mal ne Woche Auszeit nehmen kann und trotzdem weiterhin das selbe Geld bekommt, die Arbeit dann eben mal aufschiebt und später erledigt. Bei allen anderen Unternehmern geht das nicht so. Keine Arbeitsleistung = Kein Geld. Noch dazu finde ich erwähnenswert, dass der Betreuer nach erlerntem Bildungsgrad bezahlt wird. In meisten mir bekannten anderen Selbständigkeitsformen, wird man lediglich nach erbrachter Leistung bezahlt. Ich meine damit, wenn in einer Autowerkstatt der Meister nen Satz reifen wechselt, kostst das genau so viel, als wenn es der Lehrling macht oder der Geselle. Stellt der Betreuer mit Hochschulabschluss nen Wohngeldantrag, bekommt er 44,00 Euro , stellt ihn der Betreuer mit ner Ausbildung zum Bankkaufmann, bekommt er 33,50 Euro. Ist ja irgendwie auch ne verkehrte Welt. |
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08.04.2019, 16:25 | #82 | |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 1,189
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Zitat:
Sorry, aber das ist gleich doppelt ungenau. Natürlich setzt die Autowerkstatt den Meisterpreis an, der Lehrling bekommt aber trotzdem nur Lehrlingsgeld. Und falls Du wirklich gesetzlicher Betreuer sein solltest, weißt Du bestimmt, dass zur Betreuungsarbeit mehr gehört, als nur das Stellen von Anträgen. Um Maßnahmen bspw, in der Gesundheitssorge gut auf den Weg bringen zu können, oder um einen Betreuten von einer gut funktionierenden Geldeinteilung zu überzeugen, braucht es auch ein Grundmaß an persönlichem Vertrauen, welches man wiederum durch ein Grundmaß an Beziehung und pädagogisch-psychologischem Geschick herstellt. Hierzu gehört Ausbildung und Erfahrung. Und außerdem: ich weiß nicht, wie es bei Dir ist. Aber wenn ich eine Woche flachliege, dann habe ich in der darauffolgenden Woche die Arbeit von zwei Wochen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich nicht nur das Geld, sondern auch die Arbeit sehe. Noch zu Deinem Punkt "keine Arbeitsleistung- kein Geld" bei anderen Unternehmern. Wir können auf der anderen Seite ja auch nicht mehr abrechnen, wenn ein Fall weit über die Stunden, die man gezahlt bekommt, hinaus geht. Ich weiß nicht so recht, was Du vor hast. Im Sinne der Betreuer*innen argumentierst Du so jedenfalls nicht. Ich finde das merkwürdig. |
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08.04.2019, 16:30 | #83 |
Routinier
Registriert seit: 17.01.2015
Beiträge: 1,882
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Das ist alles richtig. Ich möchte auch nicht wechseln. Mir gefällt mein Job und ich bin mir der Vorteile bewusst. Aber eben auch der Nachteile.
Rücklagen.... klar. Aber wenn oft monatelang kein Geld eingeht, die Familie aber essen will und die Verpflichtungen bezahlt werden wollen, dann sind die schnell aufgebraucht. Ich halte mich selbst für einen Menschen mit "Sicherheitsverstand". Ich kalkuliere vernünftig und lebe weiß Gott nicht verschwenderisch. Und trotzdem konnte im Februar meinem KV-Beitrag nicht pünktlich zahlen. Einfach weil privat durch Krankheit der komplette Finanzplan durcheinander geriet und zusätzlich seit Ende Oktober kein Cent Geld mehr vom AG kam. Das soll nun nicht in einen "ich bin so arm, bittet rettet mich "-Thread münden. Es soll nur verdeutlichen, wie schnell alles kippen kann und die beste Reserve irgendwann leer ist. Und eben gerade weil ich mir schon Gedanken um meine Altersvorsorge gemacht habe, will ich mir nicht diktieren lassen, dass das nicht zählt und ich lieber dort einzahlen soll, wo die Politik das will (weil sie nur das dicke Plus in der Renten- und Steuerkasse sehen) . Und ich dadurch tatsächlich gezwungen wäre, mich zwischen sinnvoller Altersvorsorge und meinem Job zu entscheiden. Und es soll verdeutlichen, dass netto eben nicht das schillernde brutto ist, was die Politik gerne vorrechnet. Und dass die äußeren Umstände - wie z.B. die Zahlungsmoral - auch einen gut vorsorgenden Betreuer durchaus in den Ruin treiben kann. Immerhin gibt es - im Gegensatz zum erwähnten Handwerksbetrieb - keine Möglichkeit, das Gericht in Verzug zu setzen und eine Zahlung innerhalb von 14 Tagen ab "Rechnungsstellung" zu verlangen. Wer dann vielleicht noch Personal zahlen soll, der hat ein Problem. Der Grund, warum ich mich nicht traue, noch aufzustocken und jemanden einzustellen.
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Die meisten Probleme lösen sich von selbst - man darf sie nur nicht dabei stören Geändert von Boomer (08.04.2019 um 16:43 Uhr) |
08.04.2019, 17:12 | #84 | |
Stammgast
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 757
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Zitat:
Also manche Dinge die Du schreibst, sind tatsächlich an der Welt vorbei. Reifen wechseln kostst irgendwie 15,99 Pro Rad und das meinte ich damit, wenn der Meister nen niederschwellige Arbeit verrichtet, dann kann er trotzdem nicht den Meisterlohn abrechnen, das ist doch vollkommen logisch.... Du drehst Dir das Rad aber manchmal auch so wie es grad passt.... Wie du berichtet hast, ist es ja vollkommen richtig, das mit dem Wohngeldantrag war lediglich ein beispiel. Und von dir genannte Beispiel muss der gelernte Bankkaufmann ganz genau so machen wie es derjenige mit Hochschulabschluss macht, nur bekommt er halt für die selbe Tätigkeit rund 25 % weniger Geld. Und das meinte ich mit verkehrter Welt. Und hierzu : Und außerdem: ich weiß nicht, wie es bei Dir ist. Aber wenn ich eine Woche flachliege, dann habe ich in der darauffolgenden Woche die Arbeit von zwei Wochen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich nicht nur das Geld, sondern auch die Arbeit sehe. Völlig richtig, die Arbeit musst Du nachholen, aber der Geldfluss bleibt Dir, das meinte ich damit. Und hierzu : Noch zu Deinem Punkt "keine Arbeitsleistung- kein Geld" bei anderen Unternehmern. Wir können auf der anderen Seite ja auch nicht mehr abrechnen, wenn ein Fall weit über die Stunden, die man gezahlt bekommt, hinaus geht. Vollkommen richtig, aber für die Fälle wo Du weniger Arbeitest als dir dafür gezahlt wird, misch sich doch der Kuchen wieder.. Zu deiner Frage : Ich habe nichts vor, bin auch nicht gegen mehr Geld, aber ich befinde mich in der Glücklichen Situation mehrere Seiten der Medallie als Unternehmer gesehen zu haben. Und deshalb versuche ich diese Dinge einfach anzusprechen. |
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08.04.2019, 17:20 | #85 | |||
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
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Jesses, da habe ich aber was losgetreten, naja, auch nicht nur schlecht.
Einmal haben wir hier den Bereich der Vorurteile wenn ich lese: Zitat:
Zitat:
Was ich für sicherer halte ist Flafluff`s Anmerkung das hier scheinbar kein Berufsbetreuer schreibt denn wer wirklich denkt: Zitat:
kann mit Sicherheit nicht als BB tätig sein. Papiere/Anforderungen/Akten lösen sich wegen der Betreuer-Krankheit nicht in Luft und Wohlgefallen auf sondern sind nach einer Woche erst mal unter den 200 Briefen die in der Krank-Woche eingetrudelt sind nur kurz verschütt. Wer ne Woche krank ist darf dafür dann zwei Wochen lang 10 Stunden am Tag arbeiten. Belohnung muss sein Ich habe das deutliche Gefühl dass jemand hier denkt Betreuer sitzen den ganzen Tag rum und halten Schwätzchen. Eins mehr, eins weniger- was soll`s Der andere Teil besteht darin auf dem was Boomer hervorhebt. Klar kann man stinkereich sein (für meine kleinen Verhältnisse) und hat Rücklagen bis zum geht nicht mehr aber bei den meisten Menschen ist auch das eher mal begrenzt. Und vor allem nicht richtig. Die hat auch keiner dumm auf dem Konto rumliegen, man weiss ja dass Geld vermehrt werden muss. Es kann doch jetzt nicht zum (kapitalistischen) Postulat werden dass ich mir noch sagen lassen soll: geh du mal schön buckeln, trage dabei die komplette Verantwortung in den wichtigsten Lebensbereichen für 45 völlig fremde Menschen aber wenn es um dich geht, dein Mittagessen, deine eigene Miet- Zahlung (oh ne, wir haben ja alle Immobilien) dann warte mal schön bis sich was ergibt mit meiner Zahlung. Und eigentlich bist du mir sowieso zu teuer und ich bestimme jetzt auch noch wie du das altern zu regeln hast. Wie gesagt, ich habe das Ding zusätzlich angerührt weil ich gestrichen die Nase voll davon habe dass mir so eine politische Schnarchnase mit dauererhöhten Bezügen, einem wahnsinnsdauerrentenanspruch für geschwänzte (Plenar)Sitzungen (Arbeit soll sich ja sich lohnen) auch noch erhabene Vorträge über mein Leben und den Verlauf dabei halten will. Der nächste kommt und beleidigt grob die Jugend die sich auch langsam nix mehr vormachen lässt und die alles den "Fachleuten" überlassen soll um sich hinterher dumm und dünnlich rauszureden- alles nicht so gemeint. Irgendwann reicht es mit der Verarschejemand hatte hier schon geschrieben: nur die dümmsten Kälber....... stimmt genau. Ich sags ganz deutlich: mein Job gefällt mir, aber mir gefallen die Bedingungen meines Job`s inzwischen nicht mehr und die hätten sich schleunigst zu ändern.
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08.04.2019, 17:29 | #86 |
Routinier
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@zwerg1978: da kannst du dir aber die Medaille "Berufsbetreuer" noch nicht lange angeschaut haben, wenn du noch die Mär der Mischkalkulation als Realität verkaufen willst
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08.04.2019, 17:39 | #87 | |||||
ehem. Admin / Berufsbetreuerin
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Die Fälle wo ich heute vielleicht ab und an etwas weniger zu tun habe, in die habe ich anfangs aber auch ein grosses "mehr" an Zeit stecken müssen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, ich kenne so gut wie keinen Kollegen mehr die Zeitsparfälle auf Dauer haben. Wenn das so wäre dann müssten die nämlich abgegeben bzw. evtl. sogar die Betreuung aufgehoben werden. Zitat:
Sorry , nimm`s nicht persönlich aber ich bin gerade leicht in Rage Nachtrag: ich habe mir gerade deine Vorstellung angeschaut, du bist kein BB aber willst vielleicht einer werden. Und genau das macht den Unterschied zwischen jemandem aus der etwas "erkennen" kann weil er es gelernt hat im Gegensatz zu jemandem der das nicht gelernt hat. Das sollte sein Geld wert sein. (Das nur zu den unterschiedlichen Vergütungsstufen) Besser lääst sich das nicht verdeutlichen.
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08.04.2019, 17:41 | #88 | |
Stammgast
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Zitat:
Ich habe niemals behauptet das sich die Arbeit von alleine macht. Aber eines ist doch klar wie Brühe, der Geldfluss läuft weiter, im Gegensatz zu demjenigen, der seine Arbeitsleistung im Stundenlohn verkauft, der hat halt in der Zeit nix. Darum ging es und um nichts anderes. Das der andere die Zeit auch nachholen kann und dann wieder unterm Strich das selbe Pulver hat ist auch klar, aber der Geldfluss, um den ging es. |
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08.04.2019, 17:51 | #89 | |
Admin/ Berufsbetreuer
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Zitat:
Hallo Boomer, was seitens der Politik (und auch von Zwerg 1978) gerechnet wird ist ja nicht mal das Brutto, sondern der Gesamtumsatz. Für das Brutto sind ja erst einmal die betriebsbedingten Aufwendungen abzuziehen um auf das steuerpflichtige Brutto zu kommen. Und da ist es bei einer professionellen Büroführung eben nicht mit einem Kuli, einem Platz am Küchentisch und einem Roller für die Stadt getan.
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08.04.2019, 18:24 | #90 | |
Berufsbetreuer
Registriert seit: 21.02.2008
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Zitat:
Du solltest halt wissen, dass Du hier in einem öffentlichen Forumsbereich teilweise die Belange derjenigen Kolleg*innen demontierst, die diese Arbeit machen, um über die Runden zu kommen. Inhaltlich mag ich zu Deinen Gegenargumenten nichts sagen, sondern sie explizit so stehen lassen (außer vielleicht, dass vier Reifen, die in 20 Minuten gewechselt sind, nach Deiner Berechnung durchaus einen guten Meisterlohn ergeben). Nichtsdestotrotz bin ich nach dem Lesen Deiner Vorstellung etwas milder gestimmt. Du scheinst Betreuungen -ohne das nötig zu haben- als etwas besser bezahltes Ehrenamt auszuüben und dagegen spricht rein gar nichts. Allerdings solltest Du bitte beachten: Sicherlichlich kannst Du von der Anzahl und der Ausprägung Deiner Fälle her nicht das volle Bild des Betreuerberufes kennen, geschweige denn überblicken. Schon gar nicht vor dem Hintergrund, den Beruf anscheinend finanziell gar nicht nötig zu haben (wobei: es gab ja auch schon Unternehmer, die ihr Geschäft über den Insolvenzverwalter verkauft haben und dann Berufsbetreuer geworden sind, aber da mag ich nichts unterstellen). Jedenfalls befindest Du Dich, ob nun von den vorhandenen Geldquellen aber auch von der fachlichen Grundqualifikation her in einer besonderen Konstellation und aus dieser heraus wäre es sicherlich auch mal ganz gut, sich etwas zurückzuhalten, wenn diejenigen, die von dem Job leben müssen, über ihre Situation diskutieren. Burgeoise Nabelschau ist da einfach fehl am Platz. Fehlende Solidarität mit den Kolleg*innen kann man ganz gut mit Schweigen kaschieren. Geändert von Flafluff (08.04.2019 um 19:28 Uhr) |
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