Betreute nicht erreichbar

[Heinrich Heine]

Guten Tag zusammen,

ich kann leider meine Betreute nicht erreichen. Sie ist über 70. Sie lag wegen Wahnvorstellungen in der Klinik. Wir trafen uns regelmäßig monatlich. Weil Sie Eiwi in Finanzen hat, bekommt sie das Geld monatweise von mir. Sie geht an ihr Handy nicht ran und auf meinem Brief (mit Rückumschlag) hat Sie nicht geantwortet. Ich bin diese Woche bei ihr vorbeigefahren, absichtlich Spätabend. Ihr Wohnungslicht war an.
Für ein PG hatte ich auch das MDK beantragt. Leider hatten sie den Termin wegen Corona abgesagt und wollten gemäß den Unterlagen entscheiden.
Hauptsächlich ist meine jetzige Sorge, dass Sie sich weiterhin ausreichend ernährt. Ausnahmsweise ist das o.a. Ereignis früher auch passiert. Dann hatte ich ihr von einem -Lebensmittel-Discounter Gutscheine besorgt. Bei unserem Treffen teilte sie mir mit, dass sie keine Gutscheine zugeschickt bekommen möchte. Ich sagte ihr dann, dass sie für mich erreichbar sein sollte.
Bitte die Kollegen um Ratschläge! Danke euch.

[Imre Holocher]

Moin moin

Wie wohnt denn Deine Betreute? Gibt es Nachbarn oder Verwandte/Bekannte/Freunde von ihr, die Du ansprechen und über die Du ein soziales Netz spinnen kannst. so was ist hilfreich, wenn der direkte Kontakt nur holpert oder fast gar nicht möglich ist.
die Leute müssen sie ja nicht direkt treffen (gerade in der aktuellen Situation) aber sie wissen wenigstens, ob sie noch lebt und ihrer Wege geht.

Wenn das Netz noch nicht bestehen sollte, dann kannst Du ja auf Verdacht bei ihr vorbeifahren und mal klingeln. Oder zumindest mal ins Fenster sehen, ob sich da was bewegt - sprich ob Lebenszeichen zu erkennen sind. Und Nachbarn ansprechen (nicht anfassen...)

Wenn Du direkt bei ihr vorbeischaust: Gibt es unnormale Anzeichen? Z.B. Fensterläden/Rollos auch am hellen Nachmittag noch unten etc.

Wenn Du den Verdacht hast, dass da was reichlich im Argen liegt, dann die Polizei zur Hilfe holen, Rücksprache mit dem Gericht (RichterIn) und ggf. in die Wohnung eindringen.
(So eine Gelegenheit hatte ich mal. Rein in die Wohnung, aber leider ca. 2 Tage zu spät für den Betreuten. Wg. der vermuteten Notlage und er Unterstützung durch die Polizei gab es auch keinen Ärger wg. der Türöffnung)


Ganz allgemein: Ggf. den SpsD ansprechen und einen gemeinsamen Besuch starten. 4 Augen sehen mehr als 2 und eine amtliche Überlegung bzgl. der Wohnsituation und evtl. notwendigen Hilfen dazu (oder besser doch Heim) können ganz hilfreich sein.
(So konnte ich mal über mehrere Jahre den Verbleib eines Betreuten mit ausgeprägtem Korsakow in der eigenen Wohnung absichern)

MfG

Imre

[mimi91]

Das Wohnungslicht, dass du gesehen hast, kann, muss aber nicht unbedingt etwas bedeuten.
als nächsten Schritt - wenn weiter auf eurem üblichen Weg nicht erreichbar - würde ich klingeln (du kannst ja Abstand halten), auch bei den Nachbarn.

[hanns]

Bei einem vermuteten Notfall: So wie die anderen hier schoin geschrieben haben, Polizei holen und rein gehen.

Als dauerhafte Lösung:
Lass vom Hausarzt Medikamentengabe o.ä. verordnen und gib´s einem Pflegedienst, dazu ist kein Pflegegrad notwendig. Damit hast Du jemand wo regelmäßig vorbei schaut und dich bei Problemen informieren kann. In der Regel haben die Pflegedienste dann auch einen Schlüssel.

Sobald der Pflegegrad da ist, kannst du das dann ihrem Bedarf entsprechend ausweiten.